Wer sich „erst“ seit 16 Jahren mit dem Halterner Fußball beschäftigt, der kennt Henrik Kleinefeld nur im Trikot des SV Lippramsdorf. Im Sommer 2008 war der Stürmer vom TuS Haltern am See gekommen, schloss sich damals der C-Jugend des LSV an. Es folgten viele Bezirksliga-Jahre und noch mehr Tore, ehe er 2023 eigentlich die Schuhe an den Nagel hing. Aber eben nur eigentlich.
Denn ein paar Mal trug er auch in der Saison nach dem Karriereende den Dress der Lippramsdorfer – sowohl für die erste als auch die zweite Mannschaft. So ganz überraschte es daher nicht mehr, als der Verein im Sommer bekannt gab, dass Kleinefeld offiziell Teil der Reserve wird und – mit einigen zeitlichen Einschränkungen – weiter auf Torejagd geht.
Zehn Tore in nur vier Spielen
Allzu häufig klappte es in dieser Spielzeit damit aber nicht. Vier Spiele in der Kreisliga C2 absolvierte Henrik Kleinefeld nur. „Die Familie hat natürlich oberste Priorität und da hatte er einige Verpflichtungen“, sagt Fußball-Abteilungsleiter Christian Brink, der auch noch in der zweiten Mannschaft spielt, und betont: „Das kann ich vollkommen nachvollziehen.“
Immerhin: In den nur vier Einsätzen traf Kleinefeld trotzdem „mal eben“ zehnmal! „Wir sind froh, dass er dabei war, wenn er konnte“, so Brink. „Noch schöner wäre es natürlich gewesen, wenn er noch in dem ein oder anderen Topspiel hätte dabei sein können“, stellt er schmunzelnd fest. Da hätte er mit Sicherheit auch noch mal den Unterschied ausmachen können. Davon ist auch sein neuer Trainer überzeugt.

Denn Henrik Kleinfeld verlässt tatsächlich noch mal den SV Lippramsdorf, bei dem er seine komplette Seniorenzeit verbracht hat. In der Rückrunde wird er für den SV Bossendorf III auflaufen. „Wir sind richtig froh, dass er zu uns kommt – die ganze Mannschaft freut sich“, verrät SVB-Coach Daniel Patzelt.
Der Bossendorfer schwärmt nicht nur von den sportlichen Qualitäten des Stürmers. „Er ist ja auch ein ganz bodenständiger Typ“ – der helfen soll, den Aufwärtstrend des Teams nicht nur zu bestätigen. Vor der Winterpause gab es aus den letzten sieben Spielen fünf Siege. „Wir wollen weiter nach oben“, sagt Patzelt deutlich.
Henrik Kleinefeld spielt künftig mit Tim Schlimbach zusammen
Aber wie kam der Wechsel von Lippramsdorf nach Bossendorf nun überhaupt zustande? Zum einen wäre da zum Beispiel Tim Schlimbach, der mittlerweile nur noch in der dritten Mannschaft spielt und ein guter Freund Kleinefelds sei. Und dann intensivierte sich der Kontakt auch noch über Julian Sandner. Die Kinder der beiden kennen sich.
Dass Henrik Kleinefeld nicht immer Zeit hat, war beim LSV schon kein großes Problem und wird es nun auch nicht beim SVB sein. „Wir sind eine dritte Mannschaft“, betont der Trainer. „Da reicht es, wenn er einmal die Woche zum Training kommen kann.“ Ohnehin ist er überzeugt: „Der wird hier alle wegschießen.“

Aber definitiv nur in der Kreisliga C. Dass der langjährige Bezirksliga-Knipser, der in seinem zweiten Seniorenjahr einst einem Oberligisten abgesagt hatte, in der ersten Mannschaft in der B-Liga auflaufen wird, sei ausgeschlossen, verrät LSV-Abteilungsleiter Christian Brink: „Da habe ich das Wort von Thomas Joachim, dem Sportlichen Leiter.“
Die Entscheidung für Bossendorf kann er übrigens nachvollziehen. „Er wechselt ja, weil er in der Dritten mit seinen Kollegen zocken will.“ Und danach? „Ich hoffe, dass er im Altherren-Bereich dann wieder zu uns kommt.“