Wird auch das 0:0 zwischen Genclikspor und den Sportfreunden Stuckenbusch noch einmal zum Spielball für Juristen? © Ronald Brendel
Das „Zweckel-Urteil“ und die Folgen - jetzt reagiert auch Genclikspor
Fußball - Bezirksliga 14
Abpfiff in der Bezirksliga 14: Aber ist die Saison wirklich schon vorbei? Oder wird sie noch in der „Verlängerung“ zu einem Fall für Juristen?
Rein faktisch ist auch in der Bezirksliga 14 die Saison beendet. Aber da der Konjunktiv bei folgender Geschichte Konjunktur hat und schön öfter einmal über ein „was wäre, wenn“ fabuliert wurde, geht die Geschichte um das sogenannte „Zweckel-Urteil“ in die nächste Runde.
Die Faktenlage in der gebotenen Kürze vorab: Nach einem ellenlangen juristischen Tauziehen um die Wertung der Partie zwischen den Sportfreunden Stuckenbusch und dem SV Zweckel (2:0) hatte das Verbandssportgericht geurteilt, dass der Einsatz des Stuckenbuscher Jugendspielers Justin Walendy rechtens war.
Die Punkte blieben am Leiterchen - und viele wähnten die Geschichte zu den Akten gelegt. Doch der SV Zweckel reichte eine Zulassungsbeschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision gegen den Verbandssportgericht-Entscheid ein - und kurz vor dem letzten Spieltag standen alle etwas ratlos da. Und danach auch.
„Rein prophylaktisch und nicht, um Stuckenbusch zu ärgern“
Rein sportlich hat Genclikspor mit dem 0:0 am letzten Spieltag gegen die Sportfreunde Stuckenbusch den Klassenerhalt geschafft - mit zwei Punkten Vorsprung vor dem SV Zweckel, der sich zum Saison-Kehraus mit 4:2 in Merfeld durchsetzte. „Eigentlich könnten wir ja jetzt feiern“, sagt Genclikspor-Geschäftsführer Marco Gürbüz, der aber jetzt aufgrund der jüngsten Zweckeler Ankündigung zum juristischen Konter ansetzt. „Rein prophylaktisch und ganz bestimmt nicht, weil wir Stuckenbusch ärgern wollen“, wie er betont.
Nur: Auch im letzten Meisterschaftsspiel im Eintracht-Stadion setzten die Stuckenbuscher Justin Walendy, ehemaliger Jugendspieler des TSV Marl-Hüls, ein. Was nach aktueller Rechtsprechung auch unproblematisch ist. „Nur wenn ich sehe, dass Zweckel eine Zulassungsbeschwerde anstrebt, dann müssen auch wir handeln“, sagt Gürbüz - und kündigt nun einen Einspruch gegen die Wertung an. Rein vorsorglich. Und in der Hoffnung, dass das „Was wäre, wenn“ bald endgültig ein Ende hat.
Fußball-Fan, “auf Kohle” geboren, mit Herz für Bergbau-Geschichte und kleine Sportvereine, in denen vielfach Großes entsteht. Wenn nicht auf dem Platz zu finden, dann mit dem E-Bike zwischen Münsterland und Sauerland.
