
© Timo Janisch
Athletiktrainer Björn Kadlubowski erklärt, warum die Ausgangssperre problematisch werden könnte
Coronavirus
Das Leben von Björn Kadlubowski hat sich wegen des Coronavirus verändert. Für die heimischen vier Wände gibt der Athletiktrainer Tipps. Die helfen aber nicht jedem Sportler in jeder Situation.
Sport und Fitness gehörten für Björn Kadlubowski schon immer irgendwie dazu. Mit vier Jahren kam der Kicker von BW Alstedde zum Fußball, spielte daneben Tennis. Im Fußball hatte er aber die bessere Perspektive, war beim VfB Waltrop aktiv, kickte für die Bundesliga-B-Jugend bei Preußen Münster und war auch bei der Hammer SpVg tätig. Später landete er bei BW Alstedde. Mit den Blau-Weißen rangiert Kadlubowski derzeit auf Platz eins der Kreisliga A.
Rein beruflich schlug der Alstedder eine ähnliche Richtung ein, widmete sich der Trainingswissenschaft. Mittlerweile ist Kadlubowski Athletiktrainer bei diversen Jugendteams von Arminia Bielefeld, arbeitet daneben auch noch als Personaltrainer.
Ein Leben, das den 28-Jährigen erfüllt, ein Leben, das gesund hält. Jetzt allerdings - in Zeiten des Coronavirus - ändert sich für Kadlubowski eine Menge. Mit Alstedde darf er mindestens bis zum 19. April weder trainieren noch spielen - und auch auf das berufliche Leben von Kadlubowski wirkt sich das Virus aus. Fitnessstudios sind nämlich wegen der Coronakrise geschlossen.
„Man leidet schon sehr - gerade im fußballerischen Bereich bei Arminia Bielefeld. Wir sind sehr eingeschränkt, müssen schauen, dass die Spieler die Trainingspläne bestmöglich absolvieren. Das ist ein Handicap für die Spieler, Trainer und für mich“, so Kadlubowski.
Daneben habe das Virus Auswirkungen auf seine Arbeit als Personaltrainer. Häufig besuche Kadlubowski örtliche Fitnesscenter, um mit seinen Kunden zu trainieren. Durch die Schließung bricht ihm ein Teil derer erst einmal weg. „Im Fitnessstudio hat man schon mehr Möglichkeiten, kann ruhiger arbeiten. Am Ende hängt das Training aber auch von der Zielgruppe ab“, so der 28-Jährige.
Fit zu bleiben ist aktuell also schwierig, aber nicht unmöglich. Selbst für den möglichen Fall, dass das Land eine Ausgangssperre anordnet, hat Kadlubowski Tipps. Dass es daheim jedoch komplizierter wird, fit zu bleiben, will der Alstedder gar nicht verneinen. „Es ist wichtig, dass man den gesamten Körper aktiviert, um das Herz-Kreislauf-System anzuregen“, so Kadlubowski, der mehrere Möglichkeiten vorschlägt. Dazu gehören „explosive Aktionen“ durch Sprungkrafttraining wie Squat Jumps, Einbeinsprünge, Kniehebeläufe, Seilspringen oder Hampelmänner.
Daneben könne man von Zuhause aus verschiedene Übungen zur Stabilisation machen und mit dem eigenen Körpergewicht arbeiten. Dazu zählen unter anderem Liegestütze oder Seitstütze.
Kadlubowski befürchtet Probleme
Sofern es allerdings tatsächlich zu einer Ausgangssperre kommen sollte, befürchtet Kadlubowski Probleme: „Aus ausdauertechnischer Sicht wäre eine Ausgangssperre für den Fußball sehr drastisch und einschränkend.“
Keine guten Nachrichten also für die heimischen Fußballer, die aktuell ohnehin nicht wissen, wann sie wieder den Trainingsbetrieb aufnehmen können. Kadlubowski warnt zudem davor, zu früh wieder mit dem Spielbetrieb zu beginnen.
Aktuell können Sportler nur individuell trainieren, um die Ansteckungsgefahr zu verringern. In einem individuellen Training, das im Grundlagenausdauerbereich liege, könne man keine Spielbelastung simulieren. Kurze Richtungswechsel und viele explosive Aktionen würden fehlen, um sich die Basis für den Ligaalltag zu verschaffen. Um die Rückstände wieder aufzuholen, brauche man laut Kadlubowski vier bis fünf Wochen. Steigt man früher in den Spielbetrieb ein, dann sei die Verletzungsgefahr viel zu hoch, Faserrisse könnten eine schnelle Folge sein.
Ist bereits seit Kindesbeinen an von Ballsportarten – insbesondere Fußball – fasziniert. Stets neugierig auf der Suche nach Geschichten, auch abseits des Ballsports. Die Liebe zum Journalismus entdeckte er über sein großes Hobby: Fotografie.
