
Michael Homann (l.) und Daniel Brormann (r.) konnten sich am vierten Spieltag über den ersten Sieg des SV Lippramsdorf II freuen. © Andreas Hofmann
Bezirksliga-Leistungsträger des LSV feiert eindrucksvolles Comeback in der B-Liga
Fußball
Auch dank der Hilfe eines Rückkehrers, der sonst in der Bezirksliga spielt, ist dem SV Lippramsdorf II der erste Sieg gelungen. Beim Gegner um einen Ex-Hullerner kriselt es indes bereits.
Drei Spiele, drei Niederlagen - die Bilanz des SV Lippramsdorf II nach den ersten Wochen der neuen Saison war ziemlich ernüchternd. Am vierten Spieltag hat sich der LSV II nun aber eindrucksvoll zurückgemeldet. Beim Vorjahresdritten der Kreisliga B2, dem TSV Marl-Hüls, setzte sich das Team von Michael Homann mit 6:1 durch.
Henrik Kleinefeld wurde in den vergangenen Wochen bei der ersten Mannschaft der Lippramsdorfer schmerzlich vermisst. Bei der Stadtmeisterschaft verletzte er sich nach einem Foul schon früh in der ersten Partie gegen den TuS Haltern am See, konnte seitdem nicht wieder auflaufen. Nun folgte das Comeback in der zweiten Mannschaft.

Lippramsdorfs Henrik Kleinfeld, hier im Duell mit mehreren Spielern der SpVgg. Erle in der vergangenen Saison, stand erstmals in einem Spiel wieder auf dem Platz. © Blanka Thieme-Dietel (Archiv)
Der sonst in der Bezirksliga auflaufende Stürmer steuerte drei Tore zum Sieg bei. Nach Christian Brinks Führungstor in der 17. Minute legte er in der 37. Minute sowie in der dritten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte nach, ehe es in die Pause ging. Zuvor hatte Sören Winkler, der im Sommer schon dem SV Bossendorf zugesagt und sich dann doch dem TSV Marl-Hüls angeschlossen hatte, das zwischenzeitliche 1:2 aus Sicht der Marler Gastgeber erzielt.
„Was Henrik Kleinefeld und Julian Röer geleistet haben, war schon gut“
In der 60. Minute traf Kleinefeld dann noch ein drittes Mal. Kurz darauf - beim Stande von 5:1 für den LSV II - wurde er ausgewechselt. „Es war natürlich stark, was er gezeigt hat“, sagt Lippramsdorfs Trainer. „Was er und auch Julian Röer vorne geleistet haben, war schon gut“, so Homann weiter.
Doch nur an den Bezirksliga-erfahrenen Stürmern ist der erste Sieg der Saison längst nicht festzumachen. Vielmehr war es eine gute Mannschaftsleistung, die dem TSV Marl-Hüls den zweiten Dämpfer der noch jungen Spielzeit verpasste. Denn eigentlich wollte das Team von Ernst Raschowski ganz oben mitspielen, steht nun nach zwei Niederlagen und einem Sieg aber nur auf Rang acht.
„Wir haben die Unsicherheit aus der vergangenen Woche mitgenommen und sind von aggressiv anlaufenden Lippramsdorfern brutal bestraft worden“, sagt Raschowski, Ex-Trainer des SV Hullern, und stellt direkt mal die Charakterfrage: „In einer solchen Situation zeigt sich, mit wem wir rechnen können.“
Doch zurück zum LSV II - was war nun gegen den TSV besser als im Vergleich zu den drei Niederlagen in den ersten Saisonspielen? „Das hört sich vielleicht blöd an, aber: das Ergebnis“, sagt Michael Homann. Das 0:4 gegen den FC Marl mal ausgeklammert, habe sein Team auch in den ersten Spielen ansprechende Leistungen gezeigt.
Lippramsdorfs Michael Homann: „Wir bewerten das Spiel nicht über“
„Wir haben da aber unsere Chanen nicht genutzt und der erste Fehler wurde jeweils direkt bestraft“, erklärt er. „Dann laufen wir jeweils einem Rückstand hinterher und machen den zweiten Fehler.“ Das sei diesmal anders gewesen. „Wir haben weniger Fehler gemacht und die, die wir gemacht haben, wurden nicht direkt bestraft.“ In den entscheidenden Situationen war das Glück diesmal auf Seiten der Lippramsdorfer.
„Wir bewerten das Spiel aber nicht über“, so Homann weiter. Bedanken konnte seine Mannschaft sich unter anderem auch bei Niklas Schlüter, der beim Stand von 3:1 einige gute Chancen der Gastgeber vereitelte. Zum ersten Mal seit dem ersten Spieltag, als sich Pascal Baxmann verletzte, stand wieder ein gelernter Keeper im Tor des LSV II. Die Woche zuvor spielte dort Markus Hadick, der nun wieder im Feld auflief.
„Was der gegen Polsum gehalten hat - da hat man gar nicht gemerkt, dass er eigentlich ein Feldspieler ist“, sagt Michael Homann über Hadick. „Da hatte er uns bis zur 80. Minute im Spiel gehalten.“ Diesmal war das Spiel da längst entschieden - erstmals in dieser Saison zugunsten des SV Lippramsdorf II.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
