Vom TuS Haltern zurück in die USA Marcio Costa hatte zweimal Pech, ist aber zufrieden

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Kurz schnürte er wieder die Fußballschuhe für den TuS Haltern am See: Marcio Costa ging beim Hertener Mitternachtscup an den Start. Am 22. Dezember war er zurück nach Hause gekommen, am kommenden Dienstag (9. Januar) geht es wieder ans andere Ende der Welt: Der 20-Jährige studiert seit Sommer in Kalifornien.

Am Irvine Valley College macht er seinen Bachelor in „Business Administration“, was dem hiesigen BWL-Studium nahekommt. Vier Jahre geht das normalerweise. Da Costa aber schon mal ein Jahr in Indiana studiert hat und die dort belegten Kurse nun auch angerechnet werden, hat er nach seinem ersten halben Jahr in Kalifornien „nur“ noch zweieinhalb Jahre vor sich.

Mit seinem Studium laufe es gut, sagt er. „Und auch, was den Fußball angeht.“ Der Stürmer spielt in der Mannschaft des Irvine Valley College, hat sich dort gut eingefunden. Die Mannschaft sei sehr europäisch. „Deswegen fiel es auch nicht schwer, reinzukommen“, stellt Costa fest. Das gesamte Trainerteam kommt aus Schottland und England, viele Spieler sind ebenfalls von der Insel oder aus den Niederlanden und Spanien. Aber auch Japaner gehören zur Mannschaft.

Marcio Costa fiel kurz aus - und verpasste direkt viele Spiele

Marcio Costa ist einer von drei Deutschen, die anderen beiden kommen aus Hamburg. Mit zwei seiner Teamkollegen (und zwei weiteren Studenten) lebt er in einer WG. „Wir sind sehr eng miteinander“, erzählt er.

Der Lüdinghäuser ist längst in seiner Wahl-Heimat angekommen, hat dort auch schon eine zweite Sportart für sich entdeckt: „Ich habe gelernt zu surfen. Ein paar Freunde wohnen nah am Wasser und haben auch mal ein Surfboard über.“

Von seiner Familie bekam Marcio Costa, hier steht er mit seinen Schwestern vor dem Hollywood Sign, auch schon Besuch in den USA.
Von seiner Familie bekam Marcio Costa, hier steht er mit seinen Schwestern vor dem Hollywood Sign, auch schon Besuch in den USA. © Privat

Wenn es die Zeit mit Studium und Fußball zulässt, ist Costa also gerne auch mal im Wasser unterwegs. Grundsätzlich ist er ohnehin von seinem Wohnort begeistert: „Kalifornien ist wunderschön, mit viel Sonne und viel Strand.“

Zurück zum Sportlichen: Die Saison ist bereits beendet. „Die ist ja nur circa zehn Wochen lang.“ Das Problem daran: Wer ausfällt, verpasst direkt viel. „Ich war einmal für zwei Wochen verletzt und habe vier, fünf Spiele verpasst – das ist natürlich nicht optimal.“

Lange Trainingseinheiten für Marcio Costa

In der Liga schnitt sein Team stark ab, wurde Zweiter und qualifizierte sich damit souverän für den anschließenden Pokal. Da hatte Costa aber wieder Pech: Das Irvine Valley College schied unglücklich in der ersten Runde aus. Durch einen direkten Freistoß in der Verlängerung.

Wie hoch das Niveau im College-Fußball ist? „Das ist schwierig zu sagen. Es ist jedenfalls deutlich physischer und athletischer. Alle laufen bis zum Umfallen.“ Taktisch seien die Spieler dort aber etwas weniger weit. Insgesamt sei das Niveau aber hoch. „Was das angeht, habe ich mich definitiv nicht verschlechtert.“

Marcio Costa spielte nach seiner Rückkehr aus den USA vergangene Saison für den TuS Haltern am See in der Westfalenliga, ehe es ihn wieder nach Nordamerika zog.
Marcio Costa spielte nach seiner Rückkehr aus den USA vergangene Saison für den TuS Haltern am See in der Westfalenliga, ehe es ihn wieder nach Nordamerika zog. © Blanka Thieme-Dietel (Archiv)

Unterschiede zu seiner Zeit in Deutschland und beim Westfalenligisten TuS Haltern am See hat er auch schon ausgemacht. „Hier wird fünfmal die Woche trainiert und dann auch länger“, erzählt Costa. „Meistens sind wir erst zwei Stunden auf dem Platz und dann eineinhalb Stunden im Fitnessstudio.“ Darüber hinaus sei alles noch mal professioneller. „Es wird sich um alles gekümmert.“ Alleine fünf, sechs Physiotherapeuten würden das Team betreuen.

Der TuS hat derweil einen Tag nach der Ankunft des 20-Jährigen in Deutschland seinen neuen Trainer vorgestellt: Kurz vor Weihnachten übernahm Alexander Zerche als Nachfolger von Lukas Große-Puppendahl. „Der erste Eindruck war positiv, er ist sehr professionell und souverän, hat gute Anweisungen vor und während des Spiels gegeben.“ Jetzt liegt Marcio Costas Fokus aber wieder auf seinem Studium und dem Fußball am Irvine Valley College.

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