Die zweite Saison im BMW 318ti Cup läuft für den Halterner Nachwuchsrennfahrer Julien Rehberg zur Saisonmitte schon besser als im vergangenen Jahr. Mit der Führung in der Juniorenwertung und dem zweiten Gesamtrang liegt der 17-jährige Rookie mittlerweile sogar auf Meisterschaftskurs und sagt: „Das ist mein großes Ziel in diesem Jahr.“
Bereits beim Saisonstart Ende März im badischen Hockenheim zeigte Rehberg, der erneut für das erfolgreiche Team Hampl Motorsport startet, dass mit ihm zu rechnen ist. Dabei ließ er sich auch nicht von großen Namen wie zum Beispiel Formel 1- und DTM-Pilot Timo Glock beeindrucken. Trotz seiner 95 Formel 1-Grand Prix und 146 DTM-Starts war Glock für ihn ebenso wie Seriensieger Sebastian Vollack auch nur ein weiterer Gegner, den es auf der Strecke zu schlagen galt.
Und so zögerte Rehberg auf Platz drei liegend auch nicht lange, als er eine Chance sah, die beiden vor ihm liegenden Kontrahenten zu überwinden. Doch sein Manöver war am Ende wohl doch etwas zu optimistisch gesetzt, denn nach einem Crash fand sich der junge Halterner auf Rang acht wieder. Nach dem Pflichtboxenstopp griff er mit frischen Reifen erneut an und konnte bis zum Rennende noch auf Platz fünf vorfahren.
„Ich finde die engen Schikanen total gut“
Nach einem weiteren Zweikampf mit Glock verbesserte sich Rehberg im zweiten Rennen des Wochenendes noch um eine Position auf Platz vier. „Der fährt schon aggressiv. Der lässt keine Tür offen“, stellt der Halterner fest.
Zum nächsten Lauf reiste der BMW-Tross auf die Traditionsstrecke im belgischen Zolder. Diese Strecke liegt Rehberg besonders und er sagt: „Ich finde die engen Schikanen total gut.“ Dies zeigte sich auch direkt in den Ergebnissen auf der Strecke, wo Rehberg im ersten Heat auf Platz drei finishte und dies mit einem zweiten Rang im zweiten Rennen noch einmal übertraf.
So reiste der Youngster hoch motiviert zur dritten Veranstaltung in die Niederlande, wo auf der ehemaligen GP-Motorradrennstrecke „TT Circuit Assen“ nahe Groningen am ersten Juni-Wochenende der dritte Serienlauf ausgefahren wurde. Von Insidern wegen der hohen Geschwindigkeiten früher genutzter Varianten auch „Cathedral of Speed“ (Kathedrale der Geschwindigkeit) genannt, ist der Kurs mit seinen leicht überhöhten Kurven und relativ flachen Curbs auch für die aktuellen BMW-Piloten immer noch eine echte Herausforderung.
Julien Rehberg war am Ende des ersten Laufs mit dreimal sieben (jeweils Platz sieben im Qualifying, am Start und im Ziel) nicht ganz zufrieden, sorgte aber danach im zweiten Lauf für eines der kuriosesten Rennen überhaupt.
Julien Rehberg peilt den ersten Sieg an
Dabei hatte er sich nach einer konsequent vorgetragenen Aufholjagd nach neun Runden auf Rang zwei vorgekämpft, hielt diese Position auch noch nach dem Pflichtboxenstopp, bekam aber kurz vor Rennende wegen wiederholten Überschreitens der Track Limits (Überfahren der Streckenbegrenzung, zum Beispiel im Kurvenausgang) eine Durchfahrtstrafe.
Rehberg hielt dabei aber nicht vorschriftsmäßig kurz an und musste deshalb zur Wiederholung noch einmal einfahren. Dadurch auf Platz fünf zurückgefallen, konnte er sich am Ende aber doch noch über einen zweiten Platz freuen, denn alle vor ihm liegenden Fahrer erhielten im Nachgang Zeitstrafen. „So hat sich diese Stresssituation für mich am Ende doch noch zum Guten gewendet, aber da merkt man, wie wichtig eine saubere Fahrweise ist“, sagt er.
Aktuell mit insgesamt 181 Punkten auf Gesamtplatz zwei in der Serie liegend, freut sich Rehberg schon auf sein „Heimrennen“, das vom 29. Juni bis 2. Juli beim Eifelklassiker auf dem Nürburgring ausgetragen wird. Er blickt optimistisch nach vorne: „Ich will auch weiterhin schnell fahren und gerne auch endlich mal einen Lauf gewinnen.“
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