Schon am ersten Spieltag, als die Teams der Gruppe A aufeinandertrafen, hatte es sich angedeutet: der kleine Wettlauf mit der Zeit. Das Wetter war aber gut, die Sonne lange Zeit ausreichend, um für ordentliche Lichtverhältnisse zu sorgen. An Tag zwei der Halterner Stadtmeisterschaft war das ein wenig anders.
Mehr Wolken sorgten schon früher für weniger Licht auf der Anlage von Gastgeber SV Bossendorf. Die Folge: Der Ausrichter lieferte sich ein kleines Duell mit der Zeit, verkürzte die Pausen zwischen den Partien, um schneller fertig zu sein. Das gelang auch ziemlich gut, wenngleich es im letzten Spiel des Abends – Außenseiter BW Lavesum bekam es mit Titelverteidiger TuS Haltern am See zu tun – schon relativ dunkel war.
Jugendspieler treffen gegen BW Lavesum
„Die Lichtbedingungen waren nicht mehr ganz optimal“, stellte Peter Elbers, Co-Trainer des Landesligisten hinterher fest. Zufrieden war er dennoch, sein Team hatte sich gegen den B-Ligisten keine Blöße gegeben und mit 4:0 gewonnen. „Das war ganz souverän“, freute sich der Ex-Kapitän des TuS.
Im zweiten Spiel seiner Mannschaft sollten sich vor allem die jungen Talente beweisen. „Und das haben sie auch getan.“ Mats Flemming Enders erzielte das erste Tor, Leo Amendt das letzte – in der gerade mal 18. Minute. Beide spielen eigentlich noch in der A-Jugend der Halterner. Leonard Bertram, für den es die erste Senioren-Stadtmeisterschaft ist, überzeugte mit einem Doppelpack, der fast sogar ein Hattrick geworden wäre – sein dritter Versuch ging aber nur an die Latte.
Nach den Treffern der drei Youngster war ein bisschen die Luft raus, stellte auch Peter Elbers hinterher fest. Dennoch hatte sein Team weiter gute Chancen. „Wir hätten gerne noch ein, zwei Tore mehr geschossen. Aber Lavesums Torwart hat einen guten Job gemacht.“
Daniel Weckel zeigte einige starke Paraden. Sein Einsatz beim Traditionsturnier stellte indes für BW Lavesum ein kleines Novum dar – zumindest seit Wiederaufnahme der Stadtmeisterschaft nach der Corona-Pandemie. Denn in den vergangenen beiden Jahren gingen die Lavesumer immer ohne gelernten Keeper ins Turnier, das sonst immer samstags losging – und unter anderem mitten in die Festival-Saison fiel.
Weckel zeigte in beiden Partien gute Aktionen, hatte auch seinen Anteil daran, dass die Blau-Weißen im ersten Spiel des zweiten Spieltags, gegen den SV Lippramsdorf, einen Punkt holten und die Null hielten. „Da haben wir das gemacht, was möglich war – ein Punkt gegen eine gute A-Liga-Mannschaft war nicht unbedingt zu erwarten“, sagte Mani Mulai hinterher. Der Lavesumer Trainer sah eine defensiv gute Leistung.
TuS Haltern trifft erst im zweiten Spiel
„Gegen den TuS hat dann am Ende die Kraft gefehlt, der ein oder andere konnte das Tempo nicht mitgehen gegen ihre pfeilschnellen Außenspieler.“ Einen Vorwurf wollte und konnte er seinen Spielern aber nicht machen. „Sie haben das umgesetzt, was möglich war. Jetzt wollen wir gegen Flaesheim noch mal eine gute Defensivarbeit zeigen.“
Hinten sicher präsentierte sich die Concordia ebenfalls in ihrem ersten Spiel, ließ gegen den TuS Haltern am See keine wirkliche Großchance zu. „Das war ein Spiel auf Augenhöhe, finde ich“, sagte Michael Grothusmann. „Da haben wir es richtig gut gemacht.“
Die besseren Gelegenheiten hatten sogar die Flaesheimer. Lucas Mann traf gegen seinen Ex-Verein fast mit einem Schuss auf den zweiten Pfosten, der Winkel war am Ende aber doch zu spitz. Und kurz darauf scheiterte Jonas Gerdemann nach einem schönen Pass von Max Bontrup am gut reagierenden TuS-Keeper Maurice Mecking.
Vor der Wiederholung des Endspiels von 2022 kam es übrigens zu einer kurz für beide Seiten irritierenden Situation: Als die Teams am Platz in Bossendorf ankamen, stellten sie fest, dass sie sich eine Kabine teilen müssen, da der SVB eben nur drei hat. Das sorgte erst mal für Verwunderung mit Blick auf das direkte Duell am Donnerstagabend. Beide Mannschaften konnten sich dann aber schnell arrangieren.

Mit dem 0:0 konnten derweil beide Seiten leben. Flaesheim ohnehin als A-Ligist, aber auch der Landesligist war nicht unzufrieden. „Ich hatte ja vorher schon gesagt, dass es mit dem neuen Modus schwieriger werden kann in nur 40 Minuten gegen gallige Mannschaften, die Bock haben, gegen uns zu spielen.“
Klar sei aber auch: „Wir hatten teilweise Probleme, uns gegen tiefstehende Mannschaften Chancen zu erspielen.“ Gerade offensiv ist also weiterhin Luft nach oben – genauso wie beim SV Lippramsdorf. „Defensiv wie offensiv“, sagte Sven Kmetsch, dessen Team ein Tor in den ersten zwei Spielen erzielte – per Elfmeter nach einem vermeintlichen Foulspiel an Mamadi Camara.
Concordia Flaesheim muss seine Chancen besser nutzen
„Über den kann man sich streiten“, sagte Michael Grothusmann, der auch erklärte: „Auf der anderen Seite kann man dann auch Handspiel pfeifen.“ Bei Flaesheims letzter Angriffswelle sprang der Ball bei einem Klärungsversuch an die Hand von LSV-Kapitän Stefan Schild, der Schiedsrichter bewertete die Aktion aber als nicht strafwürdig. Die Proteste der Concordia brachten nichts, es blieb beim 1:0 für den Ligakonkurrenten.

Vier Punkte hat Lippramsdorf dadurch jetzt auf dem Konto. „Wir stehen gar nicht so schlecht da und wollten natürlich weiterkommen“, so Sven Kmetsch. „Aber da haben die anderen natürlich auch etwas dagegen.“ Grothusmann stellte derweil mit Blick auf die Niederlage der Concordia noch fest: „Wir hatten auch in dem Spiel ein, zwei gute Chancen – vielleicht müssen wir die einfach mal machen.“
Die Ergebnisse von Tag zwei
- SV Lippramsdorf - BW Lavesum 0:0
- Concordia Flaesheim - TuS Haltern 0:0
- SV Lippramsdorf - Concordia Flaesheim 1:0
- TuS Haltern - BW Lavesum 4:0
1. TuS Haltern 4:0 Tore 4 Punkte
2. SV Lippramsdorf 1:0 Tore 4 Punkte
3. Concordia Flaesheim 0:1 Tore 1 Punkt
4. BW Lavesum 0:4 Tore 1 Punkt