
Torben Kranz (r.), hier noch im Trikot des TuS Haltern am See, hat sich dem TuS 05 Sinsen angeschlossen. © Thomas Braucks
Torben Kranz über seinen Wechsel vom TuS Haltern und die Unruhe bei Sinsen
Fußball: Westfalenliga
Torben Kranz ist zum TuS 05 Sinsen gewechselt. Kurz nach der Wechselverkündung herrschte beim Westfalenligisten große Unruhe. Ein Rückzieher kam für den Halterner aber nicht in Frage.
Der TuS 05 Sinsen vermeldete Anfang Mai die Verpflichtung von Torben Kranz (19). Ein auf den ersten Blick ungewöhnlicher Wechsel, denn als gebürtiger Halterner und Kapitän der U19 des TuS Haltern am See schien der Verteidiger eigentlich wie für das Konzept der Seestädter gemacht zu sein. Warum entschied er sich also für den anderen TuS?
„Sinsen hat sich früh um mich bemüht“, sagt der Halterner, der in der Jugend auch für den TSV Marl-Hüls und Preußen Münster gespielt hat. „Das war gerade in einer Phase, wo in Haltern mit dem Ausscheiden von Tim Eibold etwas Ungewissheit geherrscht hat - das hat man als Spieler schon mitbekommen“, erklärt er weiter. Die „Ungewissheit“ bezieht er dabei auf die Ansprechpartner beim TuS Haltern am See.
Darüber hinaus überzeugten ihn auch die Gespräche mit den Sinsener Verantwortlichen. Die sind allerdings mittlerweile nicht mehr da. Nur wenige Tage nach der Verkündung seiner Verpflichtung wurde der Trainingsboykott einiger Spieler öffentlich, wenig später trat Trainer Dennis Hübner zurück und das Ausscheiden des damaligen Sportlichen Leiters Alexander Glembotzki aus familiären Gründen stand bereits fest.
Torben Kranz will beim TuS 05 Sinsen so viel wie möglich spielen
Ziemlich viel Unruhe also kurz nach Torben Kranz’ Wechselverkündung. Unruhe, die auch ihn ein wenig beschäftigte. „Klar, schaut man, was da so passiert“, sagt er. „Und natürlich habe ich mir auch Gedanken gemacht.“ Allzu viel habe er aber dennoch nicht mitbekommen. Überlegungen, wie von so manch anderem Spieler, einen Rückzieher zu machen, gab es bei ihm aber nicht.
„Ich habe dem Verein mein Wort gegeben. Ich habe keinen Gedanken daran verschwendet, mich anderweitig umzuschauen“, stellt Kranz klar. „Ich hatte und habe Bock auf die Herausforderung“, so der Spieler, dessen Tinte zum Zeitpunkt des Trainingsboykotts in Sinsen und seiner Präsentation schon einige Wochen lang trocken war.

Die Neuen beim TuS 05 Sinsen mit dem Trainer-Team (hinten von links): Co-Trainer Christian Kopse, Linus Adlung, Pascal Stock, Julian Jaworek, Gökhan Yavuz, Linus Waldner, Ilanni Orkas, Alexander Zuk, Trainer Timo Koscholleck; vorne von links: Bünyamin Birli, Torben Kranz, Nicolai Pakowski, Nils Viefhaus, Justin Lubkoll, Erkut Sarioglu, Noah Karthaus. © Jochen Sänger
Die Unruhen am Ende der Saison sind beim Westfalenligisten längst abgehakt, der Kader hat sich seitdem nach und nach gefüllt. „Letztes Jahr war die Mannschaft schon eine junge Truppe, jetzt ist sie noch mal jünger“, stellt der 19-Jährige fest. Mehrere Spieler sind in seinem Alter. „Das macht es angenehmer, sich zu integrieren.“
Von seinen neuen Teamkollegen hat er in den ersten Trainingseinheiten bislang nur gute Eindrücke bekommen. „Und über den Trainer kann ich nur das Gleiche sagen“, erklärt er. Der heißt nun nicht mehr Dennis Hübner, sondern Timo Koschollek.
Unter dem hat Torben Kranz nun vor allem ein Ziel: spielen, spielen, spielen. „Ich werde mein Bestes geben, um das Beste aus mir herauszuholen. Dann hoffe ich, reicht das für viele Einsätze.“ Der Fokus liegt nun voll und ganz darauf, „mein erstes Seniorenjahr bei Sinsen zu bestreiten“.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
