Neuzugang Hötte: Der TuS Haltern muss für Jugendspieler eine Adresse im Vest sein

© Thomas Braucks

Neuzugang Hötte: Der TuS Haltern muss für Jugendspieler eine Adresse im Vest sein

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Im Sommer wechselt Tobias Hötte zum TuS Haltern - als Spieler und „Perspektiv-Coach“. Schon länger möchte er in den Trainerbereich einsteigen - auch wegen einer langen Verletzungspause.

Haltern

, 12.04.2021, 11:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Mit Tobias Hötte (28) verstärkt der TuS Haltern am See im Sommer nicht nur seinen Kader, sondern auch das Trainerteam. Der Verteidiger soll als Bindeglied zwischen der Jugend und den Senioren fungieren. Dass er nicht mehr nur als Spieler, sondern auch als Trainer aktiv ist, hängt mit einer vergangenen Verletzung zusammen - und einem einjährigen Kontaktsport-Verbot.

Fast zwei Jahre lang hatte Hötte pausiert, ehe er sich im Sommer dem TuS 05 Sinsen anschloss. Bei Westfalia Herne hatte er sich mehrere Male die Schulter ausgekugelt, erzählt er. Irgendwann war eine Operation unvermeidbar. Doch nicht nur musste der 28-Jährige unters Messer, vielmehr musste er in der Folge auch ein Jahr auf jeglichen Kontaktsport verzichten.

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„Da hatte ich dann gesagt, ‚ich gehe ins Trainergeschäft‘“, erinnert er sich. Dass es letztendlich fast zwei Jahre ohne ein Spiel wurden, hing aber auch mit seinem Beruf zusammen. Der Polizeibeamte wollte sich solange eine Auszeit nehmen, bis er Beamter auf Lebenszeit ist.

Hötte weiß, wie schnell es mit dem Fußballspielen vorbei sein kann

Mittlerweile ist er Beamter auf Lebenszeit und so stand im Sommer dem Comeback nichts mehr im Weg. Aufgrund der Pandemie stand er für Sinsen allerdings nur einige Minuten auf dem Platz. „Als ich bei Sinsen wieder in die Westfalenliga reinschnuppern konnte, hatte ich gemerkt, dass es noch in den Füßen kribbelt“, sagt Hötte.

Als dann vor einiger Zeit klar war, „dass Sinsen einen neuen Weg geht“, sei der Kontakt zu Tim Eibold, den er schon länger kennt, zustande gekommen. Auf erste lose Gespräche folgten ernstere und Anfang April dann die Vollzugsmeldung: Tobias Hötte wird den TuS Haltern am See verstärken.

Tobias Hötte (l.) schließt sich im Sommer dem TuS Haltern am See an.

Tobias Hötte (l.) schließt sich im Sommer dem TuS Haltern am See an. © TuS Haltern am See

Für welches Team er in der kommenden Spielzeit auflaufen wird, das ist dem Verteidiger nicht so wichtig. „Ich freue mich auf beide Truppen und werde da spielen, wo man Bedarf sieht“, erklärt er. Er habe schon große Lust auf die neuen Aufgaben, die auch die Arbeit im Trainerteam beinhalten.

„Ich werde eine Art Bindeglied zwischen den Junioren und den Senioren sein“, sagt Hötte. Beispielsweise werde er Oberliga-Trainer Timo Ostdorf, den der 28-Jährige privat schon länger kennt, auch mal Vorschläge machen, welche U19-Spieler er im Training des Oberliga-Teams testen solle.

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In Zukunft wolle er auch sobald wie möglich seine B-Lizenz erhalten, sagt er. Denn „langfristig möchte ich gerne in den Trainerbereich einsteigen“, so Hötte weiter. Seine Verletzung und die lange Pause „haben mir gezeigt, dass es schnell vorbei sein kann“.

Jugendspieler sollen „richtig Bock“ auf den TuS Haltern haben

Der TuS müsse „eine Adresse im Vest sein, wo man als Jugendspieler sagt, ‚da habe ich richtig Bock drauf und da bekomme ich Chancen‘“, erklärt der Halterner Neuzugang. Zum Konzept des Vereins gehöre nicht nur, auf junge Spieler aus der Seestadt und der Umgebung zu setzen, sondern sie dann auch „in Gefilde zu bringen, die ihnen gefallen und zu ihnen passen“, sagt er.

Sollte das dann aber mal nicht der TuS Haltern am See sein, werde man auch helfen, den passenden Verein zu finden. In Zukunft soll der gebürtige Duisburger auch zusätzliche Trainingseinheiten anbieten, hieß es zuletzt von Seiten des Vereins.

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Das kommt Tobias Hötte selbst entgegen. „Durch meinen Beruf und die unvorhersehbaren Einsatzzeiten habe ich die Möglichkeit, mich in Absprache mit den Trainern etwas freier zu entfalten und Zeiten (für das Training, Anm. d. Red.) zu finden, die am besten für mich passen“, erklärt der „Perspektiv-Coach“, wie der TuS ihn nennt.

Im Lockdown hat Tobias Hötte viel für seine Fitness getan

Bis es soweit ist, müssen sich aber alle Beteiligten noch gedulden. Denn Hötte wird erst im Sommer zum Verein stoßen. Und ohnehin sind Trainingseinheiten aufgrund der Corona-Pandemie derzeit nicht möglich.

Mittlerweile ruht der Amateurfußball seit über fünf Monaten. Halterns Neuzugang nutzte die erneute Fußball-Pause jedoch sinnvoll. „Durch den Lockdown bin ich jetzt fitter geworden“, sagt er. „Durch die lange Zeit, in der alle nicht spielen konnten, sehe ich jetzt die Chance, Anschluss zu finden.“

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Dass er den Mannschaften des TuS Haltern am See - sowohl dem Team B als auch Team A - weiterhelfen kann, wird er dann ab dem Sommer unter Beweis stellen können.

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