Beide Seniorenteams des TuS Haltern am See kämpfen aktuell um den Klassenerhalt in ihren Ligen.

© Jürgen Patzke

TuS Haltern: Priorisierung eines Teams ist mutig - aber kommt zu spät

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Dass das Landesliga-Team des TuS Haltern im Saisonendspurt Priorität hat, überrascht. Eine derartige Entscheidung hätte, wenn überhaupt, schon früher fallen müssen, findet unser Autor.

Haltern

, 27.04.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Beim TuS Haltern am See ist eine Entscheidung gefallen: Natürlich sollen am besten beide Seniorenmannschaften am Ende der Saison den Klassenerhalt feiern, doch der Fokus hat sich nun auf das Landesliga-Team verschoben. Das wirft noch einige Fragen auf.

Was die Priorisierung des Team B genau bedeutet, wird sich erst in den kommenden Partien zeigen, wenn beide Mannschaften zeitgleich spielen. Am kommenden Wochenende (30. April/1. Mai) spielt jedenfalls nur Team A.

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Wenn die Partie gegen Victoria Clarholz beendet ist, bleiben dem Team von Timo Ostdorf noch fünf Partien. Genauso viele Chancen, das Ruder noch mal herumzureißen, hat Sebastian Amendt mit seiner Mannschaft in der Landesliga noch.

Trainer- und Kaderfrage: Wie sieht das Team B des TuS zukünftig aus?

Unmöglich erscheint die „Mission Klassenerhalt“ nicht, doch die Chancen sind - so ehrlich muss man sein - schon verschwindend gering. Vor allem, weil ein großer Teil der direkten Konkurrenten noch ein, zwei oder sogar drei Partien mehr zu absolvieren hat. Eine Priorisierung einer der beiden Mannschaften hätte schlichtweg schon früher stattfinden müssen - oder eben gar nicht.

Ein Abstieg in die Westfalenliga würde den Verein derweil nicht unvorbereitet treffen. Die Verantwortlichen um Cheftrainer Timo Ostdorf konnten die Situation schon immer gut und realistisch einschätzen, alle bislang verkündeten Personalien für die kommende Spielzeit sind ligaunabhängig.

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Doch wie sieht die Lage beim Team B aus? Bislang gab es noch keine Infos darüber, ob Sebastian Amendt auch in der kommenden Saison dort auf der Bank sitzen wird. Was das zukünftige Spielermaterial angeht, so herrscht ebenfalls Unklarheit.

Egal ob Ober- oder Westfalenliga, mit der Intensivierung des selbstauferlegten „Bilbao-Konzepts“ werden bestimmt noch mehr Spieler in die „Erste“ hochgezogen. Schon jetzt haben beide Seniorenteams mit großen personellen Problemen zu kämpfen. Werden noch mehr Halterner befördert, schrumpft der potenzielle Kader des Teams B für die kommende Spielzeit weiter.

Es gibt bei der aktuellen Landesliga-Mannschaft also noch einiges zu klären, während die Planungen für das Team A derzeit deutlich weiter fortgeschritten scheinen. Über eines gibt es aber nun Klarheit: Priorisiert wird die Mannschaft, die eine unklarere Zukunft hat. Eine ziemlich mutige Entscheidung, die mit Sicherheit innerhalb des Vereins für Zündstoff gesorgt hat und das auch noch weiter tun wird.

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