Sebastian Amendt erlebte einen verrückten und ereignisreichen Sonntag, der mit einem 4:3-Sieg seiner Mannschaft endete.

© Blanka Thieme-Dietel

Erst gewartet, dann gejubelt: „Ein verrückter Tag“ für TuS-Trainer Amendt

rnFußball: Landesliga

Erst sah es so aus, als würde Sebastian Amendt das Spiel seines Teams verpassen. Doch mitten in der ersten Halbzeit bekam er grünes Licht. Am Ende stand der Trainer sogar selbst auf dem Platz.

Haltern

, 16.10.2020, 16:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein verrückter Tag, der positiv zu Ende gegangen ist“, nennt Sebastian Amendt den vergangenen Sonntag, 11. Oktober. Am Ende konnte er mit dem Team B des TuS Haltern am See einen späten Sieg gegen den SV Dorsten-Hardt feiern. Dass er überhaupt dabei sein konnte, war aber lange nicht klar. Er erfuhr erst mitten in der ersten Halbzeit, dass er zum Spiel gehen durfte.

Zwar hatte Sebastian Amendt weder Kontakt mit einer positiv auf das Coronavirus getesteten Person noch hatte er schlimme Symptome. Doch einige Tage lang hatte er leichte Erkältungssymptome, weshalb der Lehrer vorsorglich auf das Virus getestet wurde.

Das Ergebnis sollte er am Freitag oder Samstag bekommen, doch es kam nicht. Da er nur leichte Symptome hatte, sei er zwar keine meldepflichtige Person gewesen, doch ein Risiko wollte er dennoch nicht eingehen.

Sebastian Amendt wird aufgrund seiner Kopfballstärke eingewechselt

Dementsprechend mussten die Halterner umplanen. Tim Abendroth übernahm die Leitung des Spiels beim Nachbarn Dorsten-Hardt. Anpfiff war am Sonntag um 15 Uhr. Erst etwa eine Viertelstunde später erhielt Sebastian Amendt die Nachricht, dass sein Test negativ war.

„Ich bin dann mit dem Auto ganz schnell losgefahren“, erzählt er. Zum Ende der ersten Halbzeit (2:2) kam er an der Dorstener Anlage an. „Ich hab dann den Schiri fragen lassen, ob ich noch mitspielen kann“, sagt er. Der Unparteiische hatte keine Einwände, Amendt durfte in Halbzeit zwei auf der Bank Platz nehmen.

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In der 87. Minute kam der Halterner dann auch noch tatsächlich zum Einsatz. „Das hat sich so ergeben.“ Sein Team hatte erneut mit einer dünnen Personaldecke zu kämpfen. Tim Abendroth habe ihn wohl vor allem wegen seiner Kopfballstärke bringen wollen, sagt er. „Ich glaube, da hatte er aber wohl eher an die Defensive gedacht.“

„Ich habe das Gefühl, da wächst eine Mannschaft zusammen“

Letztendlich war es aber Amendts Kopfballstärke, die mithalf, das Spiel wenige Minuten vor dem Abpfiff noch für die Seestädter zu entscheiden. Mit dem Kopf verlängerte er eine Hereingabe in Richtung des zweiten Pfosten. Dort stand Lukas Pfeiffer goldrichtig und drückte den Ball zum 4:3 über die Linie.

Der Jubel hinterher war groß. Den Trainer von Team B freute aber nicht nur der Sieg und die damit verbundenen Punkte sieben bis neun, sondern auch der Zusammenhalt in seiner jungen und zum Teil noch zusammengewürfelten Mannschaft.

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„Ich habe das Gefühl, da wächst eine Mannschaft zusammen“, sagt er. Eine eingeschworene Truppe, in der jeder jedem helfe. Und zur Not werden eben auch mal Rollen getauscht und der Trainer bereitet das Siegtor vor.

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