Marcel Klakus über den Abschied vom TuS Haltern „Wir wurden oft ein wenig belächelt“

„Wir wurden oft ein wenig belächelt“
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Dass sein 90-Minuten-Einsatz beim 1:0-Sieg gegen Eintracht Ahaus auch sein Startelf-Comeback in einer Ligapartie seit mehr als fünf Monaten war, hat Marcel Klakus in der Rückschau dann doch etwas überrascht. „Es hat sich nicht unbedingt so angefühlt, weil ich in vielen Vorbereitungsspielen im Winter von Anfang an gespielt habe. Aber für die Liga stimmt es tatsächlich“, sagt der zentrale Mittelfeldspieler des TuS Haltern am See.

Nachdem der 24-Jährige am 20. Oktober beim 2:1 gegen die Hammer SpVg in der Landesliga 90 Minuten lang auf dem Feld gestanden hatte, bremste ihn vor Weihnachten zunächst eine Verletzung aus. In den vergangenen Wochen war Klakus dann häufig nur Joker oder gar nicht im Kader, weil er aus beruflichen Gründen seltener trainieren konnte.

Neuer Klub kämpft um den Klassenverbleib

Nun hofft er, bis zum Ende der Saison wieder regelmäßiger spielen zu können. „Es sieht auch ganz gut aus. Natürlich habe ich meine Arbeitszeiten, aber ich sollte meistens dabei sein“, blickt „Klaka“ voraus.

Was jetzt schon klar ist: Die verbleibenden zehn Ligapartien werden für den Marler nach drei Jahren die Abschiedsvorstellung im TuS-Trikot. Der 24-Jährige wechselt zur Saison 2025/26 zum DSC Wanne-Eickel, der noch um den Klassenverbleib in der Westfalenliga 2 kämpft.

„Beim DSC kenne ich den Sportlichen Leiter Dustin Blum schon länger. Er hat mich immer mal wieder gefragt, ob ich nicht zu ihnen kommen möchte. Jetzt ist im Winter noch Luca Robert dazu gekommen, mit dem ich schon in der Jugend zusammengespielt habe“, sagt Klakus. Vertraute Gesichter also, die die Entscheidung für Wanne-Eickel etwas erleichtert haben dürften.

Marcel Klakus stellt einen Spieler im Zweikampf.
Unter anderem mit der Spvgg. Erkenschwick, in deren Trikot er hier zu sehen ist, aber auch mit dem TuS Haltern spielte Marcel Klakus (r.) bereits in der Westfalenliga. © Olaf Krimpmann

Doch auch etwas allgemeinere Gründe haben offenbar eine Rolle gespielt. „Ich würde gerne noch einmal eine andere Staffel sehen, auf ein paar anderen Plätzen spielen als zuletzt“, erklärt der Mittelfeldspieler.

In der Landesliga 4 sowie der Westfalenliga 1, in der Klakus mit der Spvgg. Erkenschwick und dem TuS Haltern in den vergangenen Jahren spielte, waren Auswärtsreisen ins Münsterland oder gar nach Ostwestfalen an der Tagesordnung. Die Westfalenliga 2 verspricht etwas mehr Ruhrgebiets-Duelle. Ebenso die Landesliga 3, in die es den DSC im Falle eines Abstiegs wohl verschlagen würde.

Drei intensive Jahre beim TuS Haltern

Den Kampf seines zukünftigen Vereins um den Klassenverbleib verfolgt Klakus laut eigener Aussage übrigens aktuell nur am Rande. „Natürlich würde ich gerne mit Wanne-Eickel Westfalenliga spielen und verfolge die Ergebnisse. Allerdings kann ich aktuell ja noch nicht beeinflussen, was da passiert. Deshalb konzentriere ich mich voll darauf, die Saison mit dem TuS gut zu beenden.“

Für ein gutes Ende in Haltern wäre der Klassenverbleib in der Landesliga wohl die Mindestvoraussetzung. Der Kampf um die Ligazugehörigkeit gehörte für Klakus in den drei Jahren seit seinem Wechsel aus Erkenschwick jedenfalls immer zum Alltag. „Ich habe hier einiges erlebt: mehrere Trainer, den Klassenerhalt in der Westfalenliga, ein Jahr später den Abstieg“, erinnert sich der 24-Jährige.

Dabei sei der Zusammenhalt im Team selbst immer bemerkenswert gewesen: „Uns hat immer ausgezeichnet, dass uns wenig interessiert hat, was von außen geredet wurde. Wir sind oft ein wenig belächelt worden von Leuten, die geglaubt haben, dass es mit dem TuS ohnehin bald zu Ende geht. Wir haben aber immer gewusst, was wir können. Das werde ich auf jeden Fall in guter Erinnerung behalten.“