Ein Ball wird so schnell ein Stürmer mehr im Netz versenken, die Saison wurde vorerst für rund einen Monat unterbrochen.

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Eine noch längere Pause droht: Wird in diesem Jahr überhaupt noch gespielt?

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Der FLVW hat die Saison vorerst unterbrochen. Stand jetzt soll Anfang Dezember wieder gespielt werden können. Doch die Chancen auf weitere Fußballspiele in diesem Jahr sind gering.

von Thomas Braucks

Kreis Recklinghausen

, 29.10.2020, 13:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist entschieden: Bis Ende November wird es keinen Kontaktsport mehr geben. Während viele Sportarten ihren Spielbetrieb schon aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochen oder verschoben hatten, stellte sich der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) erst quer. Nun hat er aber auch schon ab dem 29. Oktober alle Spiele abgesagt. Die Pause wird womöglich aber länger als nur einen Monat.

Besucher zu empfangen, sei derzeit nicht zu verantworten. Man sei aber über die üblichen Kanäle jederzeit zu erreichen, ließ Hans-Otto Matthey, der Vorsitzende des Fußballkreises Recklinghausen, wissen.

Ein Vorgeschmack auf die nahe Fußball-Zukunft war es aber allemal bereits am Nachmittag. Selbst der westfälische Verband, der seinen Spielbetrieb in den vergangenen Tagen tapfer verteidigt hatte, übte sich am Mittwochmorgen im „Fallrückzieher“.

Die Vereine im Fußballkreis Recklinghausen waren zuletzt gespalten

In einem Sozialen Netzwerk kündigte der FLVW eine „Neubewertung der Situation“ an. Die hat der Verband am Abend in einer Videokonferenz mit allen westfälischen Kreisvorsitzenden vorgenommen und die Fußballsaison bis auf Weiteres unterbrochen. Es wird also erst einmal keinen Fußball mehr geben.

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Nun herrscht also Klarheit, wie es weitergeht. Endlich – werden sich auch viele Funktionäre sagen. Die ernteten zuletzt viel Kritik für ihre abwartende Haltung. Tatsächlich befanden sie sich in einer Zwickmühle. Auch im Fußballkreis.

So meldeten sich besorgte Eltern von Nachwuchskickern und forderten, die Saison doch bitte ruhen zu lassen. „Auf der anderen Seite gibt es Vereine, die uns sagen: Lasst uns bloß weitermachen“, berichtet Fußballkreis-Chef Hans-Otto Matthey.

Wie geht es nach der Saisonunterbrechung im Fußball weiter?

Diese Option gibt es nach den Vorgaben aus der Politik nicht mehr. Die will den Breitensport, und damit auch den Amateurfußball, ab dem 2. November in eine Zwangspause schicken. Wie schon im Frühjahr.

Ball könnte bis 2021 ruhen

So hat auch der westfälische Fußballverband gestern Abend über die Unterbrechung der Saison bereits alle Vereine informiert. Wie diese im Detail ausgestaltet wird, bleibt eine spannende Frage. Auf westfälischer Ebene wie auch im Fußballkreis.

Für den Fall, dass die Maßnahmen der Politik erfolgreich sind und die Einschränkungen Ende November aufgehoben werden: Sollte der Betrieb noch in diesem Jahr wieder anlaufen? Fragen über Fragen. Wie lange tatsächlich pausiert wird, ist noch offen. Fest steht aber, dass den Kickern eine lange Zwangspause droht.

50 Prozent der Spiele sind weiterhin das Minimalziel

Setzt der Verband im Dezember bestenfalls noch ein paar Nachholspiele an, um die aktuell „corona-schiefen“ Tabellen zu begradigen? Oder macht der Amateurfußball den Laden für 2020 komplett zu – und hofft auf einen Neustart im nächsten Frühjahr?

An der Spitze des Fußballkreises Recklinghausen wie auch in den Klubs scheint dieser harte Schnitt viele Befürworter zu haben. Als letzten Spieltag der laufenden Saison visiert der westfälische Fußball den 20. Juni 2021 an.

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Mit Ausnahme der Oberliga, die mit 21 Klubs aus allen Nähten platzt, ist in allen Staffeln knapp die Hälfte der Hinrunde absolviert. Damit bleibt im Frühjahr genug Zeit, die geforderte Quote von 50 Prozent der Spiele zu erreichen, um die Saison zu werten.

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