Nach dem Aufstieg in der Saison 2021/22 hatte die zweite Mannschaft des SV Bossendorf nur zwei Derbys: In der Kreisliga B2 traf der SVB II, damals noch unter der Leitung von Markus Gladhofer, auf den SV Lippramsdorf II. Beide Teams stiegen am Ende ab, beide spielen nun in der Kreisliga C2. Halterner Derbys gibt‘s nun einige mehr, auch der ETuS II spielt in der Staffel – und die dritte Mannschaft der Bossendorfer.
Das führt zu einem eher unbeliebten Derby an der Marler Straße: zweite gegen dritte Mannschaft. „Begeistert sind wir nicht“, sagt Christoph Martin-Lopez, Trainer des SVB II. „In meinen Augen ist das Schwachsinn, ich finde das immer sehr unglücklich.“ Auch sein Gegenüber und Vereinskollege Robin Klischies ist kein Fan des vereinsinternen Duells. „Das ist immer doof, wenn so ein Derby ist. Das nimmt ja keiner ernst.“
Damit meint er aber nicht die eigenen Leute, sondern vielmehr den Blick von außen. Der Verdacht, dass die Mannschaft gewinnt, die die Punkte mehr braucht, ist häufig schnell ausgesprochen.
Vergangene Saison gab es diese Vermutung auch schon mal. Als sich Bossendorf II und Lippramsdorf II unter anderem mit BVH Dorsten II um den Klassenerhalt in der Kreisliga B duellierten, gewann die Dorstener Reserve spektakulär bei ihrer in der Tabelle besser positionierten dritten Mannschaft mit 7:6 durch ein Tor von Leon Schwandt in der 90. Minute. Der Torschütze, so die Aussage seines Trainers hinterher, sei aber „nicht einfach durchspaziert“. Ein Geschmäckle blieb.
Bossendorfer können aufs Scouting verzichten
Zurück zu Bossendorf gegen Bossendorf: „Das wird ein normales Spiel“, sagt Christoph Martin-Lopez. Übermotiviertes Einsteigen in Zweikämpfe werde es wohl aber eher nicht geben. Das wäre nur kontraproduktiv.
Gegnerscouting war derweil nicht nötig. Viele Spieler der dritten Mannschaft können nur sonntags zum Spiel kommen, der Rest trainiert oft bei der zweiten Mannschaft mit. „Ich kenne die also“, stellt Martin-Lopez schmunzelnd fest. Aber auch Robin Klischies kennt seinen kommenden Gegner, war am Dienstag selbst noch beim Training der zweiten Mannschaft dabei.

Am vergangenen Spieltag kam er auch zum ersten Mal nach seiner schweren Knieverletzung am 16. Januar 2022 wieder zum Einsatz. „Wir waren zu wenig und ein paar aus der Zweiten haben wieder ausgeholfen. Die mussten dann aber in der Pause zu ihrer Mannschaft, wir hatten nur noch zwei auf der Bank“, erzählt er und fährt lachend fort: „Beide konnten aber nicht Linksverteidiger spielen, also musste ich die Knochen mal wieder hinhalten.“
Spaß habe es auf jeden Fall gemacht, anstrengend sei es aber auch gewesen. Wird er nun wieder häufiger spielen? „Ich bin eigentlich einer, der sagt, er muss nicht spielen“, so Klischies. „Aber wenn Not am Mann ist, kann ich einspringen.“
- Anstoß: Sonntag, 24. September, 13 Uhr, Marler Straße, Haltern
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