In der 92. Minute war der Jubel auf der ETuS-Bank groß. Gewonnen war das Derby gegen den TuS Sythen da noch nicht, doch die Halterner hatten einen anderen Sieg davongetragen: Schiedsrichter Till Kiefer entschied nach einer Freistoßhereingabe der Gäste auf Abstoß für die Hausherren statt Ecke.
Noch größer war der Jubel dann rund 120 Sekunden später, als der Unparteiische die Partie beendete. „Derbysieger, Derbysieger, hey, hey!“ schallte es wenig später über die Anlage an der Conzeallee. Der ETuS Haltern feierte den 2:1-Sieg lautstark.
Erik Pötter trifft zum Derbysieg
„Ich bin super stolz auf die Jungs“, sagte ETuS-Coach Marco Gruszka, nachdem die ersten Feierlichkeiten ihr Ende gefunden hatten. „Mit dem Unentschieden hätten sich bestimmt beide Seiten anfreunden können, aber wir wollten auf eigenem Platz nicht aufgeben und dann haut Erik das Ding einfach rein.“
Der Matchwinner war nicht schwer auszumachen: Mit seinem Treffer in der 91. Minute sicherte Erik Pötter seinem Team nicht nur den dritten Sieg in der Kreisliga A1 hintereinander, sondern wendete auch einen unschönen Hattrick ab. Sein Tor verhinderte ein drittes siegloses ETuS-Spiel in Folge gegen Lokalrivale TuS Sythen, der sich zuvor im Kreispokal sowie im Ligahinspiel durchgesetzt hatte.

Pötter profitierte bei seinem Siegtor von einer großen Unachtsamkeit in der Sythener Defensive. Bei einem Freistoß aus dem Halbfeld wurde der Verteidiger sträflich freigelassen und konnte in Ruhe in den Strafraum einlaufen, wo der Ball noch mal abgefälscht und ihm quasi mustergültig vorgelegt wurde.
Aus Sythener Sicht war der Treffer doppelt bitter. Zum einen, weil die an diesem Tag von Kevin Plogmaker und dem spielenden Co-Trainer Tobias Becker gecoachte Mannschaft um die Standardstärke der Heimelf wusste. Zum anderen aber auch, weil ein Remis verdient gewesen wäre.
ETuS gegen Sythen kein fußballerisches Highlight
„Es war über 90 Minuten ein 50/50-Spiel“, so Plogmaker, der den beruflich verhinderten Dennis Schulz an der Seitenlinie vertrat. „Wir hätten den Punkt gerne mitgenommen, drei natürlich aber noch lieber.“ Am Ende gab es gar keinen.
Zahlreiche Chancen auf beiden Seiten gab es derweil nicht. Viel spielte sich zwischen den Strafräumen ab, die Partie war mehr geprägt von Zweikämpfen, Diskussionen und Gemecker in Richtung des Schiedsrichters oder der Gegenspieler – egal ob auf oder neben dem Platz.

„Dass es ein kämpferisches Spiel werden würde, war zu erwarten“, so Marco Gruszka. Und auch sein Gegenüber gab zu: „Wir haben erwartet, dass es kein fußballerisches Highlight wird – und das wurde es dann auch nicht.“ Dass es eng werden würde, sei aber schon im Vorfeld klar gewesen.
Erste Halbchancen (jedes Mal kam gerade noch ein Verteidiger rechtzeitig dazwischen) gab es früh in der Partie, der erste gefährliche Abschluss war dann ein Standard von Jens Quinkenstein an den Pfosten des Sythener Tores (13.).
Später in Halbzeit eins konnte der Halterner dann doch noch jubeln: Nach schöner Seitenverlagerung von Brian Roth leitete Malte Powierski den Ball sehenswert mit dem Außenrist in die Spitze weiter, wo Mica Mensmann leicht wegrutschte und so Quinkenstein nicht mehr stoppen konnte. Frei vor Theo Husmann konnte sich der ETuS-Angreifer die Ecke aussuchen – 1:0 (33.).
Lukas Wemhoff bringt Sythen zurück ins Spiel
„Wir haben die erste Halbzeit ein bisschen dominiert, waren da überlegener und sicherer am Ball“, so Marco Gruszka. „In der zweiten war es dann andersherum.“ Lukas Wemhoff brachte den TuS zurück ins Spiel, sein Abschluss aus 18 Metern landete leicht abgefälscht im rechten Eck zum 1:1-Ausgleich (53.).
Fast direkt im Anschluss jagte Malte Powierski den Ball aus spitzem Winkel an den zweiten Pfosten (54.), das war es dann aber auch schon mit den wirklich großen Chancen im Derby – bis zur Nachspielzeit, als Erik Pötter die kleine Sythener Serie mit drei Siegen in Folge beendete und den ETuS Haltern jubeln ließ.
- Tore: 1:0 Quinkenstein (33.), 1:1 Wemhoff (53.), 2:1 Pötter (90.+1)