Torwart-Debüt mit 33 Jahren Verletztem Marco Masannek „fehlt komplett das Stellungsspiel“

Marco Masanneks Torwart-Debüt mit 33
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Mal Abwehrchef, mal Torjäger, in der vergangenen Saison sogar einmal Schiedsrichter und nun Torhüter – Marco Masannek vom SV Hullern kann spätestens nach dem 2:2 gegen den VfB Waltrop II als absoluter Allrounder bezeichnet werden. „Ich glaube, jetzt habe ich alle Positionen durch“, sagt der 33-Jährige und lacht.

Gegen den Tabellenzweiten der Kreisliga C4 trat der SVH extrem geschwächt an. „Erst waren wir nur zu zehnt“, erzählt Masannek, „aber wir wollten unbedingt antreten, das wäre sonst nicht kollegial gegenüber den Waltropern gewesen“. Als elfter Mann kam dann noch Steven Kuznia dazu. „Er hatte eigentlich was an der Wade, hat aber gesagt, er kommt und stellt sich auf den Platz.“

Die meisten anderen Spieler auf dem Feld waren krankheitsbedingt angeschlagen. „Basti war einer der wenigen, die wirklich fit waren“, so der Hullerner über den eigentlich für das Tor eingeplanten Bastian Mertmann, der mittlerweile zwar lieber im Feld spielt, aber - so wie in den vergangenen Monaten - im Tor aushilft, wenn Kevin Ring ausfällt.

Waltrops zweites Tor „geht auf meine Kappe“

Mertmanns Geschwindigkeit war einer von zwei Gründen für den ungewöhnlichen Positionstausch mit Marco Masannek. Der zweite war dessen Verletzung. „Ich habe seit Ende des letzten Jahres Probleme mit der Achillessehne“, erzählt er. Bei der Altherren-Stadtmeisterschaft erlitt er dort eine Einblutung, fiel mehrere Wochen aus.

Trainieren konnte er zuletzt nicht wirklich, stellte sich nur ab und an mal ins Tor. „Es tut richtig weh“, sagt er. „Wenn ich sonntags spiele, kann ich montags kaum die Treppe runtergehen.“

Marco Masannek (l.), hier mit Hullerns Trainer Christoph Bafs-Dudzik, stand mit 33 Jahren erstmals bei einem Spiel im Tor.
Marco Masannek (l.), hier mit Hullerns Trainer Christoph Bafs-Dudzik, stand mit 33 Jahren erstmals bei einem Spiel im Tor. © Jürgen Patzke

Spielen wollte er dennoch - um seiner Mannschaft zu helfen. Notfalls eben auch im Tor. „Ein Spiel ist aber natürlich noch mal was komplett anderes als Training“, so Marco Masannek, der seine Fähigkeiten als „Schnapper“ realistisch einschätzt: „Mir fehlt komplett das Stellungsspiel vom Torwart.“

Dadurch fiel auch das zweite Waltroper Tor. „Das geht auf meine Kappe, da hatte ich gar nicht mehr im Blick, wo das Tor steht“, erklärt er. Im Minutentakt flogen ihm die Bälle derweil nicht um die Ohren. „Die Abwehr hat sehr, sehr gut dichtgehalten“, lobt er seine Vorderleute. „Alle haben es überragend gemacht.“ Zwei, drei Mal habe er aber doch eingreifen müssen. „Das habe ich dann auch ganz gut gemacht, finde ich.“

Keine Erwartungen vor dem Spiel

Auf das Debüt im Tor wird aber wohl nicht so schnell ein weiteres Spiel zwischen den Pfosten folgen. „Ich habe danach auch den Jungs gesagt: Es war schön, aber nein, danke - nie wieder“, erzählt er mit einem Lachen. Im Training werde er vielleicht das ein oder andere Mal einspringen, aber weitere Einsätze im Tor muss er nicht haben.

Dabei konnte er sich im Spiel gut mit seiner neuen Rolle anfreunden. „Gejuckt hat es mich nicht, nach vorne zu gehen“, sagt er. „Es gab keine Ausflüge von mir, ich habe hinten aber quasi als Libero alles abgelaufen, was ging, und auch als Anspielstation fungiert.“ Sprints nach vorne wären mit seiner lädierten Achillessehne allerdings ohnehin kaum möglich gewesen.

Diese brauchte es aber auch nicht, schließlich konnten die Hullerner auch ohne ihren torgefährlichsten Spieler erst das 1:2 und dann auch das 2:2 erzielen. „Wir haben vorher gesagt, dass wir nicht viel erwarten“, sagt Marco Masannek. Umso größer war die Freude über den gewonnen Punkt beim Tabellenzweiten.

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