
© Andreas Hofmann
„Habe ich noch nicht erlebt“: Kurioser Spielabbruch lässt Trainer verwirrt zurück
Fußball
Schon vor der Partie hatte sich angedeutet, dass irgendetwas nicht stimmt, sagen beide Trainer. Nach 45 Minuten wurde das Spiel dann vom Schiedsrichter abgebrochen. Aber warum?
Es war ein ganz normales Testspiel - zumindest bis zur Halbzeitpause. 0:1 aus Sicht des Gastgebers, dem B-Ligisten SV Lippramsdorf II, stand es da gegen A-Ligist TSG Dülmen II. Dann wurde die Partie vom Unparteiischen abgebrochen.
„Er wollte uns in der Halbzeitpause aber nicht sagen, weswegen“, sagt LSV-Trainer Michael Homann über den Spielabbruch. „Vorgefallen ist nichts“, erklärt er. Das bestätigt auch TSG-Trainer Meik Strickling, der auch sagt: „So etwas habe ich noch nicht erlebt.“ Schon vor der Partie habe der Schiedsrichter einen komischen Eindruck gemacht.
„Er hatte uns vor dem Spiel zu sich zitiert und gefragt, ‚was ist denn jetzt mit dem Spiel?‘“, erzählt der Dülmener. Gewitter gab es zu diesem Zeitpunkt nicht über Lippramsdorf, es regnete nur und war ein bisschen windig. „Wir wussten nicht, warum wir das Spiel nicht anpfeifen sollten“, so Strickling.
LSV II und Dülmen II spielen weiter - „Nass waren wir sowieso schon“
Dann soll der Unparteiische beiden Teams angeboten haben, zwei Mal 30 Minuten zu spielen. „Das wollten beide Seiten aber nicht“, erzählt Homann. „Es war ja nichts Dramatisches, nur ein bisschen Regen und Kälte.“
Für ihn und seinen Trainerkollegen war die Sache klar. „Entweder ist das Wetter so, dass wir nicht spielen können, oder es geht“, sagt Meik Strickling. „Wenn Sie entscheiden, dass es wegen der Wetterlage nicht geht, brechen Sie ab“, habe er dem Schiedsrichter gesagt, „aber bis dahin spielen wir zwei Mal 45 Minuten“.
Mit einer 15-minütigen Verspätung sei das Spiel dann angepfiffen worden. Mit einer 1:0-Führung für Dülmen ging es in die Halbzeitpause. Dann wurde die Partie abgebrochen. „Es gab keine Begründung“, so Strickling. Auch das angekündigte Unwetter sei nicht so dramatisch gewesen, dass das Spiel hätte abgebrochen werden müssen.
Da von den Dülmenern noch ein Schiedsrichter vor Ort war, einigten sich beide Teams schnell darauf, unter dessen Leitung weiterzuspielen. Schließlich gab es für beide Seiten keinen Grund, nicht wieder aufzulaufen. „Nass waren wir ja sowieso schon“, sagt Michael Homann schmunzelnd.
Warum der Schiedsrichter eine völlig andere Meinung als alle anderen am Platz hatte, bleibt aber ungewiss. „Man hatte vorher schon gemerkt, dass er aus irgendwelchen Gründen keine Lust hat“, sagt Meik Strickling, dessen Team sich am Ende mit 3:1 durchsetzen konnte.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
