„Warum kommen sie dann?“ Stadtsportverband reagiert auf TuS-Kritik an der Stadtmeisterschaft

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„Es macht für uns keinen Sinn in der Form“, sagte Lukas Große-Puppendahl, Trainer des TuS Haltern am See, nach der Stadtmeisterschaft, die der Westfalenligist erneut gewann. Das Turnier bringe seinem Team nichts, da es seine Spieler „null Komma null auf das vorbereitet, was uns in der Liga erwarten wird“.

Das sei auch gar nicht despektierlich gegenüber den anderen Vereinen – die allesamt in den Kreisligen vertreten sind – gemeint, aber „so ehrlich muss man sein“. Beim Stadtsportverband Haltern kamen die Aussagen nicht allzu gut an. „Da stellt sich bei mir die Frage: Warum kommen sie dann?“, sagt der Vorsitzende Hans-Peter Klauke, der diese Redaktion von sich aus kontaktiert hat, um Stellung zu beziehen.

„Das klingt ein bisschen arrogant und von oben herab für mich, sowas mag ich nicht“, sagt er. Alles sei vorab mit den Vereinen abgesprochen und beschlossen worden. Auch der Modus (von Samstag bis Samstag) und der Zeitpunkt (am ersten Wochenende kollidierte das Turnier mit einigen Festivals). Dass es dennoch Beschwerden über beides gab, weil bei einigen Teams immer wieder viele Spieler fehlten, kann er daher nicht ganz nachvollziehen.

„Dann können wir es in die Tonne hauen“

„Meiner Meinung nach können wir vom Stadtsportverband auch verlangen, dass die Vereine ihre Spieler für die Stadtmeisterschaft ein bisschen sensibilisieren. Das ist die größte Fußballveranstaltung der Stadt und hat sich über Jahre etabliert und bewährt“, sagt Klauke.

In der Vergangenheit sei der TuS eher selten mit Spielern der ersten Mannschaft angetreten. „Sie haben oft einige Nachwuchsleute und ihre zweite Mannschaft geschickt“, so der SSV-Vorsitzende. „Es hat eigentlich immer geklappt, dass das Niveau einigermaßen ausgeglichen ist.“ Mit Blick auf den TuS sagt er: „Das kann man meiner Meinung nach auch als Verein vernünftig steuern, sie haben ja jetzt wieder eine zweite Mannschaft.“

Hans-Peter Klauke (M.) vom Stadtsportverband Haltern, hier bei der Pokalübergabe bei der vergangenen Hallenstadtmeisterschaft, hat auf die Kritik aus dem Lager des TuS Haltern reagiert.
Hans-Peter Klauke (M.) vom Stadtsportverband Haltern, hier bei der Pokalübergabe bei der vergangenen Hallenstadtmeisterschaft, hat auf die Kritik aus dem Lager des TuS Haltern reagiert. © Blanka Thieme-Dietel

Diese gewann vor einigen Wochen die Stadtmeisterschaft der Reserven. „Dass aus den Vereinen der Wunsch kam, dieses Turnier zu spielen, zeigt ja auch, dass die Stadtmeisterschaft gut angenommen wird.“

Jedem Verein, das wisse er auch, könne man es aber nie recht machen. „Wir schaffen solche Events aber nur gemeinsam mit allen Vereinen. Wenn einer ausscheren würde, können wir es in die Tonne hauen.“ So weit, davon ist er überzeugt, werde es aber nicht kommen.

Doch was könnte sich ändern? „Über den Zeitpunkt und den Modus können wir immer reden“, sagt Hans-Peter Klauke, „aber wie willst du es anders machen?“ Das Turnier mehr zu bündeln, sei womöglich wirklich sinnvoll. „Aber die Spieler brauchen auch Erholungszeit. Das sind alles Überlegungen, dir wir schon mal durchgespielt haben. Dieser Modus, wie wir ihn jetzt haben, hat sich über die Jahre entwickelt.“

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