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Überraschung im Abstiegskampf: Beim TuS Haltern genießt ein Team nun Priorität
Fußball
Die Seniorenteams des TuS Haltern kämpfen in der Ober- und Landesliga um den Klassenerhalt. Nun gab es eine Entscheidung im Verein: Für die Rettung wird sich vor allem auf ein Team konzentriert.
Es ist noch gar nicht lange her, da spielte der TuS Haltern am See mit einem Team in der Regionalliga und mit einem um den Aufstieg in die Landesliga. Während Letzteres 2020 nach dem Saisonabbruch gelang, zog sich die erste Mannschaft im gleichen Sommer in die Oberliga zurück. Aktuell droht beiden Teams der Abstieg - und die Prioritäten wurden nun innerhalb des Vereins geklärt.
Der Blick auf die beiden Kader des sogenannten Team A (Oberliga) und Team B (Landesliga) mag den ein oder anderen am vergangenen Spieltag, 24. April, bereits gewundert haben: Während in der Oberliga beim 1:1 gegen die Hammer SpVg vier U19-Spieler auf der Bank saßen, nahm in der Landesliga nur einer aus der A-Jugend dort Platz.
Darüber hinaus saßen noch sechs weitere Spieler auf der Bank - neben den beiden reaktivierten Göcke-Brudern noch Torwart-Trainer Bastian Mrowitzki sowie Lukas Pfeiffer, Lucas Adelt und der zuletzt auch in der Oberliga eingesetzte Andre Anhuth.
„Wir wollen versuchen, das Unmögliche möglich zu machen“
Optimal war auch das nicht, doch überraschte es dennoch ein wenig, dass das Oberliga-Team mit einem kleineren Kader angetreten war als das Landesliga-Team.
„Beide Mannschaften haben natürlich Priorität“, sagt Daniel Haxter, Fußball-Abteilungsleiter des TuS Haltern am See, zuerst auf Nachfrage dieser Redaktion. „Wir wollen natürlich versuchen, das Unmögliche möglich zu machen.“ Ein Satz, der zeigt, dass die Verantwortlichen des TuS ihre Chancen in beiden Ligen auf jeden Fall realistisch einschätzen.
In der Oberliga rangiert der TuS mit 19 Punkten auf dem drittletzten Tabellenplatz der Abstiegsrunde. Sechs Spiele hat das Team von Timo Ostdorf noch, um sich zu retten. Stand jetzt beträgt der Abstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz (Rang sechs) acht Punkte - und die Halterner haben schon ein bis zwei Partien mehr als die meisten anderen Teams in der Abstiegsrunde absolviert.
Würde ein weiteres Jahr Oberliga für den TuS Haltern Sinn machen?
In der Landesliga steht das von Sebastian Amendt trainierte Team derweil auf dem mittlerweile offiziell letzten Platz, nachdem sich der TuS Wiescherhöfen zurückgezogen hat. 16 Punkte aus 25 Spielen sind die bisherige Bilanz, zuletzt gab es gegen Tabellennachbar Gemen (19 Punkte) ein 0:0 - ein Ergebnis, das keinen wirklich weitergebracht hat und vor allem die Halterner aufgrund mehrerer vergebener Großchancen ärgerte.
Sechs Punkte weniger als der Tabellen-13., der TuS Altenberge, haben die Seestädter derzeit. Altenberge steht auf dem ersten Nichtabstiegsplatz, hat aber auch ein Spiel weniger absolviert - genauso wie der Tabellen-14. Borussia Münster (20 Punkte). Gemen hat sogar noch drei Partien mehr in der Hinterhand.
„In der Landesliga sehen wir die Chancen auf den Klassenerhalt ein bisschen größer, aufgrund der Punkte“, sagt Daniel Haxter. „Wir versuchen jetzt, auf die Mannschaft da den Schwerpunkt zu legen.“
Mit Blick auf den Oberliga-Abstiegskampf und das Konzept des Vereins gibt er außerdem zu bedenken, ob ein weiteres Jahr Oberliga wirklich etwas bringen würde. „Es findet ja jetzt noch mal eine Sortierung in der Mannschaft statt. Wenn man dann nächste Saison wieder nur gegen den Abstieg spielt, macht das wenig Sinn und auch keinen Spaß.“
Mit einer Landesliga-Reserve, so der Plan sofern die Rettung gelingt, hätte der TuS zudem auch weiterhin etwas, das ihn von allen anderen Vereinen in der Umgebung abhebt, sagt Haxter. Das Team B solle auch zukünftig als guter Unterbau für das Team A fungieren. Wo beide Mannschaften zukünftig spielen, wird sich aber wohl frühestens in ein paar Wochen entscheiden.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
