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Eine Annullierung der Saison würde die geplante Kreisligen-Reform behindern
Fußball
Der Lockdown wird bis mindestens 14. Februar verlängert. Der Vorsitzende des Fußballkreises Recklinghausen ist mit Blick auf die Saison jedoch weiterhin optimistisch, äußert aber auch Bedenken.
Die Zeit wird immer knapper. Bund und Länder haben in dieser Woche verkündet, dass der bundesweite Lockdown, der natürlich auch den Amateursport betrifft, mindestens bis zum 14. Februar verlängert wird. Wie es weiter geht, weiß keiner. Hans-Otto Matthey, Vorsitzender des Fußballkreises Recklinghausen bleibt optimistisch. Eine Annullierung der Saison würde die Umsetzung einer geplanten Reform erschweren.
Noch vor ein paar Wochen war man beim Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) davon ausgegangen, dass man im Februar die seit dem 26. Oktober – also nun schon seit fast 13 Wochen – unterbrochene Saison fortführen könne.
Keine Absteiger und nur Aufsteiger? „Das kann ich mir nicht vorstellen“
Zwei bis drei Wochen, so hieß es damals, wolle man den Vereinen nach dem Ende des Lockdowns Zeit geben, um sich auf den Restart vorzubereiten. Dann sollte es wieder um Tore, Punkte und Meisterschaften gehen.
Jetzt steht fest: Der Plan ist für die Tonne. Vor März, vermutlich eher April, rollt auf den Sportplätzen Westfalens wohl kein Ball mehr. Was das für den Fußballkreis 27 im FLVW, also den Kreis Recklinghausen, bedeutet, das erklärt der Kreisvorsitzende Hans-Otto Matthey im Gespräch mit dieser Zeitung.
„Ich bin noch immer optimistisch“, sagt Matthey, „dass wir am Ende eine komplette Hinserie hinbekommen.“ Wobei der Recklinghäuser, der in dieser Angelegenheit mit Andreas Meermann (Vorsitzender des Kreis-Fußball-Ausschusses), einer Meinung ist, auch die gesamte Ligenstruktur im Verband im Blick hat.
„Was nützt es“, fragt er zurecht, „wenn wir es im Kreis hinbekommen, aber in den überkreislichen Ligen nicht? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es am Ende wieder keine Absteiger und nur Aufsteiger geben wird.“
Es bleibt das oberste Ziel, eine einfache Runde hinzubekommen
Dass schon im März wieder Fußball gespielt werden kann und darf, daran glaubt aber auch der „KV“ nicht. Er rechnet mit einer Fortsetzung der Saison nicht vor April. „Nach zwei Wochen Vorbereitung könnte man dann schon die ersten Nachholspiele ansetzen, damit wir beim offiziellen Start eine geschlossene Ligenstruktur haben, in der möglichst alle Mannschaften gleich viele Spiele absolviert haben.“
Oberstes Ziel bleibt weiterhin, bis zum Saisonende am 30. Juni in allen Kreisligen möglichst eine komplette einfache Runde hinzubekommen. Zumal zur Saison 2021/2022 die Zahl der Kreisliga-B-Staffeln von vier auf drei reduziert werden soll.
„Damit würden wir auch den Wettbewerb in den C-Kreisligen stärken, wo es aktuell Staffeln gibt, die zwar nach einem 16er-Schlüssel spielen müssen, in denen aber nur zehn, elf Mannschaften sind“, rechnet Matthey vor. Um diese Ligenreform möglichst fair umsetzen zu können, sei es wichtig, dass die aktuelle Saison nicht annulliert werden muss, sagt er.
Aber ab welchem Zeitpunkt würde man über einen kompletten Saisonabbruch nachdenken? „Wenn Anfang Mai noch immer nicht wieder gespielt werden kann, dann wird es schwierig bis unmöglich.“
Im Job auf allen Plätzen in der Region, meiner Heimat, zu Hause. Als leidenschaftlicher Fußballfreund gehört mein Herz dem runden Leder, aber noch viel mehr den Menschen, die sich in den Vereinen engagieren. Privat bin ich Familienmensch und stolzer Papa, ansonsten bin ich in der Freizeit häufig mit dem Fahrrad in der Natur unterwegs. Neugierig zu sein und dabei andere neugierig zu machen, das treibt mich als Lokalsportredakteur seit 25 Jahren an.