„Er hat immer an uns geglaubt“ Vangjel Frasheri über seine Zwangspause und den wichtigen TuS-Sieg

„Er hat immer an uns geglaubt“: Vangjel Frasheri über seine Zwangspause und den wichtigen TuS-Sieg
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Sieben Wochen mussten sie beim TuS Haltern am See auf den zweiten Sieg in der Westfalenliga warten, gegen die SG Bockum-Hövel war es endlich soweit. Gegen den Aufsteiger, der am vierten Spieltag noch auf Platz eins stand, feierte das Team von Lukas Große-Puppendahl einen wichtigen wie verdienten 4:1-Sieg.

Damit überholten die Halterner auch wieder den 1. FC Nieheim, stehen zwar immer noch auf einem Abstiegsplatz, aber könnten diesen mit einem weiteren Sieg am kommenden Spieltag gegen GW Nottuln (15. Oktober, 15 Uhr) verlassen.

Der größte Unterschied zu den Spielen zuvor: Der TuS hat seine Chancen genutzt – zumindest mehr als bislang. „Wir haben endlich mal die Tore gemacht, müssen aber eigentlich auch schon mit einer höheren Führung in die Pause gehen“, sagt Vangjel Frasheri. Der 26-Jährige stand erstmals wieder über die volle Spielzeit auf dem Platz.

„Mir war klar, dass ich den nicht schieße“

In der Vorbereitung setzte ihn eine Knieverletzung außer Gefecht. Der Verdacht auf Meniskus- oder Kreuzbandriss „hatte sich zum Glück nicht bestätigt“, erzählt er. Dennoch fiel er gut sieben Wochen aus, hatte immer wieder Wasser im Knie, welches phasenweise auch schlecht durchblutet war. „Mitten in der Vorbereitung ist das ein doofer Zeitpunkt“, stellt er fest.

Seit etwa zwei Wochen, schätzt er, ist er wieder bei 100 Prozent. Somit war der erste Einsatz über 90 Minuten nur noch eine Frage der Zeit. Gegen die SG Bockum-Hövel überzeugte er auf seiner Stammposition im Mittelfeld, war Ballgewinner wie -verteiler.

Verfolgt von gleich mehreren Gegenspieler: Gegen die SG Bockum-Hövel spielte TuS Halterns Vangjel Frasheri (r.) nach seiner Verletzungspause erstmals wieder durch.
Verfolgt von gleich mehreren Gegenspieler: Gegen die SG Bockum-Hövel spielte TuS Halterns Vangjel Frasheri (r.) nach seiner Verletzungspause erstmals wieder durch. © Andreas Hofmann

1:0 stand es zur Pause durch einen Treffer von Nils Bartke, nach dem Wiederanpfiff legte Lucas Mann dann schnell per direktem Freistoß nach. Auch Frasheri stand bereit. „Mir war aber klar, dass ich den nicht schieße – das dient ja oft auch der Verwirrung des Torhüters.“

Am Ende schloss Mann flach ab, der Ball zappelte im Netz. „Die letzten Freistöße hat er überall hin geschossen, nur nicht ins Tor“, stichelt er lachend gegen seinen Teamkollegen. Diesmal traf der im Sommer von Concordia Flaesheim gekommene Angreifer aber. In der ersten Halbzeit hatte Torwart Tobias Krakor einen Freistoß des Linksfuß noch stark gehalten, beim zweiten sah er etwas unglücklich aus.

„Da hatten wir dann ein bisschen das nötige Glück, das zuletzt gefehlt hat“, stellt Vangjel Frasheri fest. Es folgten noch zwei weitere Tore, erst traf Nils Fabisiak, dann legte Kevin Stenzel nach. Der TuS ließ gleichzeitig nicht viel zu, kassierte zwar noch ein Tor nach einer Ecke, am verdienten Sieg änderte das aber nichts.

Beim TuS Haltern herrschte trotz Negativ-Serie Vertrauen in die eigenen Stärken

„Nach dem Spiel hat man schon gemerkt, dass eine gewisse Erleichterung da war“, sagt der 26-Jährige, betont aber auch: „Die Stimmung war die letzten Wochen trotz des Misserfolgs noch gut.“ Das 4:1 gegen Bockum-Hövel habe aber allen gut getan, vor allem die Erkenntnisse, „dass wir auch noch Spiele gewinnen können“ und dass sie das Toreschießen nicht verlernt haben.

„Vier Tore sind schon mal eine Ansage nach den letzten Wochen“, sagt er, mahnt aber auch: „Das war jetzt ein Schritt in die richtige Richtung, aber wir müssen konsequent weiter punkten.“

Vor allem aber war der Sieg und das Auftreten auch die richtige Reaktion auf das 2:7 wenige Tage zuvor im Testspiel gegen RW Essens A-Junioren. „Das sieht auf dem Papier erst mal dramatisch aus und hat uns auch gewurmt, vor allem die Art und Weise. Aber Freundschaftsspiele sollte man auch nicht immer zu hoch hängen – auch wenn wir die zweite Halbzeit so nicht stehen lassen wollten“, erklärt Vangjel Frasheri, der mit der Reaktion seines Teams zufrieden war.

Genauso wie Lukas Große-Puppendahl. Der TuS-Trainer habe in den vergangen Wochen „gar nicht viel verändert“, erzählt sein Spieler. „Er hat immer an uns geglaubt und sieht uns ja auch mehrmals die Woche, wodurch er weiß, dass wir es können. Wir haben nie daran gezweifelt und hatten auch nie das Gefühl, dass er zweifelt.“

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