Überraschung nach drei Spielen Sascha Burzynski beim TuS Haltern als U19-Trainer zurückgetreten

Überraschung nach drei Spielen: Sascha Burzynski tritt beim TuS Haltern als U19-Trainer zurück
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Im vierten Westfalenliga-Spiel nach dem Aufstieg hat die U19 des TuS Haltern am See erstmals gewonnen. Beim 4:2-Auswärtssieg gegen den 1. FC Gievenbeck nicht mehr dabei: Sascha Burzynski. Der 33-jährige Olfener, der das Team im Sommer von Dave Marnold übernahm, hat sein Amt wenige Tage zuvor niedergelegt.

Die ersten beiden Trainingseinheiten in der vergangenen Woche, am Montag und am Mittwoch, leitete er noch. Im Anschluss informierte er die Mannschaft über seinen Entschluss, zurückzutreten.

„Wir sind nicht im Schlechten auseinandergegangen“, sagt er. Für seinen Rücktritt gebe es mehrere Gründe. Ein wichtiger Faktor sei das Thema Zeit gewesen. „Schlussendlich ist es so, dass die Aufgabe so kräftezehrend und zeitintensiv ist, dass sie eigentlich nicht mit einer normalen 40-Stunden-Arbeitswoche vereinbar ist.“

„Das geht auch am Trainer nicht spurlos vorbei“

Ganz oder gar nicht lautet die Devise. Wenn, dann wolle er es auch zu 100 Prozent vernünftig machen. Das sei aktuell aber nicht möglich. Auch, weil er teilweise das Gefühl habe, „dass ich einfach ein bisschen platt bin“.

Die letzte Zeit sei sehr intensiv und anstrengend gewesen, so Burzynski. „Das geht auch am Trainer nicht spurlos vorbei.“ Durch den Rücktritt konnte nun vielleicht auch ein neuer Impuls gesetzt werden – auch ein Faktor für seine Entscheidung.

Niels Veverka (r.) erzielte zwei Tore beim ersten Sieg des TuS Haltern am See in der U19-Westfalenliga.
Niels Veverka (r.) erzielte zwei Tore beim ersten Sieg des TuS Haltern am See in der U19-Westfalenliga. © Blanka Thieme-Dietel

Der Saisonstart der Halterner war schwierig. Nach einem guten ersten Spiel, das jedoch aufgrund einer schwachen Chancenverwertung verloren wurde, gab es im Kreis-Derby gegen den VfB Waltrop eine heftige 0:9-Klatsche. „Nach dem Spiel haben wir viel an uns gearbeitet und vieles gegen den SC Wiedenbrück schon wesentlich besser gemacht“, stellt der Übungsleiter fest.

Doch auch da reichte es nicht für den ersten Sieg. Der TuS holte trotz 30-minütiger Überzahl nur einen Punkt, kassierte in der 81. Minute das 2:3, drehte die Partie binnen weniger Minuten, nur um kurz darauf wieder den Ausgleich zu kassieren. 4:4 endete das Spiel letztendlich.

Maurice Loock übernimmt die U19 des TuS Haltern vorerst

Nun feierten die Seestädter den ersten Sieg, setzten sich mit 4:2 beim 1. FC Gievenbeck durch. „Das war eine super Reaktion“, sagt Maurice Loock. Der bisherige Co-Trainer der Mannschaft ist nun interimsweise Cheftrainer. Der Recklinghäuser war – wenig überraschend – schon ein paar Tage vor der Rücktrittsverkündung in Sascha Burzynskis Pläne involviert.

„Das kam irgendwo schon überraschend, aber seine Beweggründe sind verständlich und nachvollziehbar“, erklärt der 24-Jährige, der zuletzt in der Jugendabteilung des VfB Hüls tätig war, ehe er im Sommer nach Haltern wechselte.

Maurice Loock (l.) coacht die U19 des TuS Haltern am See nach dem Rücktritt von Sascha Burzynski vorerst.
Maurice Loock (l.) coacht die U19 des TuS Haltern am See nach dem Rücktritt von Sascha Burzynski vorerst. © Blanka Thieme-Dietel

Als sein Trainerkollege die Mannschaft informierte, „war bei allen erst mal ein Fragezeichen zu sehen“. Schnell wurde sich aber auch wieder auf die nächste Partie konzentriert – mit Erfolg. „Gegen Wiedenbrück war es schon sehr gut und jetzt waren wir einfach gnadenlos effektiv“, so Loock über den ersten Saisonsieg.

„Als der Abpfiff ertönte, war die Erleichterung schon groß“, erzählt er. Schnell richtete sich der Fokus aber auf die kommenden Aufgaben. „Mit nur vier Punkten kommen wir auch nicht weit, wenn wir ehrlich sind.“ Der Sieg sei ein erster Schritt gewesen, für ihn als Trainer gehe es aber nun darum, bereits auf den nächsten Gegner zu schauen.

Sascha Burzynski wird mit Sicherheit auch weiter verfolgen, wie sich der TuS Haltern am See in der U19-Westfalenliga, der zweithöchsten Jugendspielklasse, schlägt. An der Seitenlinie wird man ihn so schnell aber nicht wieder sehen. „Ich mache jetzt eine Pause“, sagt er. Ganz ohne Fußball geht es jedoch auch nicht. Das ein oder andere Spiel, wo auch immer dann, werde er sich bestimmt in nächster Zeit angucken.

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