Ubeyd Güzel geht in seine vierte Seniorensaison, Maurice Mecking in seine zweite und für Philipp Hirsch ist es die erste – der TuS Haltern am See geht mit einem ziemlich jungen Torwart-Trio in die neue Westfalenliga-Saison. Letzterer konnte schon länger bei den Senioren hineinschnuppern, nun gehört er fest zum Team.
Der TuS ist für den 19-Jährigen erst der zweite Verein, vor zwei Jahren schloss er sich den Halternern an. Zuvor lief er nur für den TSV Marl-Hüls auf. „Für mich gab es immer nur den TSV, wenn ich da war“, sagt er. Die Betonung liegt auf „wenn ich da war“. Denn insgesamt dreieinhalb Jahre war er nicht mal in Deutschland, da es seinen Vater beruflich nach Asien verschlug.
Die dritte und vierte Klasse verbrachte er an einer deutsch-französischen Schule in Shanghai, später folgten dann zwei Jahre in Singapur, wo er die achte und neunte Klasse besuchte.
Kaum Eingewöhnungszeit benötigt
Seit einigen Jahren lebt er wieder mit seiner Familie in Marl. Dass er zum TuS Haltern am See wechselte, hatte einen einfachen Grund: Mit Dave Marnold und Karoly Spanger zog es seine ehemaligen TSV-Coaches in die Nachbarstadt. Auch Torwarttrainer Alexander Nolte ging den Schritt, genauso wie einige Spieler.
Die Eingewöhnung war deshalb auch nicht allzu schwierig. „Ich habe mich direkt wohlgefühlt.“ Schon im ersten A-Jugend-Jahr wurde er an die Senioren herangeführt, war immer wieder mal beim Torwarttraining dabei. In seinem zweiten TuS-Jahr ging es so weiter und er durfte sogar schon beim Mitternachtscup und der Halterner Hallenstadtmeisterschaft mitmachen.

„Ich weiß, worauf ich mich ungefähr einlasse“, sagt er. Das sei auch ein wichtiger Faktor für seine Entscheidung, sich fest dem Team von Lukas Große-Puppendahl anzuschließen, gewesen. Kam auch ein erneuter Wechsel mit Dave Marnold, der von nun an den Bezirksligisten SC Reken coacht, infrage?
„Sie haben da einen sehr starken Torwart, Reken war keine Option. Ich bin beim TuS Haltern schon gut aufgehoben, das Trainerteam ist super und Torwarttrainer Oli Bautz ist extrem gut“, so Philipp Hirsch, der mit dem TuS am vergangenen Sonntag in die Saisonvorbereitung gestartet ist. „Ich freue mich auf das Training mit Ubeyd und Maurice, das hat ein sehr hohes Niveau.“
„Das Gefühl war einfach toll“
Das Ziel für sein erstes Seniorenjahr ist klar: Spielpraxis sammeln. „Gucken wir mal, wie es läuft.“ Auch mit der Mannschaft generell. In der vergangenen Saison konnte erst am vorletzten Spieltag der Klassenerhalt gefeiert werden. „Ich hoffe, diesmal ist die Sache deutlich früher klar“, sagt der Keeper. Eine ruhige Saison ist vermutlich nicht nur sein Wunsch.
Wichtig werde es sein, die Mannschaft weiter zu stabilisieren. Der 19-Jährige kommt auf jeden Fall mit einigen Erfolgen im Gepäck. Mit der A-Jugend des TuS gewann er zum zweiten Mal in Folge den Kreispokal, stieg in die Westfalenliga auf, schaltete im Westfalenpokal erst Bundesligist Preußen Münster aus und machte dann auch dem ebenfalls in der höchsten Spielklasse antretenden VfL Bochum das Leben schwer.
„Das Spiel gegen Bochum war eine super Erfahrung, da haben wir richtig gut gegengehalten und nur ein Tor aus dem Spiel heraus kassiert“, erinnert er sich. „Da merkte man, wie stark wir als Mannschaft waren.“ Auch der Sieg gegen Preußen sei ein besonderer Moment gewesen.
Highlight bleibt aber die Landesliga-Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg. „Das Gefühl, ganz oben zu stehen, nachdem wir am Ende der Hinrunde ein kleines Formtief hatten, wie wir uns zurückgekämpft, den Torrekord gebrochen und in der Rückrunde alles gewonnen haben, war einfach toll.“
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