
Nur noch ein paar Mal können Halterns Trainer einem ihrer jüngsten Oberliga-Debütanten beim Spielen zusehen. Bald wird er den Verein verlassen. © Blanka Thieme-Dietel
Oberliga-Debütant verlässt den TuS Haltern - „Schade, aber verständlich“
Fußball
Der nächste Abgang beim TuS Haltern steht fest. Ein junges Talent wechselt zu einem Westfalenligisten. Der Sportliche Leiter seines neuen Vereins findet lobende Worte für die Seestädter.
Sowohl in der vergangenen als auch in der noch laufenden Fußball-Saison haben zahlreiche Spieler beim TuS Haltern am See ihr Oberliga-Debüt gefeiert. Einer, der in dieser Spielzeit erstmals in der fünfthöchsten Spielklasse aufgelaufen ist, wird den Verein im Sommer aber verlassen - künftig hat er es noch mal deutlich kürzer zum Training.
Fünf Mal stand Julian Stöcker bislang für den TuS in der Oberliga auf dem Platz. Beim 1:1 gegen Victoria Clarholz stand der Jugendspieler auch erstmals in der Startelf. Allzu viele Oberliga-Einsätze werden in naher Zukunft aber nicht mehr für ihn dazukommen. Denn die Saison endet bald und danach wechselt er in die Westfalenliga zum SV Sodingen.
„Wir hatten echt gute Gespräche und sein Wechsel tut uns natürlich weh“, sagt Timo Ostdorf, Trainer des Oberliga-Teams des TuS Haltern am See. „Er hat Qualität und verdient gegen Herne zum zweiten Mal von Anfang an gespielt.“ Den Wechsel zu Sodingen kann er aber nachvollziehen.
Halterns Trainer Timo Ostdorf hat Verständnis für Stöckers Wechsel
„Wenn jemand in der Westfalenliga auflaufen kann, wo wir wahrscheinlich auch zukünftig spielen, und fünf Minuten vom Platz entfernt wohnt, dann ist das verständlich“, so Ostdorf weiter. Für Stöcker sei der Wechsel der logische Schritt - „auch wenn wir ihn gerne behalten hätten“. Die Entscheidung des 18-Jährigen sei „schade, aber verständlich.“

Julian Stöcker wechselt im Sommer vom TuS Haltern am See zum SV Sodingen. © SV Sodingen
Die Verantwortlichen des SV Sodingen sind derweil „sehr, sehr froh, dass wir ihn verpflichten konnten“, sagt der Sportliche Leiter Stefan Gosing. „Da wir selbst aktuell keine A-Jugend haben und sich das noch im Aufbau befindet, müssen wir uns immer nach dem ein oder anderen Talent umschauen“, sagt er. „Wir wissen, dass in Haltern eine gute Jugendarbeit betrieben wird“, lobt er den TuS.
Den Namen des 18-Jährigen brachte bereits Anfang des Jahres Thomas Stillitano, aktueller Trainer der U19 des DJK TuS Hordel, ins Spiel. Noch bevor er sich mit Sodingen auf eine Zusammenarbeit in der kommenden Saison geeinigt hatte, hatte er den Verantwortlichen des Herner Vereins den ein oder anderen Spieler empfohlen.
Julian Stöcker hat beim SV Sodingen auch menschlich überzeugt
„Thomas wusste super über ihn Bescheid“, sagt Gosing, der sich danach auch Videomaterial von Stöckers Einsätzen anguckte. Nach einem ersten Gespräch am Telefon folgte ein persönliches Treffen.
„Da hat er den guten Eindruck noch mal bestätigt“, so der Sodinger über seinen zukünftigen Spieler. „Spielerisch hatte er uns ja sowieso schon überzeugt.“
Für den jungen TuS-Spieler ist es eine Rückkehr in die Heimat, wo er erst vor wenigen Tagen gespielt hat: Am Donnerstagabend hatte der TuS Haltern am See gegen Westfalia Herne mit 1:2 verloren - mit Stöcker in der Startelf. Auch zukünftig wird er auf Herne treffen, denn die Westfalia steht bereits als Absteiger in die Westfalenliga fest.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
