Henrik Kleinefeld geht für Bossendorf auf Torejagd Beim LSV „haben zu Recht andere gespielt“

Henrik Kleinefeld geht für SV Bossendorf III auf Torejagd
Lesezeit

Auch im Amateurfußball ist sie selten geworden: die absolute Vereinstreue. Dennoch gibt es vor allem in den unteren Ligen immer mal wieder Kicker, die eigentlich nur in einem einzigen Trikot bekannt sind. Bei Henrik Kleinefeld war das von 2008 bis 2024 die schwarz-weiße Spielkleidung des SV Lippramsdorf.

Doch in diesem Winter hat der 30 Jahre alte Torjäger sozusagen die Seiten gewechselt – hin zum SV Bossendorf III in die Kreisliga C3. „Es war schon sehr ungewohnt, jetzt in Grün aufzulaufen. Ich kenne ja fast nur schwarz-weiß“, erzählt Kleinefeld und lacht. Der Einstieg bei der Hallen-Stadtmeisterschaft der Reserveteams hätte dennoch kaum besser laufen können: Der SV Bossendorf III gewann das Turnier und Kleinefeld traf viermal ins Netz.

Henrik Kleinefeld war zu selten beim Training

Gelernt ist eben gelernt – auch wenn es der Goalgetter ja bereits seit dem Frühjahr 2023 aus privaten und beruflichen Gründen etwas ruhiger angehen lässt. „Da hatte ich ja eigentlich schon mit dem Fußball aufgehört“, erinnert er sich. Doch auch im „Ruhestand“ half er danach noch einige Male aus, sowohl in der ersten als auch in der zweiten Mannschaft des LSV.

Diese sollte dann eigentlich ab Beginn der laufenden Saison seine dauerhafte Heimat werden. „Es war die Idee von Wolfgang Zernahle (Trainer des LSV II, Anm. d. Red.) und mir, dass ich nach Möglichkeit zumindest in den Heimspielen auf dem Platz stehe“, erzählt Kleinefeld.

Zeitlich habe es dann allerdings nur sehr selten mit dem Training gepasst. „Die Lippramsdorfer Zweite hat einen sehr großen Kader. Da ist es dann einfach schwierig, zu spielen, wenn man nicht trainiert hat. Das ist ja auch völlig verständlich, denn man muss die Moral der Leute aufrechterhalten. Daher haben zu Recht andere gespielt“, gibt Kleinefeld zu.

Spieler des SV Bossendorf III jubeln
Direkt mal ein Titel: Mit dem SV Bossendorf III gewann Henrik Kleinefeld die Stadtmeisterschaft der Reserveteams. © Jürgen Patzke

In Bossendorf rechnet sich der Stürmer bessere Chancen aus, häufiger am Wochenende ran zu dürfen, auch wenn er nicht bei jeder Trainingseinheit dabei ist. Das habe nichts damit zu tun, dass die Trainingsbeteiligung bei den Grün-Weißen keine Rolle spiele. „Der Kader ist einfach deutlich kleiner, deshalb ist es wahrscheinlicher, dass ich auch spiele“, erklärt Kleinefeld.

Spaß haben beim SV Bossendorf III

In der Mannschaft von Trainer Daniel Patzelt erwarten den Torjäger einige bekannte Gesichter. „Ungefähr die Hälfte kannte ich vorher schon vom Sehen. Mit Julian Sandner, Tim Schlimbach und Andre Fleige bin ich gut befreundet“, sagt der 30-Jährige.

Die Aussage seines neuen Trainers, mit seiner Qualität und der Bezirksliga-Erfahrung werde er in der Kreisliga C3 „alle wegschießen“, quittiert Kleinefeld mit einem Lachen. „Natürlich bin ich als Stürmer dafür da, Tore zu schießen und ich will so oft wie möglich treffen“, sagt er. Eine bestimmte Torquote habe er sich allerdings nicht vorgenommen. Zumindest stimmte die auch in der Hinrunde: In seinen gerade einmal vier Einsätzen für den SV Lippramsdorf II traf Kleinefeld zehnmal.

Ihm gehe es in Bossendorf darum, „mit meinen Kumpels auf dem Platz zu stehen und Spaß zu haben.“ Wie lange sein Engagement an der Marler straße dauert, könne er zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. „Ich mache das erst mal so lange, wie es sich mit Familie und Job vereinbaren lässt und dann wird man sehen, wie es sich entwickelt.“