
© Pascal Albert
Vorfreude beim HTC: Die neue Flutlichtanlage bringt mehrere Vorteile
Tennis
Nach mehreren Jahren ist der Halterner TC am Ziel angekommen: In wenigen Wochen sollen Flutlichtmasten installiert werden. Mit der Errichtung der Anlage wird der Verein auch digitaler.
Dreieinhalb Jahre beschäftigen sich Martin Hüls und Andreas Hahn schon mit einer Flutlichtanlage für die Tennisplätze des Halterner TC. Nun sind sie fast am Ziel angekommen. Schon bald sollen die Plätze in hellem Licht erstrahlen - dank einer besonderen Flutlichtanlage, die gleich mehrere Vorteile mit sich bringt.
Noch bevor das Programm „Moderne Sportstätten 2022“ vom Land NRW ins Leben gerufen wurde, arbeiteten der HTC-Vorsitzende Hüls und Geschäftsführer Hahn für eine Förderung der längst überfälligen Platzsanierung inklusive der Anschaffung einer Flutlichtanlage.
Viele Tennisspieler haben erst abends Zeit, wenn es schon dunkel wird
Im August gab es dann Post aus Düsseldorf: Die HTC-Pläne werden gefördert, von circa 160.000 Euro übernimmt das Land NRW etwa 90.000 Euro. Die Plätze wurden in den vergangenen Monaten bereits saniert.
Seit 40 Jahren sei er selbst im Verein, erzählt Martin Hüls. Seitdem wurden die Plätze immer nur aufbereitet, aber nie gänzlich saniert. „Die waren auf“, sagt er und schätzt, dass die Tennisplätze 45 bis 50 Jahre alt sind.
Damit die Tennisplätze in Zukunft auch noch zu später Stunde genutzt werden können, bekommt der Halterner TC bald Flutlichter. Der Westfälische Tennisverband (WTV) habe schon mal darauf hingewiesen, dass sich die Aktivitäten vieler Tennisspieler immer mehr in den Abendbereich verschieben - eine Feststellung, die auch der HTC-Vorstand schon gemacht hatte.
Beispielsweise Jugendspiele fänden heute deutlich später statt als früher, da viele Schüler auch länger in der Schule sitzen als in der Vergangenheit. Da mit Einbruch der Dunkelheit das Tennisspielen erst erschwert und dann unmöglich gemacht wird, verliert der Tennisverein so wertvolle Stunden, die mit der richtigen Ausstattung noch genutzt werden könnten.
„Wir dachten, wir können uns vielleicht einen Platz leisten“
„Daher hatten wir dann einfach mal geguckt, was so eine Flutlichtanlage kostet“, erinnert sich Martin Hüls. Die bittere Erkenntnis nach der ersten Recherche: So eine Anlage ist nicht gerade billig. „Wir dachten, wir können uns vielleicht einen Platz leisten“, erzählt er.
Mittlerweile ist klar, dass der HTC mehr als nur die Anlage für einen Platz bekommt. Viele Flutlichtmasten werden in Zukunft - die Installation ist für die 12. Kalenderwoche geplant - auf der Anlage aber trotzdem nicht stehen.
Denn Hüls und Hahn haben einen Anbieter für Sportplatzbeleuchtungen gefunden, der auf eine Beleuchtungstechnik zurückgreift, die bislang nicht allzu viele nutzen. Statt vier Masten für einen Platz benötigt die Firma Lumosa nur ein bis zwei. Diese sollen in einer Höhe von 12 Metern errichtet werden.
Jeder Flutlichtmast besteht aus acht Modulen, die einzeln abgespreizt werden können. „Das gibt uns mehr Möglichkeiten bei der Beleuchtung“, erklärt Martin Fritzsche, der sich für Lumosa um das westfälische Gebiet kümmert.
Statt mehrerer Quadratmeter gibt es nur ein kleines Loch
Doch nicht nur die Flutlichter selbst sind anders als die meisten anderen, auch ihre Errichtung wird anders sein - mit einem großen Vorteil, von dem auch der HTC profitieren wird.
„Normalerweise wird erst der Boden ausgescharrt, meistens sind das etwa zwei mal zwei Meter, dann wird der Mast aufgestellt und das Loch wird mit Beton aufgegossen“, erklärt Fritzsche.
Beim Halterner TC wird aber nur ein vergleichsweise kleines Loch in den Boden gebohrt, in das eine Hülse gesetzt wird, in die später der Mast gesteckt wird. Gerade bei älteren Plätzen wie dem des HTC sorgt das für weniger Probleme, da weniger Boden aufgerissen werden muss.
„Außerdem gibt es von 50 Jahre alten Plätzen nicht immer noch einen Bauplan“, sagt Fritzsche. Und bei der Frage nach dem Standort von Rohren unter der Erde, könne auch nicht jeder immer Auskunft geben. Bei einer kleinen Bohrung ist die Gefahr, etwas zu beschädigen, deutlich geringer.
Alle Flutlichter können über eine App gesteuert werden
„Wir sind froh, dass wir mit Lumosa zusammengekommen sind“, sagt Martin Hüls, der nach zahlreichen Gesprächen mit Martin Fritzsche mittlerweile schon beim „du“ angekommen ist. „Wir freuen uns, dass es bald endlich losgeht.“
Wenn die Anlage errichtet ist und sowohl witterungsbedingt als auch Corona-bedingt wieder gespielt werden kann und darf, wird sich auch eine weitere Besonderheit zeigen: Alle Flutlichter können über eine App gesteuert werden.
In dieser App könne dann beispielsweise auch festgelegt werden, dass um 22 Uhr nicht mehr gespielt wird, die Lichter schalten dann für einige Minuten in einen schwächeren Modus, damit alle Tennisspieler noch aufräumen können, ehe sie ganz erlöschen.
Ist diese automatische Abschaltung nicht aktiviert, ist trotzdem dafür gesorgt, dass die Lichter nicht die ganze Nacht eingeschaltet bleiben, sollte der letzte Spieler vergessen haben, sie auszuschalten. „Man kann die Lichter sogar abends von der Couch aus abschalten“, erklärt Martin Fritzsche.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
