
© Andreas Hofmann
Dramatisches Pokal-Derby: Flaesheim verspielt gegen Sythen fast ein 3:0
Fußball: Kreispokal
Früh hatte Flaesheim mit 3:0 geführt, doch ein kapitaler Fehler brachte Sythen zurück ins Spiel. Am Ende wurde es richtig spannend - auch weil Flaesheim wegen einer Verletzung in Unterzahl war.
40 Minuten lang sah es nach einer klaren Sache aus. Flaesheims Trainer Michael Onnebrink sprach hinterher sogar von einem Klassenunterschied bis dahin. Nach der Kreispokal-Partie gegen den TuS Sythen musste aber auch der Concordia-Coach erst mal durchatmen. Beinahe hätte sein Team den zwischenzeitlich sicher geglaubten Sieg noch verspielt - in letzter Sekunde half der Pfosten.
„Es war ein gutes A-Liga-Spiel“, sagte Sythens Trainer Dennis Schulz nach der 2:4-Niederlage seiner Mannschaft. Ein Unentschieden, so Schulz, wäre gerecht gewesen. Doch im Pokal gibt es keine Unentschieden, maximal eine Entscheidung im Elfmeterschießen.
Die hätte es bei dem Halterner Derby auch fast gebraucht. Doch der Kopfball vom eingewechselten Jan Fiehe nach Vorarbeit von Jens Bußmann ging nicht ins Tor, sondern prallte nur gegen den Pfosten. Es wäre der 3:3-Ausgleich in der fünften Minute der Nachspielzeit gewesen.
Sythens Schulz: „Wir haben dann vogelwild nach vorne gespielt“
Nur eine Minute später zerstörte Flaesheim dann die Hoffnungen der Sythener, doch noch ins Elfmeterschießen zu kommen. Eine Flanke von Philipp Moos drückte Rouven Maly zum 4:2-Endstand über die Linie (90.+6).
Gespielt wurde nur so lange, da die Partie zuvor mehrere Minuten unterbrochen war, weil der eingewechselte Lukas Kraft, Neuzugang der Concordia, nach einem Pressball am Boden liegenblieb. Für den jungen Ex-Hullerner ging es nicht mehr weiter, der Angreifer musste von drei Teamkollegen vom Platz getragen werden und Flaesheim in Unterzahl weiterspielen.
Zuvor hatte Kraft noch die Vorentscheidung verpasst, als er erst Jens Bußmann mit einer Finte stehen ließ, dann aber am glänzend reagierenden Ex-Flaesheimer Janik Bilzer scheiterte (88.).

Keine Chance: Sythens Torhüter Janik Bilzer (M.) kann Flaesheims Thomas Fritzsche (r.) nicht daran hindern, zum 3:0 zu treffen. © Andreas Hofmann
Am Ende versuchten die Sythener noch mal alles, um das Ausscheiden nach 90 Minuten zu verhindern, doch es reichte nicht mehr. „Wir haben dann vogelwild nach vorne gespielt“, sagte Dennis Schulz, der am Ende sogar noch den großgewachsenen Innenverteidiger Malte Spyra für die langen Bälle im Strafraum brachte.
Letztendlich gelang ihnen jedoch kein Tor mehr. Zuvor hatten Sebastian Hohaus und Marius Möller die Sythener Hoffnungen wieder leben lassen. Möller traf mit einem schönen Distanzschuss aus rund 20 Metern zum 2:3 aus TuS-Sicht (60.), Sebastian Hohaus erzielte noch in der ersten Halbzeit das 1:3 (40.), nachdem zuvor zweimal Florian Moos (8., 20.) und einmal Thomas Fritzsche (30.) für Flaesheim getroffen hatten.
„Das war ein kapitaler Fehler, sowas darf nicht passieren“
Die bis dahin nach vorne schwachen Sythener wurden kurz vor der Pause von den Flaesheimern eingeladen, als der Ball im Spielaufbau unnötig verloren ging und die Gäste mit drei Mann vor Torhüter Tim Bergjürgen standen. Auch da war Möller - wie beim zweiten Treffer der Gäste - beteiligt, ehe er nach dem Ballgewinn von Phil Schröter umgegrätscht wurde.
Nicht wenige Zuschauer auf der Flaesheimer Anlage waren sich bei der Szene sicher: Hätte Sythen da nicht sein erstes Tor erzielt, Schröter hätte statt der Gelben die Rote Karte gesehen.
„Das war ein kapitaler Fehler, sowas darf nicht passieren“, sagte Michael Onnebrink nach dem Sieg seiner Mannschaft über den Fehler im Spielaufbau. „Bis dahin war es ein super Spiel, aber durch die Aktion bekam Sythen die zweite Luft.“
Ähnlich sah es auch Dennis Schulz: „Wir waren dran“, stellte er nach Abpfiff fest, erklärte aber auch, was bis zur 40. Minute nicht geklappt hatte: „Wir waren ein bisschen unsortiert, das haben wir dann später besser gemacht.“ In Halbzeit zwei agierte sein Team mit einer zweiten Spitze, setzte die Gastgeber so mehr unter Druck und kam besser ins Spiel.
„Mit der zweiten Halbzeit bin ich absolut nicht zufrieden“, so Michael Onnebrink, der aber auch noch hinzufügte, dass die erste Hälfte von seiner Mannschaft schon sehr gut gewesen sei. Am Ende reichten diese erste Halbzeit und ein gut ausgespielter Konter für den Flaesheimer Sieg.
Tore: 1:0, 2:0 F. Moos (8., 20.), 3:0 Fritzsche (30.), 3:1 Hohaus (40.), 3:2 Möller (60.), 4:2 Maly (90.+6)
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
