
© Andreas Hofmann
„Es reicht jetzt“: Dominik Wergen über sein Karriereende und eine neue „Sucht“
Fußball: Kreisliga A
ETuS-Spieler Dominik Wergen hat mit 36 Jahren seine Karriere beendet - eine Hintertür lässt er sich aber offen. Der Halterner ist indes bereits einer anderen Sportart verfallen.
Mit fünf Jahren hatte Dominik Wergen einst mit dem Fußballspielen angefangen. Der Mann mit dem feinen Fuß schaffte es im Laufe der Jahre bis in die Regionalliga, ehe er zuletzt für den ETuS Haltern auflief und seine Karriere nun beendet hat. Der mittlerweile 36-Jährige erklärt die Gründe für seine Entscheidung, spricht über seine neue Leidenschaft und sagt, wer sein Nachfolger als Freistoßschütze des ETuS sein könnte.
Schon im November hatte er erstmals über ein Karriereende nachgedacht, verrät Wergen. „Dann hatte ich noch mal eine kleine Verletzung, wodurch ich die letzten Spiele verpasste und dann kam die Winterpause, in der ich mir noch mal reiflich Gedanken gemacht habe.“
Dann war klar: Dominik Wergen macht Schluss. „Im Winter aufhören ist immer so eine Sache, aber es reicht jetzt“, sagt er. „Mir tun die Knochen weh, schon nach Trainingsspielen war es häufiger eine Qual.“ Als er über ein mögliches Ende seiner Karriere nachdachte, kam ihm auch die nächste sechswöchige Vorbereitung in den Sinn. „Da war für mich klar, dass es jetzt reicht“, erklärt der Halterner.
Dominik Wergen: „Ich bin dem Dartsport verfallen“
Sorgen, dass er nach seinem Karriereende in ein Loch fällt und nichts findet, um die neu gewonnene Freizeit zu nutzen, muss er sich derweil nicht machen. „Ich habe einen Übergang, das ist ganz wichtig: Ich bin dem Dartsport verfallen.“
In den vergangenen eineinhalb Jahren habe sich das noch mal stark intensiviert. „Ich bin ständig auf Turnieren, bei Ligaspielen oder beim Training“, erzählt Wergen. „Und wie beim Fußball habe ich auch da den Ansporn, immer besser zu werden.“
Er ist aber scheinbar nicht der einzige beim ETuS Haltern, der sich mit dem Dartfieber infiziert hat. „Mit Jens Quinkenstein stehe ich oft am Board“, so der Fußball-Rentner, der Mitglied des Halterner Vereins „Rien ne va plus“ ist.
Mitglied des ETuS bleibt er allerdings auch weiterhin. Und im Notfall könnte er auch noch mal spielen. „Ich habe gesagt: Wenn sie Not am Mann haben, stehe ich natürlich zur Verfügung“, so Dominik Wergen. Egal ob für die erste oder zweite Mannschaft, „wenn es knapp wird, stehe ich direkt bereit - dann können sie mich auch noch sonntags um 10 Uhr noch anrufen“.
Wer schießt zukünftig die Freistöße beim ETuS Haltern?
Darüber hinaus wird Wergen zukünftig auch immer wieder mal bei den Alten Herren des ETuS spielen. Irgendwann, sagt er, könne er sich auch eine Tätigkeit als Trainer vorstellen. „Erst mal möchte ich aber etwas Abstand gewinnen und die Dartzeit genießen. Vom Fußball kriegt man mich aber nie ganz weg.“
Womöglich wird man Dominik Wergen zukünftig ja auch mal als Zuschauer am Platz an der Conzeallee sehen. Dann könnte er genau begutachten, wie sich seine Nachfolger als Standard-Schützen schlagen. Denn für die war zuletzt eigentlich immer der Routinier verantwortlich.
„Ich denke mal, die Freistöße wird Jens (Quinkenstein, Anm. d. Red.) jetzt schießen“, sagt er. „Ich hoffe, dass er dann auch mal einen macht. Da waren schon knappe Dinger dabei, aber noch keiner war drin“, so der 36-Jährige mit einem Lachen.
„Ein riesengroßes Dankeschön“ möchte der Halterner derweil noch dem gesamten Verein des ETuS Haltern aussprechen. „Vor allem aber an Marco Jünemann und Uli Klebolte - was die da auf die Beine stellen, ist der Wahnsinn. Und auch an die Familie Böcker sowie Thomas Schaffrinna und Phillip Oligmüller.“
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
