Schwierige Rückkehr nach längerer Corona-Pause Patrick Brinkert noch längst nicht bei 100 Prozent

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Zuerst habe er seine Erkältungssymptome nach einer Reise auf die Klimaanlage im Flugzeug geschoben, erzählt Patrick Brinkert. Dann testete er sich auf das Coronavirus. „Der Test ist quasi explodiert.“ Die Überraschung war dennoch groß, schließlich war das Virus im Sommer längst nicht mehr groß Thema. „Jetzt ploppt es wieder ein bisschen häufiger auf“, stellt der 33-Jährige fest.

Nach einer Woche war der Flügelspieler des TuS Haltern am See wieder negativ, trat danach auch einen Urlaub an. Schließlich fühlte er sich wieder fit, ein paar Wandertrips stand daher nichts im Wege. „Da hat mein Körper wahrscheinlich nicht die Ruhe bekommen, die er vielleicht doch noch brauchte“, sagt er rückblickend.

Ein paar Tage nach seiner Rückkehr fing er wieder mit seinem üblichen Sport an, joggte zum Sythener Freibad, schwamm ein paar Bahnen und joggte zurück nach Hause. „Das ist eigentlich keine Tour für mich, im besten Fall mache ich das einbeinig“, so der Halterner mit einem Lachen. Doch diesmal war es anders. „So fertig war ich lange nicht.“

Voller Fokus aufs Beine hochlegen

Von da an war ihm klar, dass irgendetwas nicht stimmte. Dass seine Probleme auf seine Corona-Erkrankung zurückzuführen waren, konnte nach anschließenden Untersuchungen weder ausgeschlossen noch bestätigt werden. Sicherheitshalber legte er eine totale Sportpause ein.

„Ich habe gar nichts mehr gemacht und mich nur darauf fokussiert, die Beine hochzulegen.“ Für manch einen vielleicht eine schöne Vorstellung, für Vollblutsportler Patrick Brinkert eher eine Tortur. „Das bin ich überhaupt nicht gewohnt, das war ein ganz schöner Krampf für mich“, sagt er.

Aktuell kommt Patrick Brinkert (2.v.r.) noch eher von der Bank. Bei hundert Prozent ist der Spieler des TuS Haltern am See noch längst nicht, sagt er.
Aktuell kommt Patrick Brinkert (2.v.r.) noch eher von der Bank. Bei hundert Prozent ist der Spieler des TuS Haltern am See noch längst nicht, sagt er. © Blanka Thieme-Dietel

Letztendlich verpasste er die gesamte Vorbereitung des TuS Haltern am See, kehrte vor ungefähr drei Wochen zurück, nachdem er vom Arzt grünes Licht erhalten hatte. Die Rückkehr war allerdings gar nicht so einfach. „Ich habe einiges verpasst“, stellt er fest. „Vor zehn Jahren wäre das bestimmt noch einfacher gewesen, aber mit meinen 33 Jahren ist das alles ein bisschen schwieriger.“

Im Kreispokal gegen den ETuS Haltern feierte er vergangene Woche (5. September) sein Startelf-Comeback für das Westfalenliga-Team, davor kam er schon in der Reserve in der Kreisliga A zum Einsatz und wurde bei der ersten Mannschaft gegen den SV Mesum spät eingewechselt. Am vergangenen Sonntag (10. September) kam er dann nach seiner Einwechslung gegen Preußen Espelkamp gut 25 Minuten zum Einsatz.

Patrick Brinkert: Einfach mal schießen

„Bei hundert Prozent bin ich noch lange nicht“, sagt Patrick Brinkert. „Am Wochenende habe ich das sehr gemerkt, auch wenn es auch an der Hitze gelegen haben könnte. Die Wege nach vorne waren noch schön und gut, aber zurück war schon sehr anstrengend.“ Der 33-Jährige wäre gerne schon weiter. „Es ist noch nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte.“

Anders vorgestellt haben sich alle beim TuS mit Sicherheit auch den Saisonstart. Nach fünf Spielen stehen die Seestädter mit nur drei Punkten auf dem ersten Abstiegsplatz. Gegen Espelkamp gab es eine unnötige 1:2-Niederlage. Ein Problem aktuell: Es fehlt ein klassischer Knipser im Sturm.

Anfangs kam Patrick Brinkert (2.v.l.) nach seiner Rückkehr in der zweiten Mannschaft des TuS Haltern am See zum Einsatz.
Anfangs kam Patrick Brinkert (2.v.l.) nach seiner Rückkehr in der zweiten Mannschaft des TuS Haltern am See zum Einsatz. © Blanka Thieme-Dietel

„Wir spielen uns Torchancen heraus, haben aber keinen, der einfach mal irgendwie trifft“, so Brinkert. Gegen Espelkamp wirkte es in der Schlussphase gar so, als würde sich niemand trauen, einfach mal zu schießen. Ein Eindruck, den auch das TuS-Urgestein teilt.

„Deswegen habe ich auch einfach irgendwann mal draufgehauen. Man muss sich einfach mal ein Herz fassen. Das muss auch nicht im ersten Versuch gelingen, aber vielleicht kann man den Abpraller dann nutzen.“ Womöglich gelingt das ja am kommenden Spieltag schon besser. Dann sind die Halterner zu Gast beim SC Peckeloh. Der hat mit fünf Toren sogar noch eins weniger als der TuS geschossen – aber fünf Punkte mehr geholt.

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