Antrag abgelehnt - Parkplatz-Streit an der Rundturnhalle geht in die nächste Runde

© Oskar Neubauer

Antrag abgelehnt - Parkplatz-Streit an der Rundturnhalle geht in die nächste Runde

rnRundturnhalle

Wo sollen die Handballtrainer des Lüner SV parken? Die Parteien haben am Mittwoch bereits den Prüfantrag für einen neuen Vorschlag zum Parken an der Rundturnhalle direkt abgelehnt.

Lünen

, 05.12.2019, 20:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Keine kostenlosen Parkplätze und hunderte Meter Fußweg zur Halle mit Trainingsmaterial auf dem Rücken - das bleibt in den nächsten Wochen und Monaten weiterhin ein Problem der Handballtrainer des Lüner SV. Ein Antrag, den Bau von Parkplätzen an der Rundturnhalle in Lünen zu prüfen, scheiterte am Mittwochabend im Ausschuss für Bildung und Sport.

Die Wählergemeinschaft Gemeinsam für Lünen (GFL) hatte einen Prüfauftrag auf die Tagesordnung setzen lassen. Wäre dieser durchgekommen, hätte die Verwaltung prüfen müssen, welche Kosten für die Schaffung von circa 15 Parkplätzen im Umfeld der Rundturnhalle entstehen. Der Vorschlag: Diese sollten nahe der Minigolf-Anlage an der Kamener Straße mit Rasengittersteinen entstehen.

Alle sind sich einig: An der Rundturnhalle fehlen Stellplätze

Der Hintergrund: An der Rundturnhalle fehlen Parkplätze. Die Handballer des Lüner SV, die die Halle hauptsächlich nutzen, pochen auf Parkmöglichkeiten. „Wir brauchen Parkplätze, die fußläufig zur Halle erreichbar sind. Die Trainer müssen schwere Trainingsmaterialien wie Ballsäcke und Trikottaschen mitschleppen“, sagt Vereinschef Sven Weber. „Und wir sind der einzige Verein im Handballkreis Hellweg, der keine Parkplätze an der Sportstätte hat“, erklärt Weber. In Lünen gebe es an jeder anderen Halle kostenfrei Parkmöglichkeiten. Nur für den Handballverein, der immerhin fast 400 Mitglieder hat, nicht.

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Weil Sven Weber selbst für die SPD-Fraktion wie auch Vereinskassierer Pascal Rohrbach von der FDP Mitglieder des Ausschusses sind und sich für befangen hielten, stimmten sie nicht mit ab. Dass ausgerechnet Webers eigene SPD-Fraktion mit sieben Gegenstimmen sowie die Grünen mit zwei Gegenstimmen dafür sorgten, dass der Antrag abgelehnt wurde, gehört zu den Kuriositäten der Ausschusssitzung. Denn den insgesamt neun Gegenstimmen standen nur sieben Dafür-Stimmen durch GFL, CDU und Piraten/Freie Wähler gegenüber.

SPD-Fraktion will Grünanlage nicht antasten

Siegfried Störmer (SPD), Vorsitzender des Ausschusses, begründete, warum seine Fraktion den Antrag nicht unterstützte. Die Fraktion möchte die Grünanlage, die erst kürzlich hergerichtet worden sei, um die Rundturnhalle nicht antasten. „Wir haben Zweifel daran, dass es ohne Baumfällungen geht“, sagte Störmer der Redaktion. Und dann halte er die Zufahrt von der Kamener Straße aus für äußerst ungünstig.

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Andreas Mildner von der GFL-Fraktion sagte: „Man muss feststellen, dass das Thema seit anderthalb Jahren durch Lünen wabert.“ Dass bereits ein Prüfauftrag scheitert, hält er für parteipolitische Taktiererei und nicht lösungsorientiert, worunter Sport, Ehrenamt und Jugendarbeit litten.

Vereinsvorstand Sven Weber kann Ablehnung nachvollziehen

Die SPD hält dagegen, dass im Ausschuss für Sicherheit und Ordnung der SPD-Vorschlag abgelehnt worden sei, Parkplätze am benachbarten Theater zu schaffen, „was für uns unverständlich ist“, so Störmer. Auch die GFL-Fraktion war damals nicht dafür.

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Sozialdemokrat und LSV-Vorstand Sven Weber hat inzwischen auch eingelenkt. Die Lösung, die er als Handballer mit der GFL-Fraktion in Betracht gezogen hatte, hielt er aufgrund der Nähe zur Halle für optimal. Er kann aber auch das Kontra-Argument nachvollziehen, die Parkanlage erhalten zu wollen. Und den Zuweg von der Kamener Straße aus findet er auch nicht „hundertprozentig“ überzeugend.

Ein Ende des Theaters um die fehlenden Parkplätze ist also noch lange nicht in Sicht. Ein gemeinsamer Ortstermin mit allen Fraktionen ist nun Webers neuestes Ziel. Nur eines will er vermeiden: Würde der Lüner SV die Parkkosten für seine Trainer übernehmen, würden auf den Verein mindestens 3000 Euro Mehrkosten zukommen. Viel Geld für einen Handballklub.