Ein Testspiel des SV Lippramsdorf II hat ein Nachspiel.

© Jürgen Patzke (Archiv)

Merkwürdiger Spielabbruch in Lippramsdorf hat ein Nachspiel - für alle

rnFußball

Erst abgebrochen, dann doch fortgesetzt: Das kuriose Testspiel zwischen dem SV Lippramsdorf II und der TSG Dülmen II am Sonntag hat den Fußballkreis Recklinghausen auf den Plan gerufen.

Haltern

, 08.02.2022, 04:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Beide Mannschaften standen sich am Sonntag auf der Sportanlage an der Jahnstraße in Haltern-Lippramsdorf gegenüber, A-Kreisligist Dülmen II setzte sich beim B-Ligisten Lippramsdorf II mit 3:1 durch. Nach 90 Minuten. Allerdings: Schiedsrichter Rudolf Ruschin hatte die Partie in der Pause eigentlich abgebrochen.

Sehr zum Unwillen beider Mannschaften. Die berichteten hinterher, dass der Schiedsrichter schon vor dem Anpfiff die Spielzeit von 2x30 Minuten angeboten hätte - wegen des miserablen Wetters. Darauf wollten aber weder Gastgeber Lippramsdorf noch die Gäste aus Dülmen eingehen. „Es war ja nichts Dramatisches, nur ein bisschen Regen und Kälte“, sagte Lippramsdorfs Trainer Michael Homann.

Schiedsrichter-Chef schaltet sich ein

Harald Woller, Chef im Kreisschiedsrichter-Ausschuss hat inzwischen den Kontakt zum Unparteiischen gesucht. Ruschin fürchtete aufgrund der Wetterlage offenbar um die Gesundheit der Spieler. „Deshalb hat er das Spiel in der Pause beendet“, so Woller. Mehr Informationen erhofft sich der Recklinghäuser von einem Treffen. Am Dienstag, 8. Februar, will sich er sich mit dem Schiedsrichter auf der Geschäftsstelle des Fußballkreises in Recklinghausen treffen.

Sucht das Gespräch mit dem Schiedsrichter: Harald Woller, Vorsitzender im Kreisschiedsrichter-Ausschuss.

Sucht das Gespräch mit dem Schiedsrichter: Harald Woller, Vorsitzender im Kreisschiedsrichter-Ausschuss. © Thomas Braucks

Es wird sicher nicht das letzte Gespräch in der Sache sein. Denn auch der SV Lippramsdorf und die TSG Dülmen werden zu den Vorkommnissen wohl noch Stellung nehmen müssen. Wie berichtet, akzeptierten beide Mannschaften die Entscheidung nicht – und liefen zur zweiten Halbzeit wieder auf. Unter der Regie eines Schiedsrichters, der sich spontan zur Verfügung stellte. „Nass waren wir ja sowieso schon“, so LSV-Trainer Homann hinterher.

„Abbruch bleibt Abbruch“ - dann ist es vorbei

Das legt zwar den Verdacht nahe, dass die Wetterverhältnisse längst nicht so miserabel waren, wie es der vom Fußballkreis bestellte Schiedsrichter beschrieb. Für Schiedsrichter-Chef Harald Woller spielt das aber keine Rolle: „Abbruch bleibt Abbruch. Wenn der Schiedsrichter ein Spiel für beendet erklärt, dann ist es auch zu Ende.“

Jetzt lesen

Im Raum dürfte damit der Verdacht stehen, bei der zweiten Halbzeit könnte es sich um ein sogenanntes „wildes Spiel“ handeln: eine Partie ohne Segen des Verbandes und ohne offiziellen Schiedsrichter. Ein Vorwurf, bei dem die Entscheider beim Kreis keinen Spaß verstehen. Sollte sich dies bestätigen, müssen beide Mannschaften mit einer Geldstrafe rechnen. Summa summarum könnte es ein teurer Test gewesen sein.

Schlagworte: