Unzufrieden mit sportlicher Entwicklung Halterner verlässt den TuS nach sechs Jahren

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„Er bringt trotz seines noch jungen Alters von 23 Jahren schon eine Menge Erfahrung aus der Ober- und Westfalenliga mit“, schreibt der FC Viktoria Heiden auf seiner Homepage zur Verpflichtung von Florian Trachternach. Der Verteidiger verlässt den TuS Haltern am See im Sommer und schließt sich dem aktuellen Landesligisten an.

Den Kontakt zwischen dem Verein, bei dem bis vor eineinhalb Monaten noch der Ex-Lippramsdorfer Michael Hellekamp an der Seitenlinie stand, und dem Spieler entstand über einen ehemaligen Teamkollegen aus der vergangenen Saison. „Ali Ibraim hatte mich dort vorgeschlagen“, erzählt Trachternach, der sich nach guten Gesprächen für einen Wechsel nach Heiden entschied.

Schon vorher sei für ihn aber klar gewesen, dass er sich verändern werde. „Ich möchte eine neue Herausforderung“, sagt er, „mal was anderes sehen und andere Trainer haben“. Sechs Jahre hat er jetzt beim TuS verbracht, kam aus der B-Jugend der SG Wattenscheid, absolvierte dann zwei A-Jugend-Jahre und sammelte danach Erfahrung in der ersten und zweiten Seniorenmannschaft.

„Das hat zu meiner Entwicklung nicht beigetragen“

Bei Viktoria Heiden möchte er den nächsten Schritt in seiner Entwicklung gehen. „Das konnte ich in Haltern zuletzt nicht mehr so machen“, sagt er. Seine Entwicklung habe etwas stagniert. „Weil ich zum Beispiel in der Oberliga als Stürmer gespielt habe.“

Unter Timo Ostdorf feierte er nicht nur sein Oberliga-Debüt, sondern kam in der vergangenen Saison auch plötzlich im Sturm zum Einsatz – und traf sogar direkt. Gut für ihn sei die Zeit aber nicht gewesen, schließlich ist der Halterner eigentlich in der Abwehr zuhause, wo er bei Heiden zum Einsatz kommen soll und aktuell auch beim TuS spielt.

Florian Trachternach jubelt.
Gegen den TuS Ennepetal konnte Florian Trachternach - wie hier beim Spiel gegen den SV Dorsten-Hardt ein Jahr zuvor - ein Tor bejubeln. Es war nicht sein letzter Einsatz als Stürmer. © Joachim Lücke (Archiv)

„Das war cool, aber ungewohnt und hat zu meiner Entwicklung nicht beigetragen“, sagt er. In Haltern kommt er in dieser Saison wieder weiter hinten zum Einsatz. 17 Mal spielte er bislang in der Westfalenliga, kommt allerdings nur auf 745 Minuten. Durchschnittlich stand Florian Trachternach bei seinen Einsätzen also nicht mal eine Halbzeit auf dem Platz.

Im ersten Gespräch mit den Verantwortlichen des TuS Haltern am See habe er gesagt, dass er mit dem aktuellen Stand nicht zufrieden sei und sich anders einschätze. Ein zweites Gespräch gab es zwar vor wenigen Wochen noch, doch für seinen Geschmack „sehr, sehr spät“.

Letzter Einsatz ist noch fraglich

Im Sommer startet er nun also ein neues Kapitel. In welcher Liga, ist noch ungewiss. Drei Spieltage vor dem Saisonende fehlen Heiden in der Landesliga 4 fünf Punkte bis zum rettenden Ufer. Das hatten sich nicht nur die Viktoria-Verantwortlichen anders vorgestellt, sondern auch Florian Trachternach, der eigentlich davon ausging, in die Landesliga zu wechseln, aber auch betont: „Ich habe zugesagt.“

Eine etwas bessere Ausgangslage hat dagegen sein aktueller Verein. Auch in der Westfalenliga 1 sind es noch drei Spiele, die Seestädter haben ein Polster von fünf Zählern auf den TuS 05 Sinsen auf dem ersten Abstiegsplatz. Ob er selbst noch mal aktiv eingreifen kann, weiß Trachternach nicht.

Seit einigen Wochen fällt er mit einem Muskelfaserriss aus. Sein Arzt prognostizierte ihm eine Ausfallzeit von vier bis sechs Wochen. „Wenn es gut läuft, könnte ich das letzte Spiel noch bestreiten“, sagt der 23-Jährige, drückt jedoch direkt auf die Bremse: „Das ist aber wirklich noch fraglich.“

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