Coach freigestellt: Lüner Wasserballer hoffen auf baldige Saisonfortsetzung
Corona-Krise
Das Coronavirus legt das gesellschaftliche Leben und den Sport lahm, Privatleute und Vereine haben finanzielle Sorgen. Wasserball-Zweitligist SV Lünen hat seine Trainer freigestellt.

Coach Olaf Bispinghoff und die Wasserballer des SV Lünen hoffen, dass die Saison in der 2. Bundesliga bald weitergeht. © Günther Goldstein
Nicht nur Feld- und Hallensportlern hat das Coronavirus den Boden unter den Füßen weggezogen, auch die Wasserballer des SV Lünen müssen aktuell an Land bleiben. Bis zum 31. Mai ist der Spielbetrieb in der 2. Bundesliga ausgesetzt.
In der Tabelle belegen die Lüner zum Zeitpunkt der Unterbrechung Rang sechs.
Zwei Siege, zwei Remis und vier Niederlagen stehen auf dem Konto; vier Teams liegen noch hinter den Lippestädtern, von denen sogar drei noch ein Spiel mehr absolviert haben.
Mit der bisherigen Punkteausbeute ist Trainer Olaf Bispinghoff nicht unzufrieden. „Für die Trainingsbeteiligung, die wir in diesem Jahr an den Tag legen müssen, weil einige im Studium und im Berufsleben schon sehr gefordert sind, würde ich sagen, das war eine gute Saison“, sagt Bispinghoff. „Aber das ist ja eine verzerrte Tabelle - das ist ja unfair, weil wir ein Spiel weniger und noch nicht gegen jeden einmal gespielt haben.“ Die ausstehende Partie wäre die letzte der Hinrunde gewesen.
Wie es nun weitergeht, ist auch im Wasserball erst einmal unklar. „Ich habe gehört, dass in Hannover wohl die ersten Leistungssportler wieder trainieren dürfen“, berichtet Bispinghoff. „Wir haben unser Vereinsheim erst einmal bis zum 21. April geschlossen. Wir hoffen, dass wir dann in gesonderter Form in Trainingsgruppen einsteigen können.“
Allerdings müsse man natürlich die Entscheidungen der offiziellen Stellen abwarten. „Für mich ist die nächsten zwei Wochen noch ‚still ruht der See‘ und dann hoffen wir, dass wir vielleicht schon wieder ins Freibad und trainieren können“, so Bispinghoff.
Bis es eine Entscheidung über Abbruch oder Fortlauf der Saison gibt, halten sich seine Spieler individuell fit. „Ich weiß, dass alle meine Jungs zu Hause was machen“, berichtet der Coach. „Aber das ist nicht das Gleiche. Wie der Bundestrainer sagte: ‚Das Gefühl für das Wasser geht weg‘.“
Ein bestimmtes Trainingsprogramm gibt es für das Homeoffice aber nicht. „Es hält sich jeder selbst fit. Da wir als Trainer alle freigestellt wurden vom Verein seit Mitte März, haben wir da auch noch keine großartigen Trainingspläne geschrieben“, sagt Bispinghoff.
Eine Entscheidung, die er trotz seiner persönlichen Lage nachvollziehen kann. „Dem Verein blieb nichts anderes übrig“, erklärt Bispinghoff. „Im Sinne des Vereins ist das dann natürlich gut, für mich natürlich schwieriger. Aber wir haben alle Einbußen mit Corona, da gehöre ich dann auch zu.“ Er habe sich in der Vergangenheit einen Puffer aufgebaut, der ihm nun helfe.
Nicht nur deshalb hofft Bispinghoff, der für Wasserball nach Lünen gezogen war, dass der Spielbetrieb bald weitergeht. „Gruß an die Mannschaft! Ich vermisse alle“, lässt der Coach ausrichten.