Drei Spiele, zwei Brüche Alexander Kallhoff nach TuS-Comeback mit „besorgniserregender Quote“

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Auf diese Bilanz hätte Alexander Kallhoff gerne verzichtet: Der 28-Jährige, der im Sommer nach mehreren Jahren Pause auf den Fußballplatz zurückgekehrt ist, hat sich in drei Spielen bereits mehrere Knochenbrüche zugezogen.

Los ging es bei seinem ersten Einsatz für den TuS Haltern am See II, dem Halbfinale der Reserve-Stadtmeisterschaft. Gegen Ausrichter SV Lippramsdorf II brach er sich eine Rippe. „Klar tat das weh, aber ich dachte, ich laufe den Schmerz einfach raus“, erzählt er. Auch im Finale am gleichen Tag war er noch im Einsatz, ehe die Diagnose ihn erst mal ausbremste.

Im Derby vor gut zwei Wochen gegen den TuS Sythen, bei dem er auch bis zum Abpfiff auf dem Platz stand, fiel er in der ersten Halbzeit dann unglücklich auf seine Hand, brach sich dabei das Handgelenk gleich doppelt. „Es ist auch noch die rechte Seite – das ist als Rechtshänder natürlich super im Alltag“, stellt er fest. Am vergangenen Freitag wurde er operiert, trägt nun noch für einige Tage einen Gips.

In zwei bis drei Monaten soll er sein Handgelenk wieder voll belasten können. Ob er erst dann wieder spielen kann oder vielleicht schon früher mit einer Manschette, wird sich noch zeigen. Klar ist jedenfalls: Drei Spiele, zwei Brüche „ist eine besorgniserregende Quote“, sagt er mit einem Hauch von Galgenhumor.

Lange Pause vor Comeback beim TuS Haltern

Wie lange er vor seinem Comeback nicht mehr gespielt hatte, kann Alexander Kallhoff gar nicht mehr so genau sagen. „Vier oder fünf Jahre müssten es gewesen sein“, stellt er fest. Aufgehört hatte der damals auch für den TuS spielende Halterner aus zwei Gründen: Arbeit und Familie. Mittlerweile ist er zweifacher Vater, arbeitet zudem in Wechselschicht.

Alexander Kallhoff (r.) unterstützt Cheftrainer Edin Saracevic (l.) als spielender Co-Trainer beim TuS Haltern am See II.
Alexander Kallhoff (r.) unterstützt Cheftrainer Edin Saracevic (l.) als spielender Co-Trainer beim TuS Haltern am See II. © Blanka Thieme-Dietel

In diesem Jahr kam dann Tim Abendroth auf ihn zu. „Er hat mich früher lange trainiert und jetzt gefragt, och ich nicht Lust hätte, das Projekt zweite Mannschaft mit anzugehen“, erzählt der 28-Jährige, der den Verein und die Leute dort gut kennt.

„Ich habe mich dann mehr oder weniger breitschlagen lassen“, erklärt er und lacht. Auch Daniel Haxter leistete gute Überzeugungsarbeit, sodass er seitdem bei der neu zusammengestellten A-Liga-Mannschaft als spielender Co-Trainer dabei ist.

Wobei er die meiste Zeit eher als normaler Co-Trainer agieren muss und musste. Denn spielen konnte er ja noch nicht allzu viel. Auch in der nächsten Zeit will er sein Team um Cheftrainer Edin Saracevic, das noch auf den ersten Sieg wartet, an der Seitenlinie unterstützen.

„Diese Herausforderung hat mich gereizt“

Die ersten Tage nach dem Spiel in Sythen ging das noch nicht. „Die Schmerzen waren am Anfang echt heftig“, sagt Kallhoff. Schon im Derby selbst habe er gemerkt, dass er sich das Handgelenk nicht einfach nur verstaucht hatte. „Ich konnte die Hand relativ schnell nicht mehr bewegen.“ In der Halbzeitpause, als das Adrenalin schwand, wurde auch der Schmerz bereits schlimmer.

Der Halterner spielte dennoch weiter. Vor allem, weil es quasi keine Alternativen gab, der Kader war wieder mal arg dünn. „Es war von Anfang an klar, dass es keine ganz so leichte Aufgabe sein wird“, sagt Alexander Kallhoff, für den es die ersten Erfahrungen im Trainerbereich sind. „Diese Herausforderung hat mich gereizt.“

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