
© Jochen Börger
U19-Kapitän verlässt den TuS Haltern - Wechsel zum TuS 05 Sinsen
Fußball: Westfalenliga
Der TuS 05 Sinsen verstärkt sich im Sommer mit dem Kapitän der A-Junioren des TuS Haltern. Der Verteidiger passt eigentlich gut ins Konzept der Halterner - Timo Ostdorf hätte ihn gerne gehalten.
Der TuS Haltern am See hat seiner Strategie einen knackigen, öffentlichkeitswirksamen Namen gegeben. „Bilbao-Konzept“ nennt sie der Ex-Regionalligist. Allerdings: Nach Art des baskischen Klubs Athletic Bilbao verfahren auch andere Vereine im Kreis. Auch sie setzen auf Talente aus der Stadt, dem Fußballkreis oder zumindest aus der Region. Weil sie davon überzeugt sind. Oder weil die Kasse nicht mehr hergibt.
Dass sich die Klubs dabei auch mal in die Quere kommen, scheint klar. So wie jetzt im Fall von Torben Kranz. Der Kapitän des U19-Landesliga-Teams des TuS Haltern am See hat alles, was einen Bilbao-Spieler ausmacht: Er wohnt in der Seestadt und wurde beim TuS und bei Preußen Münster ausgebildet. Im Sommer wechselt Kranz trotzdem zum TuS 05 Sinsen.

Torben Kranz (r.) verlässt den TuS Haltern am See im Sommer und wechselt zum TuS 05 Sinsen. © Thomas Braucks
„Wir haben ihn mehrfach gesehen und sind überzeugt von ihm. Es freut mich sehr, dass er sich für unser Projekt in Sinsen entschieden hat“, sagt der Sportliche Leiter Alexander Glembotzki. Der Neuzugang stamme aus einer fußballverrückten Familie. Man merke dem Halterner an, „wie viel Bock er auf die Sache bei uns hat“. In Sinsen ist Kranz als Innenverteidiger eingeplant. „Aber Torben ist sehr variabel. Er kann auch außen oder auf der Sechs spielen“, so Glembotzki.
Beim TuS Haltern wäre Torben Kranz „der Herausforderer“ gewesen
In Haltern hätten sie den 18-Jährigen gerne gehalten, wie Timo Ostdorf, Trainer des Oberliga-Teams, bestätigt. „Wir haben mit ihm, wie mit jedem, offene und ehrliche Gespräche geführt“, sagt er. Dabei habe er dem U19-Kapitän auch gesagt, dass auf seiner Position einige erfahrenere Spieler sein werden und „dass er in seiner ersten Seniorensaison der Herausforderer ist“.
Seine Chance, betont Timo Ostdorf, hätte Torben Kranz natürlich dennoch bekommen. Beispielhaft dafür nennt er Janus Scheele und Justin Lubkoll, die derzeit regelmäßig in der Oberliga-Startelf stehen. „Wir haben immer mit offenen Karten gespielt. Es wird nicht so sein, dass ich irgendeinem Spieler das Blaue vom Himmel erzähle, das ich dann nicht einhalten kann“, so der Trainer weiter.
Zurück zum TuS 05 Sinsen: Was die Planung der Defensive angeht, ist der Westfalenligist für die kommende Saison so gut wie durch. Eventuell soll noch ein defensiver Spieler für die linke Seite kommen - wo allerdings Niclas Grzelka, eine der Sinsener Entdeckungen in dieser Saison, derzeit unangefochten scheint.
Eine Offensiv-Verstärkung steht beim TuS 05 Sinsen bereits fest
Drängender scheinen ohnehin die Probleme in der Offensive. Mit Olcay Yilmaz verliert der TuS 05 am Saisonende eine feste Größe an Westfalia Herne. Auf der anderen Seite haben die Winterneuzugänge Jamal Kropf und Nusret Miyanyedi die Sinsener Hoffnungen bislang nicht erfüllen können.
Alexander Glembotzki muss die Anhänger der Schwarz-Weißen derzeit noch vertrösten. Eine Verstärkung für die Offensive steht fest. „Der Spieler hat uns gebeten, seinen Wechsel erst zum Saisonende öffentlich zu machen“, sagt der Sportliche Leiter. „Mit zwei, drei anderen sind wir in Gesprächen.“ Wie zu hören ist, sollen dabei auch Spieler des TuS Haltern am See ein Thema sein.
Sicher keine Rolle spielt in den Sinsener Überlegungen ein Spieler, der demnächst die Spvgg. Erkenschwick verlassen wird: Skandar Soltane, 23-jähriger Angreifer des Westfalenliga-Rivalen. „Mit ihm beschäftigen wird uns nicht “, stellt Alexander Glembotzki klar.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.

Hat schon als Schüler über die Spvgg. Erkenschwick geschrieben und ist dem Sport im Vest seitdem als Beobachter eng verbunden. Was gibt es Schöneres, als über Menschen in Bewegung, mit oder ohne Ball, zu berichten? Nicht viel.