„Die Leidenschaft lässt einen nicht los“ Ex-Profi Ina Lehmann vor Debüt für Concordia Flaesheim

„Die Leidenschaft lässt einen nicht los“: Ex-Profi Ina Lehmann vor Comeback bei Flaesheim
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„Das letzte Spiel ist bestimmt vier, fünf Jahre her“, sagt Ina Lehmann über ihre Zeit bei der SGS Essen. Die 33-Jährige, die in ihrer Vita 162 Bundesliga-Einsätze – größtenteils für die SGS – stehen hat, könnte am Sonntag (24. September) ihr Debüt für Concordia Flaesheim feiern.

Vier Spiele, vier Niederlagen – den Saisonstart haben sich bei der Concordia wohl alle anders vorgestellt. Der Westfalenligist steht als einziges punktloses Team am Tabellenende. Nun kommt mit dem SV Fortuna Freudenberg der Tabellenzweite, der nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses nicht an der Spitze steht.

Ein harter Brocken also, aber aller Voraussicht nach kann Trainer Markus Schubert immerhin erstmals auf Ina Lehmann zurückgreifen. „Ich war schon einige Male beim Training, aber bei den Spielen hat es noch nicht gereicht. Immer wieder kam etwas dazwischen“, sagt die zweifache Mutter, deren Mann Kevin Lehmann seit 2019 zum zweiten Mal beim TuS Haltern am See spielt.

Nun steht also das Comeback an. „Ob das jetzt so eine gute Unterstützung ist, weiß ich noch nicht“, sagt die ehemalige Kapitänin der SGS Essen bescheiden und mit einem Lachen. „Training ist das eine, aber Spiele eben noch mal was ganz anderes.“

Häufiger Gast beim TuS Haltern

Eine schwere Sprunggelenkverletzung läutete einst ihr Karriereende ein. Heute, sagt sie, könnte sie auch gar nicht mehr jeden Tag Fußball spielen. „Das würde der Fuß nicht mitmachen.“ Probleme habe sie nach den ersten Einheiten in Flaesheim aber keine gehabt. Und auch ansonsten ist sie nicht eingeschränkt, geht auch gerne joggen.

Ina Lehmann (l.), hier noch für die SGS Essen im Einsatz, hat sich Concordia Flaesheim angeschlossen.
Ina Lehmann (l.), hier noch für die SGS Essen im Einsatz, hat sich Concordia Flaesheim angeschlossen. © imago/foto2press

Fußballspiele hat sie in den vergangenen Jahren weiter genug sehen können, ist häufiger Gast bei den Partien des TuS Haltern am See. „Ich gucke gerne zu, aber es ist schon noch was anderes, wenn man sich selbst auspowern kann“, erklärt Lehmann. „Irgendwie lässt die Leidenschaft einen nicht los.“

Vorfreude auf das Comeback ist der 33-Jährigen, deren erster Eindruck von ihrem Team ziemlich gut ist, anzumerken. „Was mir am meisten fehlt: Gewinnen und verlieren“, sagt sie und fügt schnell hinzu: „Gewinnen natürlich viel mehr.“ Und sie wird direkt noch konkreter: „Dieses sich regelmäßig mit anderen messen, fehlt mir schon.“

Ina Lehman im Tor? „Da will mich keiner sehen“

Bevor sie nun für Flaesheim erstmals die Schuhe in einem Spiel schnürt, stellt sich eigentlich nur noch eine Frage: Wie ist sie überhaupt bei der Concordia gelandet? „Gute Frage“, stellt Lehmann zuerst fest. „Ich glaube, Freunde von mir haben da ein bisschen mitgewirkt. Die haben immer gesagt, ‚irgendwann spielst du mal in Flaesheim‘.“

Eins kam zum anderen und plötzlich war der Kontakt hergestellt. „Dann war Markus Schubert hier zuhause, hat den Jungs noch zwei Bälle mitgebracht und dann war‘s so gut wie entschieden“, sagt sie lachend. Damit spielt dann nun zumindest ein Lehmann wieder. Denn Ehemann Kevin fällt noch verletzt aus.

„Zuletzt hatte er echt Pech“, stellt sie fest. „Er hat aber das Talent, dass er eigentlich immer Leistungsträger ist, sobald er wieder auf dem Platz steht – ich glaube auch, er fehlt dem TuS gerade.“ Untereinander seien sie schon immer sehr kritisch gewesen, wenn es um die Leistung auf dem Platz geht. „Aber Kevin macht ja nicht so viele schlechte Spiele.“ Das gleiche sagt der bestimmt auch über seine Frau.

Die hat ihr ganzes Leben lang im defensiven Mittelfeld verbracht. Wo sie bei Flaesheim zum Einsatz kommen soll, wird sich zeigen. „Ich habe gehört, je älter man wird desto weiter rückt man nach hinten.“ Viel nach hinten rücken kann sie allerdings nicht. Eine Reihe weiter hinten, in der Innenverteidigung, wäre schon wieder Schluss. Denn: „Ich bin 1,58 Meter groß, da will mich keiner im Tor sehen.“

Anstoß: Sonntag, 24. September, 15.30 Uhr, Dr.-Hermann-Grochtmann-Straße, Haltern

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