Der BV Brambauer hat Konsequenzen aus den Ereignissen der vergangenen Tage gezogen. © Sebastian Reith
Fußball
BV Brambauer wirft Jugendtrainer raus – Spielermutter erhebt deutliche Vorwürfe
Der BV Brambauer hat auf das Engagement eines bekannten Neonazis in der Jugendabteilung reagiert und sich von dem zuständigen Trainer getrennt. Zeitgleich erhob eine betroffene Mutter Vorwürfe.
In den vergangenen Tagen wurde bekannt, dass ein polizeibekannter Neonazi bei einer Fußball-Jugendmannschaft des BV Brambauer als Sponsor aufgetreten ist. Der Verein zeigte sich von den Ereignissen vollkommen überrascht, zog nun allerdings erste Konsequenzen: Der zuständige Trainer muss den Verein verlassen. Zeitgleich meldete sich auch eine betroffene Mutter zu Wort.
Schon am Dienstagabend habe sich der Jugendvorstand des BV Brambauer zusammengesetzt, um über den Umgang mit dem rechtsradikalen Sponsor, der Pullover für die Jugend des BVB gestiftet hatte, zu diskutieren. „Wir sind dann einstimmig zu der Entscheidung gelangt, dass wir den Trainer der Mannschaft mit sofortiger Wirkung aus dem Verein ausschließen“, so Jugendleiter Sven Braun. Am Donnerstagnachmittag habe man diesen über das Vorgehen informiert.
Seit August des vergangenen Jahres war der Trainer laut Braun im Verein tätig. Dem Jugendvorstand zufolge sei der Übungsleiter der entscheidende Mann gewesen, der den Kontakt zu dem polizeibekannten Neonazi André Machill hergestellt habe. Sowohl der Vorstand als auch die Betreuer der Mannschaft hätten vom Sponsoring und der Person, die hinter dem Engagement steckte, keine Kenntnis gehabt.
Eine etwas andere Version schildert indes eine betroffene Mutter, deren Kind bis zuletzt in dem besagten Team spielte. „Herr Braun wusste genau, wer da tätig ist und dürfte über den Sponsor deshalb eigentlich nicht überrascht sein. Das kann man so nicht stehen lassen“, erklärte die Mutter, die in diesem Fall anonym bleiben möchte. Der involvierte Trainer war trotz mehrfacher Kontaktversuche dieser Redaktion nicht zu einem Gespräch bereit.
André Machill trat zuletzt als Sponsor einer Jugendmannschaft beim BV Brambauer in Erscheinung. © recherche-nord
Kurz nach Bekanntwerden des Vorfalls habe die Mutter ihr Kind vom Sportbetrieb des BV Brambauer abgemeldet. Und auch von der Ankündigung, die angesprochenen Pullover schnellstmöglich aus dem Verkehr zu ziehen, könne keine Rede sein. „Der Pullover liegt immer noch bei uns rum. Wir werden ihn jetzt eigenständig vernichten, denn offenbar sollen die Pullover nicht zerstört, sondern in die Ukraine geschickt werden“, so die Betroffene. Ein entsprechender Chatverlauf, der dieser Redaktion vorliegt, bestätigt derartige Pläne.
Sven Braun weist die Vorwürfe unterdessen entschieden zurück: „Wir als Vorstand und auch ich im Speziellen wussten absolut nichts darüber, wer da als Sponsor auftritt. Hätten wir etwas geahnt, wäre das Ganze niemals zustande gekommen. Im gesamten Verein wusste keiner etwas“, betont Braun.
Angesprochen auf den Umstand, dass die Pullover nicht vernichtet, sondern an die Ukraine gesandt werden sollen, erklärt der Jugendleiter. „Das wurde angesprochen, aber da werden wir drüber reden. Wir werden jetzt auf jeden Fall konsequent handeln.“ Sicher ist derweil nur: Der betroffene Trainer wird für den BV Brambauer in Zukunft nicht mehr tätig sein.
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