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Erster Einsatz in der 2. Bundesliga: Halternerin (18) erlebt Karrierehighlight
Segeln
Bei ihrer ersten von mehreren Wettfahrten in der 2. Bundesliga landete die Halterner Seglerin Abendroth direkt auf Platz eins. Ganz zufrieden waren sie und ihre Teamkollegen am Ende aber nicht.
Lena Abendroth vom Halterner SC Prinzensteg startete am vergangenen Wochenende auf der Hamburger Außenalster zum ersten Mal in der 2. Deutschen Segel-Bundesliga. Die 18-jährige Nachwuchsseglerin aus der Seestadt erlebte dabei den Höhepunkt ihrer bisherigen Segelkarriere.
Sie startete erneut für den Yachtclub Möhnesee, wo sie schon im vergangenen Jahr erste Erfahrungen als Steuerfrau in der Jugend-Bundesliga machen konnte. Aufgrund ihrer dabei gezeigten guten Leistungen holte sie Steuermann Lennard Riskop zur Verstärkung ins Team für die 2. Bundesliga. „Der Anruf kam für mich völlig überraschend und ich habe natürlich sofort zugesagt“, erinnert sich Abendroth.
Im neuen Team konnte sie sich zusammen mit Riskop, Michael Kreutzmann und Luis Trompeter bei drei Trainingssessions auf das Event vorbereiten und sich dabei mit ihrer neuen Position 3 am Vorsegel vertraut machen. Die Jungs haben mir den Einstieg leicht gemacht“, sagt sie.
Am ersten Spieltag landete das Team ohne Abendroth auf Platz 18
Zu dem dreitägigen Bundesligagastspiel reiste das Team schon donnerstags an und konnte so nach einer letzten gemeinsamen Positionsbesprechung hoch motiviert am Freitagmorgen ins Renngeschehen eingreifen.
Gestartet wurde nach dem Low-Point-Prinzip in drei Gruppen mit je sechs Teams und vom Veranstalter gestellten J70-Kielbooten. Ausgegebenes Ziel war, das schwache Abschneiden des ersten Spieltags, wo man nur den 18. Platz erreicht hatte, zu kompensieren.

Lena Abendroth (2. v. l.) freute sich über ein persönliches Karrierehighlight. © DSBL / Lars Wehrmann
Und das gelang schon gleich mit Platz 1 bei der allerersten Wettfahrt. „Wir haben es vielleicht ja doch drauf“, freute sich Abendroth, der es danach immer besser gelang, den „kommenden Wind“ im Heck des Bootes einzuschätzen. Am Ende des ersten Tages erreichte die Crew nach weiteren guten Ergebnissen mit Gesamtplatz vier ein Topergebnis im Feld der insgesamt 18 teilnehmenden Boote.
Für den Samstag kündigte der Wetterbericht dann ein eher unbeständiges Wetter mit heftig drehenden Winden an, was die Manöver auf den Booten erschwerte. Jetzt rückten alle ergebnismäßig enger zusammen, doch Abendroth freute sich mit dem Team über einen immer noch guten 12. Platz im Wertungsranking.
Lena Abendroth: „Ein wenig enttäuscht waren wir schon“
Am letzten Wettbewerbstag gab es wegen den unbeständigen Winden zunächst einige Startverschiebungen. „Bei den danach gestarteten Flights war auf dem Wasser gar nichts mehr vorhersehbar“, so Lena Abendroth. So kam die Crew beispielsweise beim dritten Start an die obere Tonne und alle dachten schon das war es wohl.
Doch dann kam plötzlich doch etwas nutzbarer Wind auf, der es ermöglichte, mit etwas mehr Geschwindigkeit noch zwei Boote zu überholen und sich so eine bessere Platzierung zu ersegeln.
Nachdem alle Wettfahrten ausgewertet waren, hatte das Team mit Platz 15 zwar das vorgegebene Ziel erreicht, doch Abendroth sagt: „Ein wenig enttäuscht waren wir schon, weil wir am ersten Tag gesehen haben, was möglich wäre.“
Doch am Ende war für die Seglerin das Endergebnis gar nicht mehr ganz so wichtig, denn sie ist total begeistert von ihrer Teilnahme. Das Segeln mit starken Teams auf fast neuen J70-Kielbooten aus der ersten Liga war für Abendroth ein tolles Erlebnis.
Zunächst will sich Abendroth wieder auf die Jugendbundesliga konzentrieren
Sie hatte viel Spaß bei den Manövern auf dem Boot. „Immer wieder aufrichten, um noch mehr Wind auf das Segel zu bringen, und dann in der Spitze mit über elf Knoten zu fahren, ist fast wie Fliegen. Das konnten wir manchmal minutenlang erleben.“
Abendroth zieht insgesamt ein sehr positives Fazit: „Das war richtig cool und ganz sicher mein persönliches Highlight.“ Dabei konnte sie sowohl auf der neuen Position im Boot als auch speziell bei der Taktik viel dazu lernen.
„Das war ein wichtiger Schritt für meine sportliche Weiterentwicklung. Und gleich der erste Sieg beim allerersten Start, das war einfach unbeschreiblich.“ Sie hofft auf eine mögliche erneute Berufung, will sich aber zunächst auf ihre zweite Saison in der Jugendbundesliga konzentrieren.
Seit Jahren freier Mitarbeiter der Redaktion Haltern am See. Er fotografiert und berichtet über das lokale Geschehen und betreut die Serie „Das Sportporträt“. Darüber hinaus berichtet er in Wort und Bild über aktuelle sportliche Großereignisse im Outdoorbereich , wie Reitturniere, Laufveranstaltungen, Radrennen und Kartsport.
