Geht der TuS Haltern am See freiwillig zurück in die Oberliga?

© Holger Lindner

Geht der TuS Haltern am See freiwillig zurück in die Oberliga?

rnFußball Regionalliga West

Ein Abbruch der Regionalliga West gilt als wahrscheinlich. Absteiger soll es nicht geben. Nun gibt es Gerüchte, dass sich der TuS Haltern freiwillig in die Oberliga zurückzieht.

Haltern

, 12.05.2020, 10:47 Uhr / Lesedauer: 2 min

Weltmeister Benedikt Höwedes (32) will sich künftig noch mehr bei seinem Heimatverein TuS Haltern am See einbringen. Für das vor kurzem ins Leben gerufene Bilbao-Projekt „stehe ich mit Rat und Tat zur Seite“, sagte Höwedes in einem Interview: „Ich denke, dass ich mich nach meinem Karriereende noch deutlich mehr hier engagieren werde.“

Der Regionaligist möchte ab der kommenden Saison mindestens zu 50 Prozent Spieler im Kader haben, die in Haltern geboren sind, dort wohnen oder in der Jugend für die TuS gespielt haben. Diese „Seestadt-Quote“ soll zur Saison 2021/22 auf 75 Prozent erhöht werden. „Wir wollen wieder mehr Talente an den Profifußball heranführen. Dafür würden wir auch in Kauf nehmen, mal eine Liga zurückzugehen“, betonte Höwedes. Wird das Team A, wie die erste Mannschaft künftig heißen soll, schon in der kommenden Saison wieder in der Oberliga, also eine Klasse tiefer, spielen?

Der TuS Haltern hat die Regionalliga-Lizenz fristgemäß eingereicht

„Klar ist, dass wir mit Team A mindestens Oberliga spielen und uns mit Team B sportlich für die Landesliga qualifiziert haben. Die Lizenz für die Regionalliga haben wir fristgemäß eingereicht“, teilt Raphael Brinkert, Sprecher und Marketing-Experte des Regionalligisten, auf Anfrage mit.

Klar ist aber auch: Die Lizenz für die kommende Spielzeit in der Regionalliga West wurde dem Verein bislang noch nicht erteilt. Um diese erhalten zu können, verlangt der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) vom TuS bis zum 5. Juni unter anderem die Vorlage eines Flutlichtkonzepts für die Stauseekampfbahn. Grund: Die Austragung von Flutlichtspielen soll künftig gewährleistet sein.

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Eine Umsetzung dieses Vorhabens in der Kürze der Zeit könnte sich schwierig gestalten. Mit der Stadt Haltern hat es bislang nach Informationen unserer Zeitung dazu noch keine Gespräche gegeben. Plant der TuS also insgeheim schon für einen Rückzug in die Oberliga?

Die „neue Normalität“ bringe für viele Vereine Einbrüche auf der Einnahmenseite statt Emotionen an der Balustrade mit, sagt Raphael Brinkert. „Vereine, die bereits in den letzten Jahren vermehrt auf der Kippe standen, stehen in den kommenden Monaten womöglich vor dem wirtschaftlichen Ruin. An diesem Run auf den Ruin wollen und werden wir nicht teilnehmen.“

Ticketing- und Catering-Erlöse

Noch, so betont er weiter, sei überhaupt nicht klar, ob es eventuell sogar eine zweigleisige dritte Liga geben wird, wie sich die Regionalligen zusammensetzen, welcher Verein im September überhaupt auf wirtschaftlich und sportlich gesunden Füßen steht. Nur eines sei klar: Die Corona-Konsequenzen werden wirtschaftliche Auswirkungen auf die gesamte Saison 2020/2021 haben. Brinkert: „Wir können von Glück reden, dass die Ticketing- und Catering-Erlöse bei uns keinen Großteil des Gesamt-Etats ausmachen und wir mit der Viactiv einen Hauptsponsor haben, der volles Verständnis für die aktuelle Situation hat.“

In Abhängigkeit der übergeordneten Entscheidungen von DFB und seiner Landesverbände hinsichtlich der zukünftigen Ligen-Zusammenstellung der dritten und vierten Ligen werde man zu gegebener Zeit eine Entscheidung treffen, „in welcher Liga wir leistungsorientierten Amateurfußball spielen.“

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