Neuer Vorstand von Gurbet Spor schimpft über Lünen „Haben uns sehr oft fremdgeschämt“

Von Tom Manzelmann
TSC Brambauer ist jetzt Gurbet Spor Bergkamen: Vereine tun sich zusammen
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Der Fußballkreisligist TSC Brambauer hat zuletzt mit einer Facebook-Meldung bekanntgegeben, dass sich der Verein mit Gurbet Spor Bergkamen aus der C-Liga zusammenschließt. Die beiden TSC-Vorstandsmitglieder Mikail Bulut und Ramazan Gülay werden in Bergkamen vordergründig weiter die Geschicke leiten.

Der Zusammenschluss mit Gurbet Spor bringe zahlreiche Vorteile mit sich – der Abschied aus Lünen hingegen sei wegen zahlreicher Versäumnisse nur eine Frage der Zeit gewesen, betont Gülay.

Gülay beschwert sich über die Behandlung und Verhältnisse beim TSC Brambauer in der Vergangenheit. Oft hat sich das Vorstandsmitglied vernachlässigt, „um es auf gut Deutsch zu sagen verarscht“, gefühlt. Angefangen habe es schon bei selbstverständlichen Dingen. „Die Kabinen, Duschen und WC-Anlagen sind in einem desaströsen Zustand“, berichtet Gülay.

Trotz mehrerer Anfragen sei dafür weder die Hilfe von der Lüner Verwaltung noch vom Platzherren des BV Brambauer gekommen. Auch für die Pflege der Grünanlage mussten er und Partner Bulut selbst aufkommen. „Zwei Jahre lang haben wir alles auf eigenen Kosten gemacht, haben alles saniert. Sogar den Wasseranschluss mussten wir über die Stadtwerke Lünen selbst beauftragen und bezahlen“, ärgert sich Gülay.

„Haben uns oft fremdgeschämt“

Das Vorstandsmitglied von Gurbet Spor berichtet von weiteren Unzumutbarkeiten, auch für potenzielle Gäste. „Die Toiletten und die weiten Wege dorthin waren gerade für ältere und kranke Menschen eine Katastrophe. Von der Hygiene ganz zu schweigen. Wir haben uns sehr oft fremdgeschämt.“ Zusätzlich habe es in den letzten beiden Jahren vier Einbrüche gegeben, bei denen mehrere Trikotsätze, Fußbälle, und andere Sport- und Trainingsgegenstände entwendet worden seien.

Auch hier sei der TSC von den Beteiligten im Stich gelassen worden. Fremdverursachte Müllberge und nicht funktionierende Heizungen hätten Gülay den Rest gegeben. „Wir haben da richtig viel Geld in die Hand genommen. Und am Ende sind wir da nicht weiter gekommen“, zeigt sich Gülay enttäuscht von der fehlenden Wertschätzung und Unterstützung in Lünen.

Ramazan Gülay freut sich auf die neue Saison unter dem neuen Namen Gurbet Spor.
Ramazan Gülay freut sich auf die neue Saison unter dem neuen Namen Gurbet Spor. © privat

Auch aus sportlicher Sicht bringe der Umzug nach Bergkamen viele Vorteile. „Zunächst ganz einfach: vom Ascheplatz auf den Kunstrasenplatz. Das sagt ja schon vieles“, unterstreicht Gülay die Bedeutung von besseren Platzbedingungen – auch für das Anwerben von Spielern, vor allem von Nachwuchskickern. „Bisher haben wir die Eltern nie dazu bekommen, dass ihre Kinder auf dem Ascheplatz spielen.“ Das könne sich nun ändern.

Mit den neuen Bedingungen und den zahlreichen Kontakten zu Jungspielern streben Gülay und Bulut zwei große Ziele an: Der Vorstand will die Nachwuchsabteilung mit „drei, vier Mannschaften“ vergrößern und gleichzeitig mit den A-Mannschaften sportliche Erfolge feiern. Dazu gehört auch der Aufstieg.

Trainingsauftakt geglückt

In Bergkamen bei Gurbet Spor ist der TSC, der alle seine Spieler halten konnte, bereits gut angekommen. „Wir haben schon unser Auftakttraining gehabt: Es ist alles blendend“, schwärmt Gülay vom neuen Umfeld. „Wenn man jetzt in die Kabinen geht, die zwar auch alt sind, dann fühlt es sich im Vergleich an wie in einer Villa“, kann Gülay auch hier nicht auf den Seitenhieb in Richtung Lünen verzichten. Die Kommunikation zur Verwaltung in Bergkamen habe derweil direkt geklappt. Unter diesen Bedingungen freut sich Gülay schon auf die neue Saison – und sendet direkt Signale an die Konkurrenz: „Ich bin mir sicher, dass wir auch wieder oben mitspielen werden.“

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