Für Mathis Neuhaus geht es in wenigen Tagen zurück in die zweite Heimat: Der Hullerner studiert seit 2022 mit einem Stipendium in Indiana an der Bethel University, wo er auch Teil des Fußballteams ist. Die vergangenen Wochen hat der 20-Jährige zu Hause verbracht, am kommenden Montag (15. Januar) reist er wieder über den Atlantik.
Die Saison ist in den USA bereits beendet – und war erneut eine ziemlich erfolgreiche für Neuhaus und sein Team. In seiner ersten Spielzeit feierte er alle Titelgewinne, die möglich waren. Drei, um genau zu sein. So perfekt lief es diesmal zwar nicht, aber auch zwei Titel lassen sich sehen. Erst bei den „Nationals“ war Schluss, da verlor sein Team im Viertelfinale gegen den späteren Champion. Das entscheidende Tor fiel 13 Sekunden vor dem Abpfiff.
Dennoch überwiegt das Positive deutlich. „Es war eine sehr erfolgreiche Saison“, freut sich Mathis Neuhaus. Der Druck sei vor der Saison groß gewesen, aber damit kam sein Team gut zurecht. Trotz des Ausscheidens im dritten Wettbewerb seien alle am Ende der Saison zufrieden gewesen. „Auch, wenn es hart ist, bei den Nationals auszuscheiden, nachdem du das erste Spiel überlegen gewonnen hast und große Erwartungen hattest.“
Mathis Neuhaus glänzt auch im Hörsaal
Im ersten Jahr drei von drei Titel, im zweiten zwei von drei – die Bilanz des Studenten (Business Managment und Economic & Finance im Zwei-Fach-Bachelor) lässt sich sehen. Und persönlich lief es sogar besser als in der Vorsaison.
Kam der Torhüter, der in der Jugend beim SV Hullern, der Spvgg. Erkenschwick, Eintracht Dortmund, dem TuS Haltern am See und dem SC Münster 08 gespielt hat, da in zehn Partien zum Einsatz, waren es diesmal alle 24 Spiele.

Da hört es aber noch nicht auf. Mathis Neuhaus hat auch noch persönliche Auszeichnungen abgeräumt, wurde in der Liga fünfmal zum defensiven Spieler der Woche gewählt und erhielt diese Ehrung auch zweimal auf nationaler Ebene. Am Ende der Spielzeit wurde er auch in die Elf der Liga beziehungsweise der „Conference“ gewählt. Und zu guter Letzt gab es auch noch die Auszeichnung als „Scholar Athlete“ für seine Leistungen im Studium. Noch immer hat Neuhaus einen 1,0er-Schnitt vorzuweisen.
Einfach zusammengefasst: Es läuft beim Hullerner. Aber nicht nur auf dem Platz und im Hörsaal. Auch im normalen Leben, sagt er, ist er mittlerweile gut angekommen. Bewohnte er zu Beginn noch mit zwei anderen Studenten ein Dreierzimmer im sogenannten „Freshman dorm“, wohnt er nun mit zwei befreundeten Studenten in einem eigenen Apartment.
Eigenes Auto und Werkstudentenstelle
„Das ist sehr, sehr gut und noch mal ein ganz anderer Lebensstandard“, erzählt er. Nebenbei arbeitet er als Werkstudent und hat sich auch ein eigenes Auto angeschafft.
Das sei enorm wichtig gewesen, denn „ohne Auto kommst du nicht gut irgendwohin“. Anders als in Europa ist in den USA quasi alles darauf ausgelegt, mit dem Auto zu fahren. Teilweise gibt es nicht mal Gehwege.

Zurück zum Sportlichen: Die neue Uni-Saison geht im August los. Die kommenden Monate ist es erst mal noch ruhig, doch sobald das Wetter wieder besser wird, stehen auch schnell die ersten Testspiele an.
Im Sommer, so der Plan von Mathis Neuhaus, geht es dann in die sogenannte „Summer League“. In dieser semiprofessionellen Liga spielen College- beziehungsweise Uni-Spieler gegeneinander, aber nicht mit ihren eigentlichen Teams, sondern in „USL 2“-Teams, die nur während des Sommers existieren.
Neue Herausforderung in der „Summer League“?
Das Prozedere ist ähnlich wie bei der Suche nach einem passenden Stipendium und einer Uni. Teams verpflichten Spieler für den Sommer und übernehmen teilweise auch die Kosten, die beispielsweise fürs Wohnen oder Essen anfallen.

Neuhaus könnte wahrscheinlich auch in der Nähe seiner Uni bleiben, auch in der Region gibt es Teams. Der 20-Jährige hat aber andere Pläne, möchte noch mehr vom Land sehen und noch mehr Menschen kennenlernen. „Ich würde gerne meine Sachen einfach ins Auto schmeißen und ganz woanders hinfahren für den Sommer“, sagt er. „Noch mal raus aus der Komfortzone in ein neues Umfeld für eine neue Herausforderung.“
Bei welchem Team er unterkommt, wird sich im Laufe des Semesters entscheiden. Das geht noch bis Mai. Danach startet für Mathis Neuhaus dann wohl die nächste Titeljagd. Wie es ist, Trophäen in die Luft zu stemmen, damit kennt er sich ja bereits bestens aus.
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