
© Timo Janisch
BV Brambauer greift zur Notlösung: Stammtorwart taucht plötzlich als Feldspieler auf
Fußball
Der BV Brambauer bedient sich im Kampf gegen den Abstieg aller möglichen Mittel. Zuletzt war sogar Stammtorwart Marcel Schaub in der Partie gegen den Königsborner SV mitten auf dem Feld zu sehen.
Während des letzten Spiels des BV Brambauer in der Fußball-Bezirksliga beim Königsborner SV zeigte sich den Zuschauern, die den Verein gut kennen, ein ungewohntes Bild: Stammtorwart Marcel Schaub stand nicht wie gewohnt zwischen den Pfosten, sondern unterstützte seine Teamkollegen im Mittelfeld.
„Wir hatten niemanden auf der Bank und ich hab früher schonmal im Feld gespielt“, erklärt Marcel Schaub, „Unser Trainer sagte mir dann, ich sei die einzige Option.“ Anstelle von Schaub stand unterdessen Jan Pichotta im Tor der Brambaueraner, der zweite Schlussmann des BVB.
Generell sei die personelle Situation bei den akut abstiegsbedrohten Brambaueranern laut Schaub derzeit alles andere als ideal. Viele Spieler seien krankheitsbedingt ausgefallen, einige mussten arbeiten. „Momentan sind wir echt dünn besetzt, aber es ist nicht geplant, dass das jetzt öfter vorkommt“, so Schaub zu seinem Einsatz als Feldspieler.
Zuletzt hatte der 31-Jährige 2017 für den TV Brechten im Feld gespielt, dort wurde er entweder im offensiven Mittelfeld oder im Sturm eingesetzt. „Für mich war das daher nichts Neues. Klar, die Abläufe waren anders, aber letztendlich hab ich das alles schonmal gemacht und der Trainer war zufrieden.“
Auch die Leistung von Teamkollege Pichotta im Tor sei gut gewesen. Der BV Brambauer wählte hier also eine Lösung, die durchaus funktionierte. Trotzdem blieb der BVB gegen Königsborn ohne Punkte. „Bis zum ersten Gegentor haben wir uns gut gehalten, das hätten die nicht gedacht, dass es gegen uns so schwer wird“, erklärt Marcel Schaub. Nach dem Tor in der 75. Minute ließen die Lüner dann jedoch nach und verloren letztendlich mit 3:0.
BV Brambauer kämpft um Klassenerhalt und setzt auf neuen Trainer
Neben dem Torwart, der plötzlich auf dem Feld mitspielte, bietet sich den Zuschauern derzeit noch ein weiteres ungewohntes Bild: An der Seitenlinie ist nicht mehr Frank Bidar als Trainer zu sehen. Seit vergangener Woche hat David Sawatzki auf der Bank des Bezirksligisten Platz genommen – und wurde bei der Partie gegen Königsborn direkt ins kalte Wasser geworfen.

Zuletzt stand David Sawatzki (l.) bei der Spvgg. Erkenschwick als Trainer an der Seitenlinie. Seit vergangener Woche coacht er nun den BV Brambauer. © Patrick Schröer
Laut Schaub habe der Trainerwechsel auch schon erste Auswirkungen gezeigt: „Man hat richtig gemerkt, dass da ein Ruck durch die Mannschaft gegangen ist.“ Nach der Derby-Niederlage gegen Westfalia Wethmar und dem Rücktritt von Trainer Frank Bidar soll Sawatzki den Verein jetzt vor dem Abstieg in die Kreisliga A bewahren. Momentan befindet sich der BV Brambauer mit 17 Punkten auf dem 13. Platz. Noch bleiben dem Klub fünf Spiele, um den Klassenerhalt doch noch zu ermöglichen.