„Eigentlich wollte ich die Saison komplett pausieren“, sagt Mani Mulai. Der 41-Jährige, der seine gesamte Jugendzeit bei der Spvgg. Erkenschwick verbrachte, hatte die Verantwortlichen des FC Marl bereits im November 2021 über seine Entscheidung, eine Pause als Trainer einzulegen, in Kenntnis gesetzt. Im Sommer 2022 war dann Schluss.
„Aber ganz ohne Fußball kann ich auch nicht“, sagt der Ex-Bezirksliga-Coach. „Ich bin auch nicht einer, der sich Sonntag für Sonntag irgendwo Spiele anguckt. Ich muss selbst aktiv sein - ob als Trainer oder Spieler.“ Also meldete er sich im vergangenen Sommer bei Chris Meyer und fragte, ob der SV Hullern vielleicht noch jemanden gebrauchen könnte.
Danach kam es zu einem Gespräch mit SVH-Coach Christoph Bafs-Dudzik und schon trug Mulai das Trikot des C-Ligisten. „Da ich vorher schon mal bei Hullern war und auch in Haltern wohne, lag das für mich nahe“, erklärt der 41-Jährige, der den FC Marl in der Saison 2018/19 übernommen hatte, nachdem zunächst Marco Jedlicka überraschend zurückgetreten war und Nachfolger Jörg Wloch nur einige Wochen im Amt blieb.
Führungsspieler statt Trainer
„Der Plan war eigentlich, mich bei Hullern einfach ein wenig fit zu halten“, sagt er. „Ich habe dann aber mehr Spiele gemacht als erwartet.“ In 13 von 15 Ligaspielen stand er auf dem Platz, sammelte dabei 1118 Einsatzminuten. Einzig Bastian Mertmann, der sowohl im Tor als auch im Feld zum Einsatz kam, kommt auf ein paar Minuten mehr.
Gemeinsam mit Mirko Pezer und Marc-Andre Bresser ist der Routinier sogar drittbester Torschütze seiner Mannschaft, erzielte bislang drei Treffer. Wichtig ist er für seine Mannschaft aber vor allem auch, weil er deutlich mehr Erfahrung als viele andere Spieler im Kader hat.

„Wir haben eine junge Truppe, die dementsprechend die Erfahrung, die ich mitbringe, gebrauchen kann“, sagt Mani Mulai. „Mir macht es richtig Spaß, ich fühle mich pudelwohl.“ Ab und an müsse er sich aber daran erinnern, dass er nun als Spieler dabei ist und eben nicht als Trainer.
„Das war früher auch schon so. Ich muss mich oft zusammenreißen, um nicht den Trainer auf dem Platz herauszulassen“, erklärt er. „Aber ich muss und möchte als Führungsspieler auftreten und versuchen, den Jungs mit meiner Erfahrung etwas mitzugeben.“
„Die Spvgg. ist das Maß aller Dinge“
Diese Erfahrung wurde vor allem nach dem Saisonstart auch benötigt, nachdem die Hullerner schlecht in die neue Spielzeit gekommen waren. „Den Start haben wir ziemlich vergeigt, die ersten Spiele waren nicht so prickelnd“, sagt Mulai. Erst am vierten Spieltag holte der SVH die ersten Punkte, danach lief es besser. „Zum Schluss haben wir ordentlich gepunktet“, stellt er fest.
„Ich denke, wenn wir in der Rückrunde die gleiche Punktzahl holen, landen wir irgendwo auf Platz fünf oder sechs - ich glaube, das wäre für uns in Ordnung und dann auch eine gute Saison.“ Aktuell steht der SV Hullern auf Rang sieben, befindet sich aber auch in Schlagdistanz zu den oberen Plätzen.
Nur die beiden Top-Teams scheinen sich in anderen Sphären zu bewegen. Zehn Punkte mehr als der SVH hat der VfB Waltrop II, 20 Punkte mehr sind es sogar bei der bislang mit 15 Siegen aus 15 Spielen durchmarschierenden Spvgg. Erkenschwick II. „Die Spvgg. ist das Maß aller Dinge“, weiß auch Mani Mulai.
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