Vier Jahre nach dem Abstieg ist die U19 des TuS Haltern am See zurück in der Westfalenliga, der zweithöchsten Spielklasse der A-Junioren. Nicht mehr dabei: Trainer Dave Marnold und ein Großteil der Spieler. Für den zum SC Reken gewechselten Coach hat Sascha Burzynski, der zuvor die U17 trainiert hatte, übernommen.
Aus dem Kader der vergangenen Saison sind sieben Spieler übrig geblieben, dazu kommen fünf aus der U17. „Der Rest ist neu“, verrät der 33-jährige Trainer. Die Neuzugänge kommen dabei aus unterschiedlichsten Regionen, beispielsweise von der Hammer SpVg, aus Dülmen, Münster, aber auch aus seiner Heimatstadt Olfen, wo er vor seinem Engagement beim TuS Jugend-Teams des SuS Olfen trainierte.
Die ersten Gespräche wurden bereits im Dezember 2022 geführt. „Erst haben wir mit den Spielern gesprochen, die noch bei uns gespielt haben“, erzählt er. „Dann sind wir quasi losmarschiert und haben geschaut, dass wir einen adäquaten Kader zusammenstellen.“
„Wenn es um Kohle ging, haben wir das kategorisch ausgeschlossen“
Viele Spieler hätten sich auch von selbst bei den Seestädtern gemeldet. „Das erleichterte die Arbeit zumindest ein wenig. Kontakt zu Spielern aus Nachwuchsleistungszentren habe es derweil keinen gegeben.
Wichtig sei bei der Suche nach Spielern aber nicht nur der sportliche Aspekt gewesen. „Wir haben versucht, auch auf den Charakter zu achten und unfassbar viele Spielergespräche geführt“, so Burzynski. „Wenn es um Kohle ging, haben wir das kategorisch ausgeschlossen. Wir wollten keine Söldnertruppe.“
Insgesamt ist der Kader nun 30 Mann stark. Dazu gehören drei Torhüter, aber auch Niels Veverka und Kevin Stenzel, die beide als Altjahrgänge schon in der ersten Seniorenmannschaft spielen, bislang einen ziemlich guten Eindruck hinterlassen haben und regelmäßig zum Einsatz gekommen sind.

Schon vor Beginn der Vorbereitung und vor allem auch währenddessen erreichten den Trainer aber einige Hiobsbotschaften, sodass der Kader vor dem Saisonstart zuhause gegen die Sportfreunde Siegen ein gutes Stück geschrumpft ist.
„Das ist schon heftig“, sagt er mit Blick auf die Gründe der Ausfälle. „Da ist niemand mit einer Zerrung oder so dabei.“ Ein Spieler fällt aufgrund eines Steißbeinbruchs aus, einer hat sich einen Außenbandriss am Sprunggelenk zugezogen, einer fällt mit Kreuzband- und Meniskusriss aus und ein Spieler erhielt die Schockdiagnose Lymphdrüsenkrebs.
„Wir müssen uns ein bisschen Zeit geben“
Mit Tom Nöldemann ist ein ziemlich wichtiger Spieler, der in der vergangenen Saison schon dabei war, aktuell auch noch privat verhindert. Darüber hinaus sind viele im Kader noch Jungjahrgänge („Wir wollten ein bisschen nachhaltiger für das nächste Jahr arbeiten“) und die Mannschaft muss sich noch weiter finden.

Sascha Burzynski ist von seiner Mannschaft aber überzeugt, weiß jedoch auch: „Wir müssen uns ein bisschen Zeit geben und geduldig bleiben.“ Die ersten Wochen in der Liga werden, erklärt er, „eine richtige Herausforderung mit einem relativ starken Auftaktprogramm“.
Erst in einiger Zeit werde es möglich sein, eine Prognose abzugeben. Die Halterner sind aber realistisch. „Wir spielen gegen den Abstieg.“ Als Neuling in der Liga mit einer neu zusammengestellten Truppe keine allzu überraschende Erkenntnis.
- Anstoß: Sonntag, 20. August, 11 Uhr, Lippspieker, Haltern