Er spielte in der Jugend von Schalke, Duisburg und dem VfL Bochum, ehe er seine letzten Schritte vor dem Sprung zu den Senioren bei RW Oberhausen ging. Ein Angebot des Regionalligisten lehnte Jan Marpe dann aber ab. Stattdessen ging es für den Halterner 2021 in die USA, wo er am Saint Mary‘s College of California ein Studium begann und dort auch weiter Fußball spielte.
Der Verteidiger konnte sportlich wie akademisch überzeugen, war allerdings mit der Entwicklung seines Teams nicht zufrieden und entschied sich, noch mal zu wechseln. Der heute 21-Jährige zog nach Norfolk (Virginia) und wechselte an die Old Dominion University. Nach dem ersten Jahr zog er ein positives Fazit, landete mit seiner neuen Mannschaft weit vor seiner alten.
Mittlerweile ist auch seine insgesamt dritte Saison in den USA beendet – und auch sein Studium neigt sich dem Ende entgegen. „Im Mai mache ich meinen Abschluss“, erzählt er. Wie es danach weitergeht, ist bereits geklärt: Jan Marpe geht zur Bundeswehr, macht ab Juli erst mal eine Grundausbildung, ehe er nach drei Monaten mit einem Humanmedizin-Studium, das auf sechs Jahre ausgelegt ist, anfängt.
Fußball im Verein oder bei der Bundeswehr?
Wo er dann studiert, steht jedoch noch nicht fest. Theoretisch könnte das überall in Deutschland sein. Drei Wunschstudienorte darf er angeben. Vermutlich wird seine Wahl auf Münster, Düsseldorf und Bochum fallen.
Wie geht es sportlich für den 21-Jährigen weiter? „Das ist noch nicht klar.“ Gerne würde er weiterspielen, gerne auch auf hohem Niveau. Ob das mit der Bundeswehr als Arbeitgeber möglich ist, weiß er allerdings noch nicht. Und auch nicht, wie viel Zeit ihm neben dem Studium ab Oktober dann noch bleibt.

Sollte er sich keinem Verein anschließen können, würde er es gerne zur Nationalmannschaft der Bundeswehr schaffen. Da „spielen die besten Fußballspieler der deutschen Streitkräfte“, heißt es auf der Seite der Bundeswehr. Und weiter: „Der Kader setzt sich zusammen aus Spielern von der Verbandsliga bis hin zur Regionalliga.“ Ein- bis zweimal pro Jahr finden Sichtungslehrgänge statt.
Das Niveau dürfte jedenfalls passen, immerhin wurde ihm schon vor einigen Jahren die Regionalliga zugetraut. Und auch in den USA ist das Niveau alles andere als schlecht, wird häufig auch zwischen Regional- und Verbandsliga eingeschätzt.
Jan Marpe möchte Jahrgangsbester werden
Marpes vergangene Saison mit der Old Dominion University verlief derweil nicht ganz nach Plan. „Es lief nicht optimal“, stellt er fest. „In unserer Conference sind wir nur Achter geworden.“ Die ersten Acht qualifizierten sich für das darauffolgende „Conference Tournament“. Als Achter ging es aber direkt gegen den Ersten. „Wir haben gegen die beste Mannschaft gespielt und sind dann leider ausgeschieden“, erzählt der Halterner.
Er selbst konnte zwar viel spielen, „aber wenn die Mannschaftsleistung nicht so gut ist, ist es schwierig, gedraftet (bei der Nachwuchsrekrutierung der Profis ausgewählt, Anm. d. Red.) zu werden“, erklärt er. Zwar sei sein Team relativ gut gestartet, doch hatte es danach großes Verletzungspech und erlebte dadurch eine Negativserie.

Seit dem Saisonende ist er jedenfalls raus, hat nun schon länger auch nicht mehr auf dem Fußballplatz trainiert. „Mitte Februar werde ich noch einmal bei einem Testspiel aushelfen.“ Ansonsten war‘s das für ihn mit Fußball in den USA. „Es fehlt schon, aber es war jetzt auch mal schön, abschalten zu können.“
Jetzt liegt der Fokus erst mal voll und ganz auf den akademischen Leistungen des Psychologie-Studenten. In Kürze startet die Klausurenphase. Jan Marpe hat ein klares Ziel: „Ich versuche, meinen Abschluss als Jahrgangsbester zu machen.“
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