Die Schwimmbecken in NRW waren zuletzt in der Regel verwaist.

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Schwimmverband schlägt Alarm: Landesweit 25.000 Nichtschwimmer mehr

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Die Corona-Pandemie macht allen Sportverbänden zu schaffen. Nun hat der Schwimmverband die zurückliegen Monate unter die Lupe genommen - mit düsterem Ergebnis. Es droht Ungemach an mehreren Fronten.

NRW

, 21.04.2021, 08:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Schwimmverband bleibt nach Fußball, Turnen und Tennis der viertgrößte Sportverband in Nordrhein-Westfalen, daran hat sich durch die Corona-Pandemie nichts geändert. Doch wie in den anderen Sportarten, ist auch bei den Schwimmvereinen des Landes ein Rückgang der Mitgliedszahlen zu verzeichnen. Obendrein prognostiziert eine Studie an anderer Stelle weitere Komplikationen.

„Zwar liegen wir damit unter dem befürchteten Worst-Case-Szenario von 10%.

Die Zahlen nun schwarz auf weiß zu sehen ist aber dann doch ernüchternd,“ sagt Claudia Heckmann, Präsidentin des Schwimmverbandes NRW, in einer Pressemitteilung.

Es ist also nicht der Super-GAU, aber auch nicht weit davon entfernt: Die Schwimmvereine haben im zurückliegenden Corona-Jahr insgesamt 8,36% weniger Mitglieder zu verzeichnen als im Jahr zuvor. Das bedeutet einen Rückgang um insgesamt 18.502 Mitglieder. Die Gesamtzahl beläuft sich nun auf 202.374.

Besonders die jungen Schwimmer und Schwimmerinnen fehlen den Vereinen. So fällt der Großteil der Einbußen auf den Bereich der Kinder bis zehn Jahre: In dieser Altersklasse schwammen 2020 fast 13.000 Kinder weniger als noch im Vorjahr. Denn wegen der schwierigen Situation konnten sehr viel weniger Schwimmkurse angeboten werden - und damit blieb der gewohnte Strom an Neuanmeldungen in den Vereinen aus. Auf der anderen Seite nämlich verzeichneten die Vereine laut Mitteilung nicht mehr Austritte als gewöhnlich.

Mindestens 25.000 Nichtschwimmer mehr

Sobald sich die Situation dahingehend verändert, dass wieder mehr Schwimmkurse angeboten und durchgeführt werden können, werden sich die Zahlen wieder verbessern. Wann die Vereine an ihre alte Leistungsfähigkeit anknüpfen können, ist allerdings noch unklar. Denn der Schwimmverband NRW rechnet damit, dass sich die Vereine mindestens 25.000 Nichtschwimmern mehr als in den Jahren zuvor stellen müssen - und bereits waren die Wartelisten lang.

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Noch mehr Ungemach droht an einer weiteren Front. Laut einer Studie, die der Verband in seiner Mitteilung zitiert, spielen 17 Prozent der Kommunen mit dem Gedanken, ihre Bäder zu schließen oder nur für einen eingeschränkten Betrieb zu öffnen.

Claudia Heckmann appelliert: „Wir stellen uns dieser Herausforderung und hoffen, dass uns die Kommunen und Badbetreiber dabei unterstützen. Dies wollen wir auch über Gespräche mit den Kommunalverbänden erreichen. Bäder sind ein unverzichtbarer Teil öffentlicher Daseinsfürsorge und deren Finanzierung zu sichern ist auch im Sinne der Kommunen.“ Ein Land von Nichtschwimmern, so die Verbandspräsidentin, wolle schließlich niemand.

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