Tizian Lasch (r.) hatte in Halbzeit zwei großen Anteil daran, dass der TuS Sythen nach dem frühen Ausgleich des ETuS Haltern um Tobias Heidemann (l.) trotzdem am Ende gewinnen konnte.

Tizian Lasch (r.) hatte in Halbzeit zwei großen Anteil daran, dass der TuS Sythen nach dem frühen Ausgleich des ETuS Haltern um Tobias Heidemann (l.) trotzdem am Ende gewinnen konnte. © Andreas Hofmann

„Das stört mich am meisten“: Derby-Frust beim ETuS Haltern, Jubel bei Sythen

rnFußball: Kreisliga A

Im dritten Versuch hat der TuS Sythen erstmals in dieser Saison gegen den ETuS gewonnen. In Halbzeit zwei wurde es kurz besonders spektakulär: Vier Tore fielen innerhalb weniger Minuten.

Haltern

, 04.09.2022, 19:08 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die ersten beiden Duelle in dieser Saison - bei der Stadtmeisterschaft und im Kreispokal - gingen an den ETuS Haltern, doch das dritte Aufeinandertreffen gewann nun der TuS Sythen, der damit seinen zweiten Saisonsieg feierte. Der ETuS wartet währenddessen noch auf den ersten Dreier der Kreisliga-A-Saison.

Phillip Oligmüller wirkte bedient nach der Niederlage seines Teams. Der Trainer der Halterner sah einen verdienten Sieg der Sythener. „Es ist aber vollkommen klar, dass wir die einzigen sind, die dafür verantwortlich sind“, sagte er nach dem 2:4. Damit redete er aber nicht den Gegner schlecht, sondern kritisierte vielmehr sein eigenes Team.

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„Das reicht einfach nicht. Wenn man mit dem Aufwand gegen Sythen spielt, muss man anerkennen, dass das nicht für drei Punkte gegen die reicht“, erklärte er und fügte hinzu: „Sythen gewinnt verdient - das stört mich am meisten.“ In Halbzeit eins hatte sein Team etwas mehr vom Spiel, während sich die Gäste erst mal auf eine defensive Stabilität konzentrierten.

1:1-Ausgleich des ETuS Haltern leitet verrückte Minuten ein

Der TuS stand merklich besser in der Verteidigung als noch bei den ersten beiden Aufeinandertreffen. „Wir hatten zwei, drei Situationen um den Sechzehner herum“, stellte Oligmüller fest, „aber auch da waren wir nicht wirklich gefährlich“. Einzig ein Kopfball von Malte Powierski sorgte für Gefahr, doch den parierte Maxim Wachowiak mit einem starken Reflex (45.).

Das Tor machte hingegen Sythen. Bei einem hohen Ball wirkte die Halterner Abwehr unsortiert und ohne Abstimmung zwischen Verteidigung und Torwart Frank Böcker. Der kam ein, zwei Schritte raus und war dann machtlos, als Mats Linden den Ball mit der Fußspitze nach rechts ins Zentrum ablegte. Tobias Becker lauerte und vollstreckte ins leere Tor (11.).

Der entscheidende Moment beim 1:0 für den TuS Sythen: Mats Linden schiebt den Ball mit der Fußspitze rechts an ETuS-Torwart Frank Böcker vorbei.

Der entscheidende Moment beim 1:0 für den TuS Sythen: Mats Linden schiebt den Ball mit der Fußspitze rechts an ETuS-Torwart Frank Böcker vorbei. © Andreas Hofmann

„Das Tor ist etwas glücklich gefallen“, wusste Sythens Trainer Dennis Schulz, dessen Mannschaft in Halbzeit zwei mehr Druck vom Gegner zu spüren bekam. „Wir kassieren dann auch das verdiente 1:1“, so der Coach. Nach einem Freistoß war die Sythener Abwehr kurz unsortiert und ließ Timm Henniges sträflich frei (50.).

Der Ausgleich war der Startschuss für verrückte Minuten. Kurz darauf traf Tizian Lasch zur erneuten Führung für Sythen (52.), ehe er zwei Minuten später im Strafraum zu Boden ging und einen Elfmeter bekam. Den setzte Tobias Becker in die linke Ecke, wo Frank Böcker noch die Hand dran hatte, doch der Ball rollte dennoch ins Netz - 3:1 für die Gäste.

Sythens Ersatzbank ist Dennis Schulz‘ großer Vorteil im Derby

In der 57. Minute ertönte wieder der Pfiff des Unparteiischen, diesmal sah er ein Foul im Sythener Strafraum. Dennis Klüsener wählte die gleiche Ecke wie zuvor Becker und verkürzte wieder.

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Nun zeigte sich der große Vorteil der Gäste: Dennis Schulz konnte qualitativ stark nachlegen, brachte erst Lukas Wemhoff, ehe danach Kapitän Marius Möller nach seinem Kanada-Aufenthalt sein Comeback feierte. Später kamen auch noch die ebenfalls auffälligen Jens Bußmann und Colin Strickling, doch zuerst gehörte die Bühne Wemhoff.

Zählte sein erster Treffer in Minute 62 noch wegen einer Abseitsstellung nicht, durfte er 17 Minuten später jubeln: Eine abgewehrte Hereingabe landete genau beim Joker, der 16 Meter vor dem Tor volles Risiko ging und den Ball volley nahm - mit Erfolg. Das 4:2 war die Vorentscheidung, der ETuS versuchte noch mal alles, doch die besten (Konter-)Chancen hatten die Sythener. Ein weiterer Treffer, das stellte auch Dennis Schulz fest, wäre aber auch zu viel des Guten gewesen.

  • Tore: 0:1 Becker (11.), 1:1 Henniges (50.), 1:2 Lasch (52.), 1:3 Becker (55.), 2:3 Klüsener (57.), 2:4 Wemhoff (79.)
  • ETuS: Böcker - Heidemann (56. Pötter), Sandkühler (77. Laser), Lütke Daldrup, Westrup, Henniges, Mosig, Quinkenstein, Powierski, Klüsener (83. Osmani), Lehnert
  • Sythen: Wachowiak - Sopora, T. Lasch (77. Bußmann), Nacke, Hüls, L. Lasch (89. Jansen), Zimmermann (83. Strickling), Becker, T. Spyra, Linden (62. Wemhoff), Gronemeyer (71. Möller)