Westfalia Hernes Trainer Christian Knappmann freut sich über "einen geilen Transfer" und kann den Ärger beim TuS Haltern über Jan-Niklas Kaisers Sommer-Abgang nicht nachvollziehen.

© Stephan Schuetze

Wechsel-Ärger um Kaiser: „Ich sehe keinen Fehler bei Niklas und uns“

rnFußball: Oberliga

Der Sommer-Wechsel von Jan-Niklas Kaiser hat beim TuS Haltern für Verwunderung gesorgt. Verstehen kann sein neuer Trainer das nicht. Für ihn hat der TuS schlichtweg zu spät gehandelt.

Haltern, Herne

, 22.12.2020, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Beim TuS Haltern am See waren sie nicht gerade begeistert, als Oberliga-Konkurrent Westfalia Herne auf Facebook den Sommer-Wechsel von TuS-Spieler Jan-Niklas Kaiser verkündete. Gewusst hatte bei den Halternern scheinbar niemand davon. Kaisers zukünftiger Trainer Christian Knappmann kann den Ärger beim TuS nicht nachvollziehen - und verrät ein wichtiges Vertragsdetail.

Offiziell ist Kaiser der erste Neuzugang der Westfalia für die kommende Saison. Eigentlich, so Knappmann, steht die Verpflichtung von zwei weiteren Spielern aber schon fest. Die Namen könne der Verein aber noch nicht veröffentlichen. Die Spieler hätten die Sorge geäußert, dann Probleme mit ihren aktuellen Vereinen zu bekommen und womöglich kein Gehalt mehr zu erhalten.

Knappmann wollte Jan-Niklas Kaiser schon früher nach Herne holen

Knappmann freut sich nun aber über „einen geilen Transfer“. Schon vor zwei Jahren habe er Jan-Niklas Kaiser beobachtet. Zu einem Wechsel nach Herne kam es letztendlich aber nicht, der heute 22-Jährige „hatte sich verständlicherweise für den TuS entschieden“, so Christian Knappmann.

Nachdem Kaiser in der Regionalliga jedoch kaum spielte und der TuS im Sommer seinen freiwilligen Rückzug in die Oberliga verkündete, spielte auch der Offensivspieler mit dem Gedanken, Haltern wieder zu verlassen.

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Auch da hatte Hernes Trainer wieder sein Interesse bekundet, doch diesmal scheiterte ein Wechsel am Veto von TuS-Trainer Timo Ostdorf, der im Anschluss voll und ganz auf Kaiser zählte und ihn zum Stammspieler machte. „Das Vertrauen ist jetzt natürlich schon ein bisschen gestört“, sagte der Halterner nach der Wechsel-Verkündung.

Dass sich die Verantwortlichen über die Art und Weise des Wechsels ärgern, versteht Christian Knappmann nicht. Bevor sein Verein den Transfer verkündete, habe er noch Halterns Sportlichen Leiter Tim Eibold informiert. Außerdem sei es „nicht Aufgabe des Spielers“, das Gespräch über eine mögliche gemeinsame Zukunft zu suchen.

„Vor unserer Insolvenz hätte ich ihm diese Freiheiten nicht einräumen können“

Kaiser hätte bereits längst für sich entschieden gehabt, den TuS Haltern am See im kommenden Sommer nach Ablauf seines Vertrages zu verlassen. „Die Entscheidung war schon in ihm gereift“, so sein zukünftiger Trainer. „Es macht ja dann keinen Sinn, dass er auf den Verein zugeht.“

Vielmehr wäre es laut Knappmann Aufgabe des Vereins gewesen, noch zu versuchen, Kaiser von einem Verbleib zu überzeugen. „Ich sehe keinen Fehler bei Niklas und uns“, erklärt der Herner Trainer, der seit 2015 die Senioren der Westfalia trainiert und bei denen Kaiser ab Sommer „sehr leistungsbezogen“ bezahlt werde.

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Überzeugen konnte Knappmann seinen Neuzugang derweil „mit einer guten Kombination zwischen ambitioniertem Leistungssport und seiner Arbeit“. Denn Kaiser arbeite dreischichtig, könne daher nicht immer zu den üblichen Zeiten am Training teilnehmen.

„Vor unserer Insolvenz hätte ich ihm diese Freiheiten nicht einräumen können“, sagt er. Da Knappmann aber ohnehin den ganzen Tag in Herne verweilt, könne er Kaiser und einige andere Spieler, die beruflich eingeschränkt sind, auch vormittags trainieren.

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