Nico Martinez, Benedikt Kuss, Arne Feldmann, Stephan Marx, Domenik Hülsbusch und seit diesem Jahr auch Granit Gashi: Die Liste derer, die in dieser Saison an der Bossendorfer Seitenlinie standen, ist lang. Nachdem Martinez und Kuss im September aufgrund von Unstimmigkeiten mit dem Verein zurückgetreten waren, übernahm ein Interimstrio bestehend aus Marx, Feldmann und Hülsbusch.
„Das war erst ungewohnt. Mit Arne und Stephan habe ich selber zusammengespielt, die kannten auch viele aus der Mannschaft“, schildert Kapitän Lars Hüser die damalige Situation. Auch der Dritte im Bunde, Domenik Hülsbusch, bekommt eine besondere Erwähnung: „Er hat einen guten Job gemacht, er ist einfach ein Charakter, den man so noch nicht hatte und hat neuen Wind reingebracht.“
SV Bossendorf in der „verlängerten Vorbereitung“
Mittlerweile steht Granit Gashi an der Seitenlinie und wird dabei weiter durch Hülsbusch unterstützt. „Die Zusammenarbeit der beiden ist gut, sie haben denselben Fußballgedanken und haben überhaupt keinen Bock zu verlieren“, stellt Hüser dar. „Granit ist sehr zielstrebig, das gibt auch die Mannschaft wieder. Alle sind immer mit voller Leidenschaft dabei und haben Bock auf Fußball“, lobt er weiter.
Dies macht sich auch bei den Ergebnissen bemerkbar. Im ersten Ligaspiel schlug der SV Bossendorf Eintracht Waltrop deutlich, danach folgte eine dreiwöchige Pause. „Es hat sich noch nicht so angefühlt wie ein Saisonstart. Wir haben einfach weitertrainiert, als wäre das eine verlängerte Vorbereitung“, so Hüser. Doch auch das zweite Ligaspiel des Jahres endete erfolgreich, mit 3:0 siegte man beim SV Borussia Ahsen II.
Neuzugang ist „ein perfekter Teamplayer“
„Fußball zu spielen war schwer, weil der Rasen eine Katastrophe war, das war eher ein Acker. Am Ende wollten wir den Sieg einfach mehr“, rekapituliert der Kapitän, der selbst zur 1:0-Führung traf. Die anderen beiden Treffer erzielte mit Joschua Mühlenbrock ein Winterneuzugang. Der 19-Jährige wechselte vom abgemeldeten TuS Haltern II an die Marler Straße.
„Er hat mega gut reingefunden und ist ein top Typ. Er kam direkt in die Mannschaft, als würde er schon ewig bei uns spielen. Er ist offensiv stark, macht viel und ist mannschaftsdienlich“, lobt Hüser und fasst prägnant zusammen: „Ein perfekter Teamplayer.“

Blickt man auf die Tabelle, so wird deutlich, dass es für den SV Bossendorf nicht mehr um viel geht. 18 Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz und 24 Punkte Rückstand auf die Aufstiegsrelegation sorgen für einen sicheren Mittelfeldplatz. „Wir sehen die Saison eher als Vorbereitung auf nächstes Jahr, es geht um nichts mehr“, so Hüser, der dennoch klare Ziele hat.
„Wir wollen jetzt so viele Punkte wie möglich holen und die oberen Teams ärgern, damit es da nochmal spannend wird. Ab Sommer werden die Karten neu gemischt, dann schauen wir, wo wir angreifen können“, stellt der Kapitän klar. Bereits am Sonntag, 23. März, haben sie dazu die Möglichkeit. Dann reist der Zweitplatzierte Genclikspor Recklinghausen nach Bossendorf.