Die Abstiegsgefahr, stellt Jonah Sandkühler fest, war beim TuS Haltern am See quasi über die gesamte Saison vorhanden. Seit vergangenem Sonntag (26. Mai) ist es amtlich: Es geht runter in die Landesliga. „Im Moment des Abpfiffs ist das schon brutal“, sagt der Kapitän des Vorletzten der Westfalenliga 1.
„Ich muss sagen: Es fühlt sich immer noch sehr schlecht an. Und ich denke, es wird auch noch ein bisschen dauern, um das richtig zu verarbeiten.“ Das Thema Abstieg habe seine Mannschaft natürlich immer irgendwie begleitet. „Aber wir haben uns nie aufgegeben und immer wieder zurückgekämpft“, stellt der 26-Jährige fest.
„Wir haben uns gegenseitig aufgebaut“
Das Endspiel am letzten Spieltag beim SV Rödinghausen II, so hatte es Trainer Alexander Zerche vorab gesagt, hatte sich der TuS durch zwei Siege im Endspurt erarbeitet. Am Ende gab es eine 2:5-Niederlage und viele enttäuschte Gesichter. Doch auch ein Sieg hätte nichts mehr gebracht, weil die SG Bockum-Hövel ihr Spiel gewann.
„Wir hatten vorher gesagt, dass wir auf dem Platz keine Infos haben wollen“, erklärt der defensive Mittelfeldspieler mit Blick auf die anderen Ergebnisse. Auch sein Trainer erfuhr erst kurz vor Schluss, was auf den anderen Plätzen passiert. „Aber die Jungs, die nicht im Kader waren, hatten die Ergebnisse natürlich.“

Nach dem Schlusspfiff ging es für die Halterner dann nicht direkt in die Kabine, stattdessen blieb das gesamte Team erst mal noch länger auf dem Rasen. „Wir haben das als Mannschaft zusammen verarbeitet und uns gegenseitig ein bisschen aufgebaut“, so der Rechtsfuß.
Für einige Spieler war es das letzte Spiel beim TuS Haltern am See. Einige Wechsel sind schon bekannt, einige weitere sollen nach Informationen dieser Redaktion bald folgen. „Mit einigen habe ich jetzt ein letztes Mal auf dem Platz gestanden. Es ist schon sehr bitter, dass das jetzt mit dem Abstieg endet.“
Jonah Sandkühler hat schon früh beim TuS Haltern verlängert
Bevor es in die Kabine ging, bedankten sich die Halterner Spieler noch bei den TuS-Anhängern, die den weiten Weg nach Rödinghausen mitgegangen waren. „Da war die Reaktion sehr positiv, das muntert einen dann auch ein bisschen auf“, sagt Jonah Sandkühler, stellt aber auch fest: „Der Frust überwiegt natürlich.“
Wie geht es nun weiter bei den Seestädtern? Der Kern der Mannschaft bleibt jedenfalls zusammen. Und genau das stimmt den 26-Jährigen optimistisch. „Ich glaube, dass wir einen guten Kader für die Landesliga haben werden, und ich bin fest überzeugt, dass wir eine gute Rolle spielen werden.“

Er selbst ging im Frühjahr voran und verlängerte als einer der ersten Spieler für die kommende Saison. „Das war direkt klar für mich“, sagt er und fügt hinzu: „Der TuS Haltern ist mein Verein.“ Vor allem in der damaligen Situation – die Mannschaft steckte bereits tief im Abstiegskampf – sei es für ihn selbstverständlich gewesen, mit seiner Zusage als Kapitän ein Zeichen zu setzen.
In der kommenden Spielzeit gehe es darum, sich schnell an die neue Liga zu gewöhnen und dann auch wieder Euphorie im Verein zu entfachen. Dann kann der Neuanfang in der Landesliga gelingen.